Ahmet Cavuldak

Gemeinwohl und Seelenheil

Die Legitimität der Trennung von Religion und Politik in der Demokratie
Cover: Gemeinwohl und Seelenheil
Transcript Verlag, Bielefeld 2015
ISBN 9783837629651
Kartoniert, 632 Seiten, 49,99 EUR

Klappentext

Das Prinzip der Trennung von Religion und Politik, das längst als Standardantwort auf die Frage nach der Legitimität der religionspolitischen Ordnung im demokratischen Verfassungsstaat gilt, wird in dieser Studie einer kritischen Überprüfung unterzogen. Ahmet Cavuldak rekonstruiert die Entstehungsgeschichte der religionspolitischen Ordnungen Frankreichs, der USA und Deutschlands entlang der wichtigsten Schwellenepochen und Aushandlungsprozesse. Anhand der Werke von Jean-Jacques Rousseau, Alexis de Tocqueville und Jürgen Habermas stellt er drei 'exemplarische' Antworten auf die Frage nach dem rechten Verhältnis von Religion und Politik in der Demokratie vor

Rezensionsnotiz zu Neue Zürcher Zeitung, 23.04.2016

Mit einer gelehrten Besprechung würdigt der hier rezensierende Politikwissenschaftler, ehemalige bayerische Kultusminister und prominente Katholik Hans Maier die nun unter dem Titel "Gemeinwohl und Seelenheil" erschienene Dissertation seines Kollegen Ahmed Cavuldak. Seit Zaccaria Giacomettis "Quellen zur Geschichte der Trennung von Staat und Kirche" aus dem Jahre 1926 hat sich kaum ein Autor mehr mit der systematischen Darstellung der Trennungssysteme beschäftigt, informiert der Kritiker, der hier mit Deutschland, Frankreich und den USA nicht nur eine kluge Auswahl maßgeblicher Trennungssysteme vorfindet, sondern auch Cavuldaks Auseinandersetzung mit wichtigen Theoretikern der Trennungsidee lobt. Während dem Kritiker allerdings die Auswahl von Rousseau, Tocqueville und Habermas ein wenig "subjektiv" erscheint und er sich wundert, weshalb der Autor Rousseau als Fürsprecher der modernen Trennung von Staat und Kirche darstellt, lobt er insbesondere Cavuldaks ausführliche Betrachtungen zum Islam. Überzeugend findet Maier nicht zuletzt die Überlegungen Cavuldaks, statt einer extremen Polarisierung zu einem System des Ausgleichs überzugehen.

Rezensionsnotiz zu Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.03.2016

Rezensentin Astrid Reuter nimmt sich mit Ahmet Cavuldaks Studie eines so alten wie aktuellen Themas an: der Frage nach der Trennung von Religion und Politik. Wie der Autor ihr exemplarisch anhand von Frankreich, den USA und Deutschland religionspolitische und -rechtliche Arrangements auseinandersetzt und die Geschichte der Trennung zwischen Religion und Politik erzählt, hat ihr gut gefallen. Auch, da der Autor nicht nur grobe Linien nachzeichnet, sondern historisch konkret wird. Wenn er systematisch typologisierend mittels einer Vielzahl von Argumentationen von Rousseau bis Habermas der Legitimationsfrage nachgeht, steigt bei Reuter die Spannung auf die Moral von der Geschichte, den Befund. Der allerdings fällt zum Bedauern des Rezensenten fast ein wenig zahnlos aus.
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