Hilkje Hänel

Wer hat Angst vorm Feminismus

Warum Frauen, die nichts fordern, nichts bekommen
Cover: Wer hat Angst vorm Feminismus
C.H. Beck Verlag, München 2021
ISBN 9783406741814
Gebunden, 192 Seiten, 14,95 EUR

Klappentext

Offener Frauenhass ist in unserer Gesellschaft mittlerweile weitgehend geächtet. Aber auch nach über fünfzehn Jahren mit einer Frau an der Regierungsspitze sind wir noch längst nicht in der Gleichberechtigung angekommen. Im Gegenteil: Weiterhin strukturiert Sexismus geschlechtsspezifische Alltagserfahrungen, bis hinein in unsere Intimbeziehungen, wo die Grenzen zwischen Lust und sexueller Gewalt schnell verschwimmen.  Die Philosophin und Schriftstellerin Hilkje Hänel deckt die Mechanismen sexueller Objektifizierung und männlichen Anspruchsdenkens auf. Sie zeigt, wie Frauen oft in die sexistischen Alltagsstrukturen verstrickt sind, an denen auch viele Männer leiden. Ihr zugängliches Buch ist das Plädoyer für einen Feminismus, von dem alle etwas haben.

Rezensionsnotiz zu Die Welt, 03.04.2021

Rezensentin Eva Biringer hat Angst vor solchen Buchtiteln und einem Zettelkastenbuch wie dem von Hilkje Charlotte Hänel. Von MeToo über toxische Männlichkeit bis Polyamorie wird alles bunt durcheinandergewürfelt und angerissen, aber nicht vertieft, bedauert Biringer. Nur wenn die Autorin sich Alltagsdingen wie der Werbung zuwendet, wird's spannend, meint sie. Schade nur, dass Hänel keinen Humor besitzt wie Stefanie Sargnagel, schade auch, dass die Adressaten des Buches nicht wirklich auszumachen sind, meint Biringer. Der "krawallige" Ton dürfte jedenfalls viele abschrecken, vermutet sie.

Rezensionsnotiz zu Süddeutsche Zeitung, 16.03.2021

Rezensentin Alexandra Föderl-Schmid muss da leider kritisch reingrätschen, obwohl sie findet, dass hier durchaus die "richtigen Fragen" gestellt werden. Viel Gutes kann sie sagen darüber, wie der internationale Stand der Debatte über den Feminismus hier dargestellt wird. Und sie ist auch dankbar für das Glossar, in dem mancher neu konstruierte Begriff des politisch korrekten Feminismus erklärt ist. Aber die Kraftausdrücke, etwa die mehr als einmal bemühte "sexistische Kackscheiße" nerven sie dann doch und sie hätte sich über Erklärungen von etwas filigranerem Zuschnitt durchaus gefreut. Außerdem bedauert die durchweg geduldig hinhörende Kritikerin, dass der "Feminismus für alle", der anfangs versprochen wurde, sich bis zum Schluss nicht eingestellt hat.
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