13.05.2024. Der ESC ist zu Ende: Nemo gewinnt für die Schweiz als erste nichtbinäre Person - die israelische Sängerin Eden Golan belegt den fünften Platz, steht aber in der Publikumswertung fast ganz oben - immerhin eine kleine Entschädigung, meint die taz. Die Filmkritiker verabschieden sich von Roger Corman, der den wichtigsten Akteuren von New Hollywood Starthilfe gab, als sie noch "mittellose Kinoträumer" waren, wie die SZ erinnert. Die SZ entdeckt auch das versteckte Highlight der Venedig-Biennale: Christoph Büchels "bankrottes Pfandhaus" in der Fondazione Prada. Mehr...
13.05.2024. Die antiisraelischen Studenten an den Unis in Europa und Amerika begnügen sich nicht mit ihren "From the River to the Sea"-Rufen, sie wollen, dass ihre Universitäten die Zusammenarbeit mit israelischen Unis einstellen - mehrere Artikel und 3sat-"Kulturzeit" thematisieren diese BDS-Forderungen. Das Trinity College in Dublin ist schon eingeknickt, berichtet die taz. In Harvard zirkuliert immerhin ein offener Brief von Professoren gegen einen solchen Boykott. In der FAZ kommt der Rechtsprofessor Jan Thiessen nochmal sehr kritisch auf den Berliner Dozentenaufruf zurück. Mehr...
11.05.2024. Viele Amerikaner sind arm, weil andere von ihnen profitieren, lernt die taz in Matthew Desmonds "Armut". Und in Onur Erdurs "Schule des Südens" lernt die taz außerdem, dass der Postkolonialismus nicht in einem Pariser Elfenbeinturm erfunden wurde. Nicht so sehr ein Roman sei Ronya Othmanns "Vierundsiebzig", sondern eine autobiografische Reflexion, lesen wir in der FAZ, und zwar eine bedeutende. Die FR empfiehlt Abdulrazak Gurnahs Roman "Das versteinerte Herz". Und Die SZ entwickelt mit Ilija Trojanow und Klaus Zeyringer die Leidenschaft von Fans. Mehr...
19.04.2024. Neue Taschenbücher im April: Theresia Enzensberger nimmt uns mit eine utopische Seestadt, Werner Herzog blickt staunend auf sein Leben zurück, Elias Hirschl zerlegt mit Biss die Generation junger österreichischer Konservativer und Stephan Malinowski weist subtil nach, wie sehr die Hohenzollern in den Aufstieg der Nationalsozialisten verstrickt waren. Mehr...
10.05.2024. Am Montag endeten die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen. Es gab faszinierende Filme wie etwa Abraham Ravetts "Lunch with Fela", Johannes Lehnens "Merkur" undNicolaas Schmidts "Like Horses Standing in the Rain". Aber auch die Querelen um das Festival selbst und seine israelsolidarische Position lohnen eine Rekonstruktion. Anders als seine Gegner kämpft Festivalchef Lars Henrik Gass mit offenem Visier.
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Lukas Foerster, André Malberg. Mehr...
08.05.2024. Oskar Roehler dreht mit der grellen Filmszene-Parodie "Bad Director" seinen lustigsten Film. Wie gewohnt schont der Regisseur nichts und niemanden, schon gar nicht sich selbst. Gleichwohl scheint er sich langsam von seiner Rolle als antilinksliberaler Provokateur zu verabschieden.
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Jochen Werner. Mehr...
08.05.2024. In ihrem neuen Film porträtiert die Dokumentaristin Heidi Specogna die in der Schweiz geborene Fotografin und Aktivistin Claudia Andujar. Nicht die filmischen Mittel stehen im Zentrum dieser Doku, sondern die Protagonistin selbst, sowie ihr Kampf für die Rechte und das Überleben der indigenen Bevölkerung Brasiliens.
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Fabian Tietke. Mehr...
07.05.2024. Die London Review lernt von Dan Healey, dass man selbst im Gulag eine Art Karriere machen konnte. Tablet lernt bei Otto Schneid, wie in der Zwischenkriegszeit Warschau zur sichtbarsten jüdischen Stadt der Welt wurde. New Lines besucht die Joseonjok, die koreanische Minderheit in China. Im New York Magazine skizziert Jim VandeHei die Zukunft des Journalismus. In Literary Hub erklärt Yan Lianke, warum er nicht gern als der meist zensierte Schriftsteller Chinas bezeichnet wird. Der New Yorker lernt, wie man zum Autisten gemacht werden kann. Mehr...
