Efeu - Die Kulturrundschau

Eigensinn und Eigensinnlichkeit

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16.11.2023. Der Filmfestivalbetrieb steckt mitten in einer Nahostdebatte: Es ist das eigene Publikum, das sich jetzt gegen die Kurzfilmtage Oberhausen richtet, bemerkt die FAZ. Artechock fragt sich, wo die Solidarität anderer Filmfestivals mit Oberhausen bleibt. Der Kulturbetrieb sei ziemlich antisemitisch geworden, stellt die Schriftstellerin Dana von Suffrin im taz-Gespräch fest, will sich ihren Humor als Waffe dagegen aber erhalten. Die taz ist berührt von einem fragilen und kriegsmüden Prinz von Homburg in Jette Steckels Inszenierung an der Schaubühne. Die Zeit fordert mehr Erotik in der Architektur.
9punkt - Die Debattenrundschau vom 16.11.2023 finden Sie hier

Film

Bert Rebhandl blickt in der FAZ auf die Auseinandersetzungen um Lars Henrik Gass, der nach einer Solidaritätsadresse mit Israel als Leiter der Oberhausener Kurzfilmtage nach dem Willen eines Aufrufs der "internationalen Filmcommunity" abgesetzt werden soll. "Bei den Oberhausener Kurzfilmtagen sind nun also unter umgekehrten Vorzeichen Konstellationen zu erkennen, die im Vorjahr auch die Documenta geprägt haben. Gass spricht von einem 'Fantasma des Globalen Südens', die Liste der Unterzeichnenden der gegen ihn gerichteten 'Botschaft' lässt diesen Süden hingegen konkret werden. In Oberhausen waren nicht erst unter Gass immer schon auch viele Filme zu sehen, die wie politische Flugschriften funktionieren - die Form des nicht abendfüllenden, nicht unbedingt strikt erzählerischen, sondern tendenziell auch experimentellen Films hat schon produktionsökonomisch eine Affinität zu jenem globalen Süden, der sich seit dem Ende des Kalten Krieges aber zunehmend auch mit eigenen Bemühungen um Medienhegemonien bemerkbar macht. All das sind Aspekte, über die es sich unbedingt lohnen würde, eine Debatte zu führen. Eine Expertise zur sozialen Lage in Neukölln hingegen ist weder von den Kurzfilmtagen noch von ihrem Leiter vonnöten."

"Warum gab es bislang keine öffentliche Unterstützung seitens einzelner Filmfestivals für die Kurzfilmtage", fragt sich Rüdiger Suchsland auf Artechock. Das wäre wohl auch im eigenen Interesse, denn Boykotaufruffe vergiften das Klima und "jenseits der aktuellen Streitfragen um Antisemitismus und die Haltung gegenüber Israel können auch diverse andere politische, gesellschaftliche oder kulturelle Positionierungen oder die Auswahl bestimmter Filme und Programmpunkte die selbsternannten neuen Sittenwächter der internationalen Kulturcommunity triggern. ... Es liegt nahe, von den Filmfestivals zu erwarten, dass sie dafür Sorge tragen, dass solche haltlosen Boykott-Aufrufe nicht nur für die Betroffenen Folgen haben, sondern auch für die Initiatoren und Unterzeichner. Es liegt also nahe, jene, die sie durch Boykottaufrufe bedrohen, wiederum selbst auch die Konsequenzen ihrer Handlungen spüren zu lassen."

Auch bei Festivals etwa in den Niederlanden wurden Podien von Palästina-Aktivisten gestürmt und dabei mit "From the River to the Sea"-Slogans unter dem Deckmantel des Befreiungskampfs implizit vom Genozid geträumt. Filmkritikerin Dunja Bialas von Artechock beobachtet diese Entwicklung im Festivalbetrieb mit Sorge: "Es scheint sich ein Befindlichkeitsspektrum im Westen ergeben zu haben, das sich aus der Gemengelage von Post-Kolonialismus, Siebzigerjahre-Solidarität mit der säkularen PLO, der 'cause paléstinienne', wie sie Godard in seinen Filmen immer wieder mit knarzender Stimme beschwor, zusammensetzt. Die islamistische Hamas wird da nur ungern in den Blick genommen, weil sie einen Störfaktor im Weltbild darstellt - steht sie doch für ein anderes, homophobes und misogynes Narrativ, das zur westlichen Idee von einem freien Palästina kaum noch passen kann. Jetzt ist, fast vier Wochen nach dem Berliner Aufruf zur Solidarität mit Israel, der Krieg gegen die Hamas auf einer dramatischen Eskalationsstufe angekommen, vor der niemand die Augen verschließt, auch nicht jene, die Solidarität mit Israel wollen. Aber ist das ein Grund, Kampagnen, die über jede Verhältnismäßigkeit hinausschießen, gegen Leiter von Festivals zu fahren, deren erklärtes Ziel der demokratische Austausch und die Meinungsvielfalt ist?"

