Der
TikTok-
Algorithmus begünstigt
Terrorpropaganda, Falschinformationen, Verschwörungsideologien und
Hassrede, entnimmt Mina Marshall in der
FAZ dem Report
"Die TikTok-Intifada - Der 7. Oktober & die Folgen im Netz" der Bildungsstätte Anne Frank: "Tiktok überlässt das Feld Judenhassern jeglicher Couleur,
Islamisten wie Rechtsextremisten, heißt es in dem Report der Bildungsstätte. Das Netzwerk werde im öffentlichen Diskurs und in der Kulturberichterstattung zu wenig oder fast gar nicht problematisiert. Tiktok sei ein 'unbekanntes Massenmedium' und damit ein idealer
Nährboden für Extremisten, die sich in die endlose Kurzvideoschleife einfügen, ohne hinterfragt zu werden. Das nutzten auch AfD-Politiker. Ihre Partei ist die reichweitenstärkste der deutschen Parteien auf Tiktok. Das alles trage zu einer Art '
Speed-
Radikalisierung' junger Menschen bei. 'Kein anderes soziales Medium versorgt so eine vulnerable Zielgruppe mit derart verstörendem Content', sagt Deborah Schnabel, Direktorin der Bildungsstätte. Lehrer berichteten, wie Schüler 'plötzlich mit terrorverharmlosenden, israelfeindlichen, antisemitischen und
unverrückbaren Positionen zum Nahostkonflikt in die Schule kommen - als hätten sie sich über Nacht radikalisiert'. 70 Prozent der Tiktok-Nutzer sind zwischen 16 und 24 Jahren alt."
Zeit Online meldet mit
dpa, dass die Doktorarbeit der stellvertrenden Chefredakteurin der
SZ,
Alexandra Föderl-Schmid, nach Plagiatsvorwürfen (
unser Resümee) vom Kommunikationswissenschaftler Stefan Weber geprüft wird. Der Auftrag kam vom Medienportal Nius, für das auch der ehemalige
Bild-Chefredakteur
Julian Reichelt arbeitet.
Die Redaktion der
Süddeutschen Zeitung hätte sich in der Affäre um eine Abhöraktion vorrangig
auf die Plagiatsvorwürfe gegen Alexandra Föderl-Schmid konzentrieren müssen, meint Christian Meier in der
Welt. Die Suche nach dem "Maulwurf" lenke von der größeren Frage nach
journalistischer Glaubwürdigkeit ab: "Wohl aber wäre ein möglicher Plagiatsfall von öffentlichem Interesse. Hier hat sich die
SZ in ein Dilemma manövriert. Statt sich um Vertrauensbrüche in den eigenen Reihen, so bedenklich diese aus interner Sicht auch sein mögen, zu kümmern, hätte die Aufklärung des ursprünglichen Vorwurfs eher Priorität gehabt. Fälle wie diese treffen den Journalismus schließlich an seiner empfindlichsten Stelle, der Glaubwürdigkeit. Jetzt aber ist die Debatte aus dem Ruder gelaufen. Vertrauensbruch hier,
Verletzungen redaktioneller Standards da, Misstrauen gegenüber den eigenen Mitarbeitern dort. Bis das Betriebsklima bei der
Süddeutschen Zeitung wieder auf Normaltemperatur ist, dürfte es etwas dauern."
Weitere Artikel: Eine
BBC-
Angestellte, die auf Facebook und X
antisemitische Hetze, Holocaustleugnung und Nazivergleiche verbreitete, ist vom Sender entlassen worden,
meldet Daniel Zylbersztajn-Lewandowski in der
taz. Kein Einzelfall: "Weitere Beispiele antisemitischer Posts von
BBC-Angestellten wurden in britischen Medien berichtet, vor allen von Einzelpersonen aus dem arabischsprachigen Dienst der
BBC. Es ist nicht klar, wie vehement die
BBC gegen sie vorging."