Peter Sprengel

Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1830-1870

Band 8: Vormärz - Nachmärz
Cover: Geschichte der deutschsprachigen Literatur 1830-1870
C.H. Beck Verlag, München 2020
ISBN 9783406007293
Gebunden, 781 Seiten, 49,95 EUR

Klappentext

Die Zeit zwischen der Juli-Revolution 1830 und der Gründung des Deutschen Reiches 1870/71 ist in der deutschsprachigen Literatur von scharfen Gegensätzen geprägt. Im Zentrum der Epoche steht die gescheiterte Revolution von 1848/49 als Höhepunkt einer exzeptionellen Politisierung und Wetterscheide zwischen Vor- und Nachmärz, Protest und Resignation. Peter Sprengel schildert in dieser fulminanten Literaturgeschichte den windungsreichen Weg vom Ende der klassisch-romantischen "Kunstperiode" über die Ära des Jungen Deutschland und der Krisenliteratur der vierziger Jahre bis hin zum Bürgerlichen oder Poetischen Realismus. 
Büchners Dantons Tod und Stifters Nachsommer, Heines Harzreise und Fontanes Balladen - gerade in ihrer Unterschiedlichkeit bilden diese Werke Meilensteine einer oft unterschätzten, spannungsreichen Epoche. Peter Sprengel bettet die Entwicklung neuer literarischer Stile, Formen und Themen in ein weites kulturgeschichtliches Panorama ein, das von der Erschließung Amerikas bis zu Wagners Ring des Nibelungen reicht. Besonders aufmerksam verfolgt er die enge Verzahnung zwischen Literatur und Politik in Preußen, Österreich und den anderen Staaten des Deutschen Bundes sowie der Schweiz. Das literarische Leben der Zeit prägten Dichterkreise und Skandale ebenso wie die Strafverfolgung und das Exil zahlreicher Schriftsteller. Wichtige Stichworte waren Großstadt und Cholera, Historismus, Religion und Religionskritik, Naturbeschreibung und Naturwissenschaft.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.05.2021

Rezensent Wolfgang Schneider nimmt viele Lektüreanregungen mit aus Peter Sprengels umfangreicher Literaturgeschichte der Zeit von 1830-1870. Dass der Autor das Werk alleine stemmt, ist Schneider bereits Lob wert. Wie Sprengel den Band anlegt, frei von Fachjargon, lebendig, chronologisch und als Darstellung der Zusammenhänge zwischen Zeitdebatten und Literatur, findet Schneider höchst reizvoll. Die einander widersprechenden Strömungen der Epoche werden so für den Rezensenten sichtbar, der Weg zum Realismus in der Literatur, Autoren und Werke. Außer bekannten Namen wie Hebbel, Heine, Keller, Stifter kreuzen auch weniger bekannte wie Willibald Alexis oder Victor von Scheffel Schneiders Weg. Faszinierend, meint Schneider.
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Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 23.12.2020

Wehmütig erinnert sich Rezensent Jens Malte Fischer an die Hochzeiten der Germanistik in den 1950er Jahren, als das Projekt, dessen vorletzter, von Peter Sprengel besorgter Band nun vorliegt, initiiert wurde. Sprengels sich auf die Jahre 1830-1870 beziehende deutschsprachige Literaturgeschichte, die der Herausgeber mit Vorsatz "Vormärz - Nachmärz" untertitelt, ist noch von dem alten Holz, freut sich Fischer, ist Epochenporträt, Ereignis- und Gattungsgeschichte. Was laut Rezensent fehlt, sind Dichterporträts. Dennoch kommen Autoren und Autorinnnen, wie Fischer betont, nicht zu kurz. Wie Sprengel die schiere Materialfülle bändigt und im ersten Teil des Buches Literaturgeschichte und Politik und Soziales verbindet, scheint Fischer bewundernswert. Eine "gültige" Literaturgeschichte, die zur Lektüre anregt, lobt er.
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