Efeu - Die Kulturrundschau

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06.09.2023. Sensibler Triumph oder Kostümorgie? Die Filmkritiker in Venedig sind zwiegespalten in Sofia Coppolas "Priscilla"-Biopic. Die FAZ blickt mitfühlend auf drei tote Heringe, denen Chaim Soutine ein Denkmal gesetzt hat. Die SZ feiert das Berliner Musikfest für seine Verspieltheit. Die NZZ erlebt in Lucerne mit Herbert Blomstedt das Geheimnis ganz großer Dirigierkunst. In der FAZ verabschiedet Fiat die Farbe Grau.
9punkt - Die Debattenrundschau vom 06.09.2023 finden Sie hier

Film

In Plüschgewittern: Sofia Coppolas "Priscilla"


Über Sofia Coppolas "Priscilla", der eben in Venedig lief, wird sich die Filmkritik nicht einig. Der Film erzählt, wie sich aus der Romanze zwischen Elvis und Priscilla Presley nach und nach ein Eheknast für sie entwickelt bis die Beziehung auseinander geht. Der Film "ist ein bisschen so, als ob eine Frau einer anderen eine Geschichte erzählt und die antwortet: Ich habe dich verstanden", schreibt Susan Vahabzadeh in der SZ. "Rein filmisch betrachtet versickert 'Priscilla' im letzten Drittel einfach, bis nichts mehr da ist. Aber genauso ist diese Beziehung vielleicht zu Ende gegangen: mit einem liebevollen, traurigen Abschied, ganz still und leise. Sie ging dann einfach und lebte ihr Leben." Die Regisseurin "inszeniert das alles präzise, ohne es dem Zuschauer allzu penetrant unter die Nase zu reiben", schwärmt Jan Küveler in der Welt. "Es gibt wunderschöne Collagen, die im Zeitraffer eine Welt auferstehen lassen: aus porzellanem Schnickschnack auf dem Fenstersims, Grammofonen, Chevrolets, Haartollen, Friseursalons, Nagellack, schwarzen Dienstmädchen namens Alberta und einer katholischen Schule, auf der Nonnen unterrichten, die sich nur zu gern mit Elvis fotografieren lassen. ... Zu zeigen, wie junge Mädchen erwachsen werden, ist Coppolas Spezialgebiet, von den 'Virgin Suicides' über 'Bling Ring' bis zu 'Marie Antoinette'. Das Porträt Priscilla Presleys ist ein erneuter sensibler Triumph."

Tim Caspar Boehme von der taz hingegen ist nicht ganz so überzeugt: "Die Entwicklung Priscillas von einem entschlossen verliebten Mädchen zu einer jungen Frau, die schmerzvoll lernt, dass in dieser Konstruktion ein eigenes Leben für sie nicht vorgesehen ist, zeichnet der Film in eleganten Strichen. Eigentlich kein schlechter Entwicklungsroman, bei Coppola bleibt die Geschichte trotz guter Darbietungen der Hauptdarsteller Cailee Spaeny und Jacob Elordi trotzdem blass. Das Drama versackt in der sorgfältigen Ausstattung mit all ihrem Plüsch und den penibel akkuraten Kostümen."

Mehr vom Festival: "Wir haben es hier mit einer verkasperten Heldenreise zu tun", sagt Timm Krüger im ZeitOnline-Gespräch mit Anke Leweke über seinen Wettbewerbsbeitag "Die Theorie von allem". Im Freitag bilanziert Thomas Abeltsheuser die erste Hälfte des Festivals und bemerkt: das fantastische Kino hat Festivalkonjunktur - es wimmelt nur so vor Vampiren, Geistern und KI-Wesen.

