Walter Gross wurde 1924 geboren. Der Sohn eines Fabrikarbeiters und gelernte Buchbinder war nach dem Zweiten Weltkrieg einer der wichtigsten Schweizer Lyriker, seine Gedichte in allen wichtigen Anthologien vertreten. Hinterlassen hat er auch einen faszinierenden Briefwechsel: mit Johannes Bobrowski, Werner Weber, C.J. Burckhardt, Hans Boesch, Jörg Steiner, Kurt Marti, Rainer Brambach Cyrus Atabay u.v.a. Die Briefe sind von literarischer Qualität, aus ihnen spricht eine große Begabung zur Freundschaft, aber sie sind auch ein erschütterndes Dokument der Krisen von Walter Gross, die schliesslich ins Verstummen mündeten. Sein zweiter und letzter Gedichtband erschien 1964 im Piper Verlag, an den ihn Ingeborg Bachmann vermittelt hatte. Danach verstummte er für mehr als dreißig Jahre - durch die Wälder streifend, Robert Walser ähnlich. 1999 starb Walter Gross in Winterthur.