Paul Mason

Klare, lichte Zukunft

Eine radikale Verteidigung des Humanismus
Cover: Klare, lichte Zukunft
Suhrkamp Verlag, Berlin 2019
ISBN 9783518428603
Gebunden, 415 Seiten, 28,00 EUR

Klappentext

Aus dem Englischen von Stephan Gebauer. Stellen Sie sich vor, Sie geben die Kontrolle über große Teile Ihres Lebens an ein Computerprogramm ab, von dem es heißt, es regele das Zusammenleben effektiver als jeder Staat. Was vielen als undenkbar erscheinen mag, erweist sich als bittere Realität, wenn man "Computerprogramm" durch "Markt" ersetzt. Ging der Kapitalismus bislang mit liberalen Freiheitsrechten einher, so nimmt er unter Herrschern wie Putin oder Trump zunehmend autoritäre Züge an. Können diese nun auch noch auf die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz und digitaler Überwachung zurückgreifen, ist der Mensch als autonomes Wesen in Gefahr.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.08.2019

Es wäre einfach, sich über Paul Masons marxistisch-idealistische Kampfschrift lustig zu machen, räumt Gerd Koenen ein: Sie sei so pompös wie inkonsistent und äußere ihre Sympathie für anarchistische Globalisierungsgegner in Form einer altmodischen Moralpredigt. Aber Mason nimmt den Rezensenten für sich ein, nicht nur durch die "Ernsthaftigkeit und Leidenschaft", mit der er für seinen "radikalen Humanismus" streitet, sondern auch weil er den Finger auf die Wunde legt, wie Koenen betont: Im Verbund mit der Finanzindustrie hätten die Technologiekonzerne Weltmonopole von unbekannten Ausmaßen geschaffen, deren Gewinne nicht auf genuiner Wertschöpfung beruhten, sondern auf der Abschöpfung von Renten und Zinsen. In ihren Händen werde jedes Instrument der Befreiung zu einem der Unterdrückung. Dass Mason trotz allem Alarmismus Optimist bleibt, rechnet Koenen ihm auch hoch an.
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Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk, 20.08.2019

Rezensentin Barbara Eisenmann schätzt Paul Mason als Journalisten, Marxisten und Aktivisten, und deshalb liest sie auch sein neues Buch mit viel Sympathie. Mason plädiere darin für eine radikale Verteidigung des Humanismus, gegen politischen Autoritarismus, digitalen Kapitalismus und antiprogessiven Postmodernismus, erfahren wir von Eisenmann. Und auch wenn sie vielleicht nicht jede Volte in Masons Argumentation mitmacht, kann er ihr den Ernst der demokratischen Lage klarmachen. Als großes Plus des Buches wertet die Rezensentin, dass sie sich von Mason trotz aller Katastrophenszenarien ermutigt fühlt, für das "Emanzipationsprojekt der Moderne" zu streiten.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 12.08.2019

Für Franziska Augstein ist Paul Mason kein marxistischer Spinner, sondern ein Enthusiast, der dem Unsinn zwar mitunter nahe kommt, aber durchaus unterhaltsam und mit erhellenden Lichtern obenauf. Wie der Autor kenntnisreich, historisch fundiert den Neoliberalismus und das "neoliberale Selbst" beschreibt und im Namen des Humanismus verdammt, scheint Augstein durchaus lesenswert, wenngleich die Rezensentin kritisiert, dass Mason diese Entwicklung darstellt, "als wäre sie geplant" von "supranationalen Eliten". Und auch Masons Überzeugung, dass die Finanzkrise die globale Ordnung erschüttert hat, teilt Augstein nicht, die dafür vielmehr George Bushs Irakkrieg verantwortlich macht.
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