Da in Syrien nicht die üblichen Verdächtigen Amerika und Israel als die Bösen figurieren, bringt die
westliche Linke kaum Interesse für diesen Konflikt auf. Umso tapferer das
große Gespräch im marxistischen New Yorker Magazin
Jacobin, in dem der syrische Autor
Yasser Munif die westliche Linke auffordert, die Verantwortung
Baschar al-Assads und
Wladimir Putins zu benennen. Nebenbei erklärt er einige Hintergrundaspekte, die die
Hartnäckigkeit des Assad-Regimes verständlich machen: "Es ist nicht klar, warum Teile der Linken die Anatomie des syrischen Regimes nicht verstehen, das sich allein auf diese Vaterfigur bezieht, in seinen Slogans, seiner Ideologie, selbst in den vielen Graffiti auf den Straßen. Wenn
Assad gestürzt würde, könnte auch das Regime nicht sehr lange überleben, denn es ist so gebaut, dass es fast unmöglich ist, den
Kopf vom Körper zu trennen. Anders als in Ägypten, wo es Institutionen gibt, die den Austausch des Diktators erlauben, wie wir sehen konnten, als Sisi Mubarak ersetzte und das ganze System erhielt, ist ein solches Szenario in Syrien meiner Meinung nach nicht möglich. Es ist kaum möglich Assad abzusetzen, und in Syrien die Diktatur zu erhalten."