Abseits vom Lido: Leopold Federmair berichtet für die NZZ aus Hiroshima, wo Christopher Nolans Filmkunst-Blockbuster "Oppenheimer" an alte Wunden rührt. Im Standard empfiehlt Bert Rebhandl die Sidney-Lumet-Retrospektive des Österreichischen Filmmuseums. Besprochen wird Charly Hübners Komödie "Sophia, der Tod und ich" nach dem gleichnamigen Roman von Thees Uhlmann (taz),
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Kunst

Chaïm Soutine: Nature morte aux harengs, Galerie Larock-Granoff, Paris

Als eine Wiederentdeckung ersten Ranges bejubelt Georg Imdahl in der FAZ eine Chaïm Soutine gewidmete Ausstellung in der Düsseldorfer Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Ein Schlüsselwerk der modernen Malerei gilt es am Rhein zu entdecken, meint Imdahl: kaum ein anderer Maler der Kunstgeschichte habe so konsequent sein Inneres auf der Leinwand nach außen gekehrt: "Was macht sein Œuvre so singulär? Eine ganz und gar eigenwillige Phantasie teilt sich Bild für Bild in der Ausstellung mit, ihre Intensität lässt an Vincent van Gogh, Oskar Kokoschka oder Egon Schiele denken. Ob Porträt, Landschaft oder Stillleben, der Einzelgänger arbeitete ohne Skizze, Studie oder Foto, doch konnte er auch nicht aus dem Gedächtnis malen, sondern nur im Angesicht des Motivs. Offenbar nahm er die Realität tatsächlich so verschroben, so dramatisch und tragisch wahr, wie er sie auf die Leinwand brachte", meint Imdahl mit Blick auf drei magere tote Heringe. "Zur Mahlzeit liegen sie auf dem Teller bereit, aber sind sie wirklich tot? Oder sehen sie nicht vielmehr verschreckt ihrer eigenen Verspeisung ins Auge?"

Die Präsentation der Sammlung Bührle im Kunsthaus Zürich geriet 2021 aufgrund der unzureichenden Aufarbeitung der Vergangenheit der namensgebenden Familie, die ihr Vermögen unter anderem NS-Zwangsarbeit verdankt, zum Skandal (unser Resümee). Nun sind die Kunstwerke im Archiv verschwunden. Eine neue, neu kontextualisierte Ausstellung ist geplant. Doch es regt sich Widerstand, wie Timo Posselt auf Zeit Online darlegt, von einer Gruppe Aktivisten, die die endgültige Schließung fordert: Der Historiker Erich Keller hält es, wie Posselt ausführt, insbesondere für notwendig, das Debakel der ersten Eröffnung auzuarbeiten: "Dass ausgerechnet in Zürich ein kulturelles Leuchtturmprojekt in einem kommunikativen Totalschaden endete, liegt laut Keller an den gemeinsamen Interessen der rotgrünen Standortpolitik, jenen des Kunsthauses und der Universität. Die Sammlung Bührle und der dazugehörige Neubau sei in erster Linie als Teil der Stadtentwicklung betrachtet worden, statt als einer der historischen Verantwortung: 'So konnte die Macht der Bührle-Stiftung ihre tatsächliche bei Weitem übersteigen und Zürich sehenden Auges in ein Debakel stürzen.' Das Kunsthaus habe sich mit der Sammlung wohl keine eines überzeugten Nazis ins Haus geholt, aber jene eines 'eiskalten Geschäftsmanns', sagt Keller. Das sei auch daran zu erkennen, wie nahtlos Bührle vom Waffenlieferanten des Naziregimes zum Schweizer Waffenexporteur im Kalten Krieg aufstieg."

Weitere Artikel: Das British Museum erhält einen Übergangsdirektor, weiß Alexander Menden in der SZ. Sein Name: Sir Mark Jones. "Müssen Studierende ihre Haut zu Markte tragen?", fragt Marcus Boxler im Monopol-Magazin. Im Standard stellt Katharina Rustler die Highlights des Wiener Kunstherbstes vor.

