
Zachary Mondesire
unterhält sich mit
Bentley Brown über dessen neuen Film
"Revolution from Afar" (
Trailer), der das Verhältnis der in Amerika, Britannien, den Vereinigten Arabischen Emiraten oder benachbarten afrikanischen Staaten lebenden
sudanesischstämmigen Künstlern zu ihrer Heimat oder der ihrer Vorfahren auslotet, besonders zu einer Zeit, als die Sudanesen 2019 den Diktator
Omar al-
Baschir aus dem Amt kickten, dessen islamistische Politik Tausende das Leben kostete. Da viele nicht im Sudan geboren wurden, gelten sie dort oft nicht als "echte" Sudanesen. Dass sie
Kinder mehrerer Kulturen sind, wird im Sudan
so skeptisch gesehen wie in Amerika, den Emiraten oder sonstwo auf der Welt: "Während der Revolution traf ich nur mit der sudanesischen Diaspora in den USA, im Vereinigten Königreich und in Saudi-Arabien zusammen, so dass meine Stichprobengröße etwas begrenzt ist. Ich erinnere mich, wie sudanesische Menschen auf einer Straße voller sudanesischer Restaurants in
Dschidda, Saudi-Arabien, auf mich zukamen, mich nach meinem Film fragten und ihre
Unterstützung für die Revolution bekundeten. Mehrere sudanesische Freunde in Saudi-Arabien, aber auch Freunde anderer Nationalitäten, darunter Saudis, nutzten die Proteste im Sudan, um über Themen zu sprechen, die sie
sonst gemieden hatten. Auch ich hatte das getan. Ich erkannte, dass viele der Kritikpunkte, die gegen Baschirs Parteivorgebracht wurden - wie die Reduzierung eines
extrem vielfältigen Sudans auf eine einzige 'arabisch-islamische' Identität sowie der
Ausschluss ethnischer und religiöser Minderheiten vom nationalen Diskurs - auch tabu gewesen waren, als ich
in Saudi-
Arabien Filme drehte. Andererseits ist ein anderer Freund von mir, mit sudanesischem Hintergrund, aber saudischer Staatsbürgerschaft, der einzige, an den ich mich erinnern kann, der sich vehement
gegen die Revolution ausgesprach. Ich erinnere mich lebhaft daran, wie sprachlos wir waren, als er beim Shrimpsessen erzählte, wie 'dumm' die Sudanesen seien, weil sie sich am Aufstand beteiligt hätten, und dass er sich in letzter Zeit eher als Saudi identifiziere. Dieser letzte Punkt ist besonders interessant, denn auch
Saudi-
Arabien ist ungeheuer vielfältig, und doch werden die Menschen im Allgemeinen mit einer Nationalität bezeichnet, und diese Nationalität wird fast immer bei der Geburt bestimmt. Diskussionen über
hybride Identitäten werden nicht wirklich beleuchtet, und manchmal wird auf sie herabgeblickt, wie im Fall von tarsh al-bahar, '
vom Meer Erbrochenes', ein abwertender Spitzname für die verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Dschidda, die seit Jahrhunderten in dieses Gebiet eingewandert sind."
Außerdem: Patrick Gathara
fordert eine Reform des Strafsystems oder gleich eine Abschaffung der
Gefängnisse in Kenia.