Außerdem veröffentlicht Artechock ein Statement einiger dffb-Studenten, die "zutiefst erschüttert" sind über eine Pro-Palästina-Stellungnahme einiger ihrer Kommilitonen, welche sich darin zwar vordergründig für Meinungsfreiheit und gegen Rassismus aussprechen, dabei aber "einen antisemitischen, ungenauen Text" fabriziert hätten.

Weiter Artikel: Für den Freitag spricht Thomas Abeltshauser mit dem Regisseur Colm Bairéad über dessen aktuellen (in Filmdienst, FR und taz besprochenen) Film "The Quiet Girl". Filmdienst-Kritiker Wilfried Reichart legt dem Berliner Publikum eine Hommage im Kino Klick an den Kameramann Jörg Jeshel ans Herz. In der FAZ schreibt Andreas Kilb einen Nachruf auf den französischen Filmkritiker Michel Ciment.

Besprochen werden Marco Bellocchios "Die Bologna-Entführung" über die von Papst Piux IX angeordnete Entführung eines jüdischen Kindes im 19. Jahrhundert (Perlentaucher, Artechock, FAZ), Eli Roths Slasherfilm "Thanksgiving" (Perlentaucher), Susann Fogels Adaption von Kristen Roupenians im New Yorker veröffentlichter Kurzgeschichte "Cat Person" (FR, FAZ, Tsp), Hans Steinbichlers Verfilmung von Robert Seethalers Roman "Ein ganzes Leben" (Welt), David Finchers Netflix-Thriller "The Killer" (Standard), die Disney-Serie "Deutsches Haus" (Welt, mehr dazu hier), Karim Ouelhajs "Megalomaniac" (Artechock), Christina Ebelts "Monster im Kopf" (Artechock), Philipp Jedickes "Vienna Calling" (Artechock), Francis Lawrences "Tribute von Panem: The Ballad of Songbirds and Snakes" (Artechock), Timm Krögers "Die Theorie von Allem" (Presse), eine DVD-Ausgabe von Wolfgang Staudtes "Rose Bernd" von 1957 (taz), die Marvel-Serie "Loki" (FAZ), die Serie "Spy/Master" (taz). Außerdem hier der Überblick beim Filmdienst zu den Kinostarts dieser Woche.
Archiv: Film

Literatur

Die jüdische Schriftstellerin Dana von Suffrin hat auf den israelbezogenen Antisemitimus mancher ihrer Kollegen auf Instagram zunächst mit galligem Humor reagiert, nun aber doch ihren Account gelöscht. Überrascht hat sie das Ausmaß nach der BDS-Kontroverse und dem documenta-Skandal zwar nicht und dass es auch Solidarität und Empathie im Literaturbetrieb gab und gibt, merkt sie ebenso an an. Doch sie "war erschrocken, dass gerade Autorinnen und Autoren so eine völlig verrohte Sprache benutzen", erzählt sie Leander Steinkopf im taz-Gespräch. "Es ist natürlich so, dass der Kulturbetrieb als Ganzes wahnsinnig antisemitisch geworden ist. Das bedeutet nicht, dass alle das sind. Aber es hat sich eine Art von Antisemitismus etabliert, die akzeptiert wird und als progressiv gilt. ... Humor ist natürlich ein Bewältigungsmechanismus, aber auch die einzige Waffe, die ich habe. Das kam übrigens bei diesen Leuten überhaupt nicht gut an. Die sagen ja, sie wollen reden, aber das ist gar nicht mein Eindruck, die wollen unter sich bleiben und sich endlos gegenseitig bestätigen. Nach dem ersten Witzchen haben die mich sofort geblockt. Ich habe eine südafrikanische Kunstprofessorin in einer Story ironisch angesprochen und gefragt, ob ihr Dasein als Expat in Berlin nicht auch eine Art von weißem Siedler-Kolonialismus ist. Das war kein so schlechter Witz!"