Besprochen werden die dem Fotografen Abe Frajndlich gewidete Ausstellung "Chameleon" im Frankfurter Fotografie Forum (FR) und eine Schau von Hundeporträts in der Londoner Wallace Collection (NZZ).
Archiv: Kunst

Bühne

In Wien ist der Prozess gegen den ehemaligen Burgtheaterschauspieler Florian Teichtmeister zuende gegangen - mit einer Bewährungsstrafe wegen Besitz und Herstellung von Kinderpornografie (unser Resümee). In der FAZ meint Stephan Löwenstein, es sei während des Prozesses unmöglich gewesen "zu vergessen, dass der Mann, der da vor Gericht eine Art Lebensbeichte ablegt, einer der begabtesten Schauspieler des Wiener Burgtheaters war." Die Verhandlung wirkte auf Löwenstein wie eine Bühnenvorführung: "Spricht so ein reumütig Geständiger, der reinen Tisch macht und alles dafür tun will, dass es nie wieder mit ihm so weit kommt? Oder spielt ein Mime die Rolle seines Lebens? Oder beides? Teichtmeister spricht ohne Theatralik. Auch äußerlich tritt er unglamourös auf: Der Schnurrbart ist abrasiert, der gedeckte Dreiteiler passt bis hin zum schmal gefalteten weißen Einstecktuch, die Hände hat er aneinandergelegt vor sich auf dem Tisch. Seine Taten passen überwiegend zu den Aussagen. Bis auf den Umstand, dass er nach seiner Entdeckung noch ein Jahr lang öffentlich die Maske der Normalität zu wahren versucht hatte."

Auch Cathrin Kahlweit beschreibt in der SZ Teichtmeisters Verhalten vor Gericht im Stil einer Bühnenrezension: "Der Angeklagte betritt den Großen Schwurgerichtssaal in einem dunkelgrauen Anzug mit passender Weste und eisgrauer Krawatte und setzt sich an den Tisch in der Mitte des Raumes. Er verschränkt die Hände wie zum Gebet, schaut auf die Tischplatte, stellt die Beine breit auseinander und zieht zugleich die Hacken hoch - eine Haltung, die Demut und höchste Anspannung zugleich signalisiert. Während der drei Stunden, die der Prozess am Dienstagmorgen im Landesgericht für Strafsachen in Wien gegen den bekannten Theater- und Filmschauspieler dauern wird, verändert Teichtmeister seine Haltung höchstens minimal. Manchmal deutet er ein kleines Nicken an, wenn seine zwei Verteidiger anmerken, dass er bereue, etwa."

Für den Tagesspiegel berichtet Joachim Huber, für die NZZ Daniel Imwinkelried.

Im Standard interviewt Ronald Pohl eine ehemalige Kollegin Löwensteins, den Burgtheater-Star Dörte Lyssewski. Um den Prozess geht es freilich nicht, sondern zum Beispiel ums Gendern (nicht ihr Ding), aber auch um die Frage, warum es das Theater eventuell schwerer hat als andere Künste, nach Corona sein Publikum wiederzugewinnen: "Wir müssen auf der Bühne bar bezahlen, wir haben nicht die Musik, sondern nur uns selbst, die Beteiligten, die Handlung. Der Zuschauer besitzt ein Anrecht auf das Ereignis. Wenn wir dieses über Bord werfen, weil wir meinen, anderen Künsten hinterherhecheln zu müssen, werden wir scheitern."

Weitere Artikel: In der FR unterhält sich Sylvia Staude mit Thorsten Teubl, Tanzdirektor am Staatstheater Kassel.
Archiv: Bühne

Architektur

Galerie Lafayettes, Berlin, Foto Fridolin freudenfett/Wikipedia unter CC BY-SA 3.0-Lizenz

