Magazinrundschau
Dichterisch unerschöpflich
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
London Review of Books (UK), 12.02.2019

Weiteres: Tony Wood hält den Versuch, Venezuelas Oppositionsführer Juan Guaidó an Stelle des politisch bankrotten Nicolás Maduro ins Amt zu bringen, für total illegitim, von den USA gesteuert und mit Hilfe willfähriger Halbdiktaturen ins Werk gesetzt. Greg Grandin verliert ein paar grundsätzliche Worte zum Thema staatliche Souveränitit in Lateinamerika.
HVG (Ungarn), 30.01.2019

New Yorker (USA), 25.02.2019

Außerdem: Adam Entous und Ronan Farrow decken Machenschaften eines privaten israelischen Geheimdienst-Organisation Psy-Group im Zusammenhang mit der Beeinflussung der amerikanischen Wahlen auf. Michael Schulman porträtiert die Dramatikerin Heidi Schreck, die die Trump-Ära auf die Bühne bringt. Joan Acocella untersucht Missbrauchsvorwürfe im New York City Ballet. Jill Lepore liest ein Buch über den amerikanischen Sozialisten und Gewerkschafter Eugene V. Debs. Alex Ross hört Barockmusik. Und Anthony Lane stellt den neuen Film von Asghar Farhadi vor, in dem Penelope Cruz und Javier Bardem ein Ex-Liebespaar spielen.
Topic (USA), 12.02.2019

Bloomberg Businessweek (USA), 06.02.2019

New Statesman (UK), 12.02.2019

Mississippi today (USA), 04.02.2019

Wired (USA), 12.02.2019
Wenn das Zeitalter des um Ausgewogenheit bemühten Journalismus zu Ende geht und jetzt sogar die Aushängeschilder smart, social und wirtschaftlich arbeitender Online-Only-Medien wie Huffington Post und Buzzfeed massenhaft Leute entlassen, dann drohe nicht gleich das Ende der Demokratie, schreibt Antonio García Martínez. Diese objektive Periode dürfte in der Geschichte des Journalismus eher eine Ausnahme als ein Regelfall sein. Die Gründerväter der amerikanischen Demokratie jedenfalls hätten reichlich Mühe, den bürgerlich-liberalen Journalismus des späten 20. Jahrhunderts mit ihrer eigenen Vorstellung von Journalismus abzugleichen. "Würde man ihnen allerdings Twitter erklären, die Blogosphere und nachrichtlich angehauchte Parteigänger-Medien wie Daily Kos oder National Review, dann würde sie das sofort wiedererkennen. Ein wiederbelebter Benjamin Franklin hätte keinen Job bei der Washington Post, sondern einen anonymen Twitter-Account mit riesiger Follower-Basis, die er regelmäßig dazu anstacheln würde, politische Gegner zu trollen. Oder er hätte ein parteiisches Vehikel wie Ben Shapiros Daily Wire. Oder er würde gelegentlich eine Kolumne in einem nicht ganz so parteiischen Magazin wie Politico schreiben oder er hätte einen populären Podcast, wo er die politische Lage mit anderen Söhnen der Freiheit aufspießen wäre, so wie das Chapo Trap House oder Pod Save America betreiben. 'Der Journalismus geht vor die Hunde, sagst Du', würde dieser Franklin 2.0 sagen, 'Dem Journalismus geht es absolut prächtig, genau wie zu meiner Zeit.'"
Außerdem: Troy Farah befasst sich mit den Plänen einiger Therapeuten und Wirtschaftsunternehmen, psychedelisch wirkende Pilze zu Therapiezwecken nicht nur zu erforschen, sondern auch legal einsetzen (und verkaufen) zu können. Amanda Chicago Lewis hat sich näher angesehen, wie Start-Ups den florierenden Handel mit legalisiertem Marijuana zu Geld machen. Und Emily Dreyfuss und mit ihr die digitale US-Öffentlichkeit staunt darüber, wie Deutschland Facebooks Werbemodell einen Riegel vorgeschoben hat.
Elet es Irodalom (Ungarn), 08.02.2019

New York Times (USA), 09.02.2019

Außerdem: Sarah A. Topol erkundet die Hintergründe der Ermordung des ehemaligen Duma-Abgeordneten Denis Voronenkov, der Putin für die Annexion der Krim kritisierte und 2016 in die Ukraine flüchtete. Teju Cole erkennt die Fotokamera als weiterhin scharfe Waffe des Imperialismus. Und Daniel Duane berichtet von Surferinnen, die für Gleichberechtigung in ihrem Sport kämpfen.