06.05.2024. Salman Rushdie verarbeitet in einem humoristischen Meisterwerk das Attentat auf ihn, Joyce Carol Oates jagt einen babysittenden Serienmörder im Detroit der Siebziger, Maren Kames verwickelt einen Hasen in einen Mayröcker'schen Sprachfluss, Philipp Lenhard lädt ins Café Marx und Melanie Möller erinnert: Wir sind mündige Leser! Dies alles und mehr in unseren besten Büchern des Monats Mai. Mehr...
02.05.2024. In den europäischen Demokratien ist die Erinnerung daran verblasst, welch grauenvolles Unheil Diktaturen bis ins späte 20. Jahrhundert hinein über den Kontinent gebracht haben - und welch ungeheurer Anstrengungen es bedurfte, sie endlich vollständig zu beseitigen. Das macht viele Europäer anfällig für die neuen Lockrufe des Autoritarismus. Eine Erinnerung an die "Nelkenrevoution" von 1974, die auch den Weg zum Mauerfall ebnete.
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Richard Herzinger. Mehr...
26.04.2024. Mit dem deutschen Brüderpaar hat Uri Jitzchak Katz' Debütroman zugegebenermaßen nichts zu tun. Doch die Geschichte, die dem Original den Titel gab - "Der Mann, dem das Gesichtim Grimm erstarrte" -, wird gleich in mehreren skurril-phantastischen Varianten eingebracht. Sie grundiert auch die realitätsnahen und teils hochaktuellen Themen, die der israelische Schriftsteller in seine labyrinthische Erzählung flicht.
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Angela Schader. Mehr...
25.04.2024. Ist es dem vermeintlichen "Ende der Geschichte" zuzuschreiben, dass Manes Sperber fast in Vergessenheit geraten ist? Sperbers große Romantrilogie "Wie eine Träne im Ozean" war lange nur mehr im Antiquariat zu haben. Nun wird sie endlich neu herausgebracht und zeigt die brennende Aktualität von Sperbers antitotalitärem Denken. Gegen die Sinnlosigkeit der Geschichte nach Möglichkeiten politischen Handelns zu suchen und dem Tod einen Sinn im Leben entgegenzuhalten - das gehört zum Eindringlichsten, was der Roman dem Leser zu geben vermag. Einige Tage vor Erscheinen des Bandes publizieren wir das Nachwort des Mitherausgebers Rudolf Isler.
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Rudolf Isler. Mehr...
24.04.2024. Eine globale Front autokratischer Länder missbraucht die Instrumentarien des internationalen Rechts, um westliche Demokratien propagandistisch in die Defensive zu drängen. Dafür ist das Kunstwort "Lawfare" geprägt worden - Kriegsführung mit juristischen Mitteln. Ausgerechnet Länder des "globalen Südens" wie Nicaragua oder Südafrika nutzen sie, um ihre eigenen Komplizenschaften zu verdrängen - und tatsächliche Völkermorde werden nicht thematisiert.
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Richard Herzinger. Mehr...
08.04.2024. Der linke Antisemitismus, wie er sich heute in den der westlichen Metropolen austobt, hat eine lange Vorgeschichte. Ein entscheidender Vorreiter war in Deutschland Dieter Kunzelmann, der einstige Kopf der berühmt-berüchtigten Kommune I. Aber die Impulse kamen auch aus der Mitte: Auch der 2002 verstorbene, wortgewaltige Spiegel-Chef Rudolf Augstein setzte in seinen Kolumnen gern Israelis und Nationalsozialisten gleich. Wir drucken ein Kapitel aus Wolfgang Kraushaars demnächst erscheinenden Buch "Israel: Hamas - Gaza - Palästina" vorab. Mehr...
13.12.2023. Die Welt ist viel zu durcheinander, als dass es nicht dringend nötig wäre, sich in eine Ecke zu setzen und ein Buch zu lesen.
Wie sonst soll man das Tohuwabohu verstehen? Wir haben 24 Bücher
zusammengestellt, die helfen werden, das Jahr 2024 zu verstehen. Wie in den letzten Jahren durchsuchen wir auch 2023 nach Büchern, die helfen, die Gegenwart zu verstehen. Manchmal liegt der Trost einzig darin, dass Bücher aufklären! Nötiger als 2023 waren sie nie. Mehr...
24.11.2021. Der Perlentaucher bietet seinen Service für die Leser kostenlos und möchte dabei bleiben. Falls Sie uns unterstützen mögen - regelmäßig oder einmalig - freuen wir uns! Hier finden Sie verschiedene Möglichkeiten. Mehr...