Der Plan des Berliner Kultursenators Joe Chialo, die Berliner Zentral- und Landesbibliothek im Gebäude der Galeries Lafayette unterzubringen (unser Resümee), sorgt weiterhin für Aufregung. Die Berliner Abgeordneten jedoch waren derart verblüfft, dass sie die Debatte über diesen neuen Vorschlag erst einmal verschoben. Wie Nikolaus Bernau auf Zeit Online berichtet, wird seitdem heftig gestritten: "Chialos Vorschlag stieß umgehend auf Widerstand, und zwar sowohl aus Kreisen der neuen Koalition als auch aus der Opposition. Er sei unausgegoren, vorher nicht mit den Abgeordneten abgesprochen - eine Todsünde in der Berliner Landespolitik -, ein 'Alleingang' des 'unerfahrenen' Kultursenators und des aber durchaus beim Manövrieren durch politische Untiefen erfahrenen Direktors der ZLB, Volker Heller. Außerdem sei das Projekt viel zu teuer, die Zahl 'über eine Milliarde' kursierte gleich - dabei haben Chialo und Heller es bisher sehr bewusst vermieden, irgendeine Summe zu nennen." Bernau selbst hält den Umzug weiterhin für eine sehr gute Idee: "Wer eine breite Bildung der Bevölkerung für wichtig erachtet; wer allen Bevölkerungsschichten einen niedrigschwelligen Zugang zu eben jener Bildung ermöglichen möchte; und wer öffentliche Bibliotheken als gleichberechtigt mit wissenschaftlichen betrachtet, nun, der kann eigentlich gar nicht anders als für den Umzug der Berliner ZLB an die Friedrichstraße sein."
Archiv: Architektur

Literatur

In seinem Kriegstagebuch aus Charkiw in der NZZ fürchtet Sergei Gerassimow, dass Putin das Kraftwerk von Saporischja sprengen lassen könnte. Christiane Meixner erzählt im Tagesspiegel von ihrer Reise zur Casa Di Goethe in Rom, die sich derzeit neu aufstellt. Außerdem bringt der Standard die Longlist für den Österreichischen Buchpreis, unter anderem mit den aktuellen Romanen von Teresa Präauer, Clemens J. Setz, Birgit Birnbacher und Wolf Haas.

Besprochen werden unter anderem Colson Whiteheads "Die Regeln des Spiels" (TA), Margaret Kennedys "Das Fest" (FR), Stanislaw Baranczaks "Ethik und Poetik: Skizzen 1978 - 1978" (FR), Philipp Oehmkes "Schönwald" (Welt), der zweite Teil von Nicolas Sarkozys Memoiren (NZZ), Anne Serres Erzählung "Die Gouvernanten" (SZ) und Sepp Malls "Ein Hund kam in die Küche" (FAZ).
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Musik

"Kein Orchesterfestival der Welt, darf man sagen, kann dem Berliner 'Musikfest' das Wasser reichen", schwärmt Wolfgang Schreiber in der SZ. Nicht routiniertes Repertoire, nicht "ästhetische Geschlossenheit" forderte der künstlerische Leiter Winrich Hopp ein, sondern offene Verspieltheit. "So passiert es, dass der Deutsch-Russe Vladimir Jurowski mit seinem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (...) die dritte Symphonie von Sergej Rachmaninow mit einem ganz und gar 'unpassenden' Stück von Kurt Weill kombiniert. ... Was genau da die dreiste Moritat von Mackie Messer, was Pollys Lied und die Tango-Ballade mit dem avantgardistisch todernsten Klavierkonzert des 1971 geborenen Briten Thomas Adès zu tun haben, bleibt bei aller klirrenden Virtuosität von Kirill Gerstein am Flügel rätselhaft. Nur die letzte große Symphonie Rachmaninows (...) kann sich als Gegenentwurf behaupten." Eine Aufnahme des Abends gibt es bei Dlf Kultur nachzuhören.

