
Mehrere Artikel erinnern an das
Massaker in Marikana, bei dem 2012 mehr als 40 Arbeiter einer Platin-Mine, die für ihre Rechte streikten, von der Polizei erschossen wurden. Leider haben die "durch das Massaker ausgelösten seismischen Veränderungen nicht zu einer Gewerkschaftsbewegung geführt, die besser gerüstet wäre, die Probleme der Arbeitnehmer anzugehen",
bedauert Naadira Munshi. "Zu sehen, wie unschuldige Menschen von der Polizei getötet wurden, während Krankenwagen viel zu lange brauchten, um einzutreffen, signalisierte ein
Versagen des Staates, das das Land bis ins Mark erschütterte. Eine demokratische Regierung hatte Bergarbeiter umgebracht, weil sie für einen existenzsichernden Lohn kämpften. Die historische und einst stolze
National Union of Mineworkers (NUM) hinterließ einen Schandfleck in ihrer Geschichte, als sie auf einer Pressekonferenz, auf der ihre Führer neben den Führungskräften des Bergbaugiganten Lonmin saßen, '
Selbstjustizler' für den wilden Streik verantwortlich machte. Einer der Aktionäre von Lonmin war auch der damalige stellvertretende Präsident des Landes und Gründungsmitglied der NUM, Präsident
Cyril Ramaphosa. Es ist kein Wunder, dass
die Schockwellen, die das Massaker ausgelöst hat, auch zehn Jahre später noch zu spüren sind."
Auch heute noch werden viel zu oft Menschen
von der Polizei getötet, ohne dass jemand dafür zur Rechenschaft gezogen wird,
schreibt Ziyanda Stuurman. Zum Beispiel im März 1921 der 35-jährige
Mthokozisi Ntumba, der gerade vom Arzt kam, als er in eine Demo von Studenten der Universität von Witwatersrand geriet und von der Polizei erschossen wurde. Die angeklagten Polizisten wurden freigesprochen. "Die Polizei zeigt uns immer wieder, dass sie durchaus in der Lage ist,
gewaltlos gegen aufgewühlte Massen weißer Farmer vorzugehen, die in Senekal im Freistaat protestieren, oder gegen mehrheitlich weiße Vorstadteltern, die in Brackenfell im Westkap protestieren. Doch gibt es eine verächtliche und grundlose Gewalt, die den Bewohnern von Gemeinden wie Alexandra in Johannesburg vorbehalten ist, wenn sie die Politiker auffordern, ihre Wahlversprechen einzuhalten. Die Bewohner von Alexandra konnten diese rassistische Polizeigewalt mit solcher Sicherheit vorhersehen, dass sie einen Marsch von ihrer Gemeinde durch Sandton, den wohlhabendsten Vorort der Stadt, planten, um den Gemeindevertretern ein Memorandum mit Beschwerden zu überreichen, wohl wissend, dass sie
nicht angegriffen oder mit Betäubungsgranaten oder Tränengas beschossen werden würden, weil sie durch das Gebiet marschierten, das oft als '
die reichste Quadratmeile Afrikas' bezeichnet wird. "