Christian Wildhagen von der NZZ feiert hingegen das Lucerne Festival, das auch in seiner dritten Woche viele "Erfüllungsmomente" bot. Etwa als Herbert Blomstedt, 96 Jahre alt, im Sitzen das Gewandhausorchester Leipzig bei Anton Bruckners siebter Sinfonie dirigierte. "Blomstedt, der die Partitur ungeöffnet vor sich liegen lässt, hält die Zügel zu jedem Zeitpunkt fest in der Hand. In diesem Widerspruch liegt das Geheimnis ganz großer Dirigierkunst. Er gestaltet, ohne dass der Gestaltungswille je als Prätention erkennbar wäre. Er leitet die Musiker nicht nur mit Blicken an, sondern sogar mit bewusstem gemeinsamem Atmen: Das Ergebnis ist ein Musizieren in vollendet natürlichem Einklang, so organisch, wie man es selten erlebt. Und so ereignet es sich wieder, das wundersame Paradox, dass die Zeit selbst gleichsam zu atmen beginnt: Mal hält sie staunend inne wie im Adagio, mal scheint sie beschleunigt zu vergehen wie im herrlich leichtfüssig klingenden Finale."

Außerdem: Jan Brachmann schreibt in der FAZ einen Nachruf auf den Pianisten Anatol Ugorski. Besprochen werden das Konzert von Feist in Köln (FAZ), ein Konzert des Israel Philharmonic Orchestras unter Lahav Shani (Tsp), Albrecht Mayers neues Album "Bach Generations" (Welt), ein Auftritt von Helene Fischer in Wien (Standard), neue Metal-Veröffentlichungen (The Quietus), das Comeback-Album "Nur" von Die Regierung (Tsp) und die Veröffentlichung von Neil Youngs bereits in den Siebzigern entstandenen Aufnahmen "Chrome Dreams" (taz).

Archiv: Musik

Design

Was waren das noch für Zeiten, als Automobile schon durch ihre Gestaltung die Zukunft in die Gegenwart brachten, als Roland Barthes in seinen Essays vor dem Citroen andächtig auf die Knie ging, seufzt Gerhard Matzig in der SZ, der bei der IAA Mobility in München nicht nur deshalb ein langes Gesicht macht, weil selten zuvor eine Großveranstaltung das Stadtbild an der Isar derart "gedemütigt" hat. Sondern auch, weil die Messe, von wenigen Ausnahmen abgesehen, eine "ziemlich ästhetikferne Idee von der Zukunft der Automobilität" präsentiert. "Es wäre schön, wenn die IAA dann demnächst wieder mal zeigt, wie es auch automobil und zugleich in Schönheit in die Zukunft geht. Bis es so weit ist, denn alt und schlaff gewordene SUV-Knitterblech-Muskeln dominieren auch in diesem Jahr eine Messe der Design-Ratlosigkeit, hilft Ironie weiter. Auf der Messe ist der Bayern-Stand mit einer Carrera-Bahn ausgerüstet. Die Modell-Landschaft besteht aus vielen kleinen Windrädern. Ausgerechnet in Bayern? Schon sehr toll, dieser Humor."

Keiner mag Grau, aber alle mögen Grau, lautet Niklas Maaks paradoxer Befund in der FAZ: Die Farbe, die wie keine zweite als trüb und trostlos gilt, rangiert zugleich in der Beliebtheitsskala ganz weit oben, sofern es um Sofas und Autos geht. "Bis vor Kurzem: Denn nun hat der italienische Autohersteller Fiat die 'Operation No Grey' gestartet und verkündet, dass es von sofort an keinen Fiat mehr in Grau zu kaufen gibt. Begründet wird die nicht marktbedarfskonforme Kundenumerziehungsmaßnahme mit dem italienischen Nationalcharakter: In einem Werbespot sieht man Fiat-Chef Olivier François durch die Straßen der italienischen Hafenstadt Lerici spazieren, vorbei an ausländischen Autos. 'Grau, die Lieblingsfarbe der Autohersteller. Deutsches Grau, japanisches Grau, französisches . . . verkauft sich immer', sagt François. 'Aber wir reden über Italien. Das ist Freude, Optimismus, Liebe, Leidenschaft, Leben. Und was hat Grau damit zu tun? Nichts.'"

Tobias Prüwer schaut derweil in der Jungle World auf die Geschichte der Farbe Rosa, die bei weitem nicht immer für Mädchen gedacht war.
Archiv: Design