Besprochen werden unter anderem Jenny Erpenbecks "Über Christine Lavant" (FAZ) und Maria Kuncewiczowas "Zwei Monde" (NZZ).
Archiv: Literatur

Kunst

Bettina Allamoda: Atomic - Säulenschutz / Crash Barrier (sequin_hologram_green), 2018. Foto: Mies van der Rohe Haus.

Tom Mustroph besucht für die taz eine Ausstellung der Künstlerin Bettina Allamoda im Mies van der Rohe Haus: "Die Herbstsonne spielte mit ihrer verglimmenden Kraft malerisch mit den reflektierenden Metallteilchen, die Bettina Allamoda in ihre textilen Installationen eingearbeitet hatte. Große rote Stoffbahnen wölbten sich im Inneren des Hauses und schmiegten sich an die Außenfassaden an. Dabei traten die glänzenden Pailletten in einen Dialog mit den roten Ziegelsteinen, aus denen Ludwig Mies van der Rohe das kleine, aber feine Einfamilienhaus für das Fabrikantenehepaar Lemke erbauen ließ." Mehr Aufmerksamkeit bekam allerdings die Diskussion um die Erweiterung des Gebäudes, so Mustroph. Eigentlich war die beschlossene Sache, doch durch eine organisatorische Verzögerung wurden die eingeplanten Mittel nun anderweitig vergeben: "Inzwischen sind die Messen gesungen. 'Die Mittel sind jetzt anderweitig verplant', teilte die Senatskulturverwaltung der taz mit. Die insgesamt 25 Millionen Euro aus dem Sondervermögen müssen bis Ende des Jahres ausgegeben werden. Und weil das Bezirksamt Lichtenberg nicht durch schnelle Aktenbearbeitung brillierte, kann sich nun jemand anderes über die eigentlich dem Mies van der Rohe Haus zugedachten Mittel freuen."

Die Reaktionen der Kunstszene auf den Hamas-Terror in Israel sind peinlich bis erschreckend, ärgert sich Niklas Maak in der FAZ. Der bei Artforum publizierte offene Brief (unsere Resümees), der mit keinem Wort die Massaker des 7. Oktober erwähnt, dafür das Ende des "Genozids" in Gaza fordert, wurde von 8000 Kulturschaffenden unterzeichnet, so der ob dieser Empathielosigkeit fassungslose Kritiker. Was sagt das über die Kunstszene aus?: "Man sollte nicht den Fehler machen, alle Unterzeichner zu Antisemiten zu erklären", so Maak, "einige waren, wenn man ihnen glaubt, schlicht zu dumm, das Klein- und Großgedruckte zu lesen oder zu verstehen, sie geben zu Protokoll, nicht so genau hingeschaut zu haben ('dachte, es geht um die Forderung nach Frieden'), was die Sache nicht besser macht." David Velasco, der Chefredakteur von Artforum, der inzwischen gefeuert wurde, zeigt hingegen keine Spur von Reue, berichtet Maak: "In diesen Tagen wird ihm in der Kunstwelt eine Solidarität zuteil, die man den israelischen Terroropfern nur wünschen könnte. Nan Goldin, Nicole Eisenman und viele andere Künstlerinnen fordern Velascos Wiedereinsetzung, von einem 'neuen McCarthyismus' ist etwa in einem Schreiben der Künstlerin Hannah Black die Rede. Tatsächlich wird Meinungsfreiheit an vielen Orten der Welt immer weiter eingeschränkt ... Aber David Velascos Entlassung als Anfang vom Ende der künstlerischen Meinungsfreiheit zu kritisieren ist genauso absurd wie seine vollkommene Uneinsichtigkeit."

Weiteres: Das Museum Folkwang in Essen hat den Gastkurator Anaïs Duplan aufgrund eines Instagram-Aufrufs zur Unterstützung der BDS-Bewegung gekündigt, berichtet Patrick Bahners in der FAZ. Für Bahners ergeben sich hier zwei Fragen: "Soll sich künftig jegliche Zusammenarbeit mit einem BDS-Unterstützer verbieten, auch wenn die Zusammenarbeit gar keinen Bezug zu Israel oder dem Nahen Osten hätte? Und gewissermaßen umgekehrt: Wie stellt man sich dazu, wenn in der Weltsicht der Kunstproduzenten vom Schlag Duplans eben doch ein Zusammenhang zwischen ästhetischen Visionen der Befreiung und radikalen politischen Meinungen zu Israel besteht?" Die Alexander-Tutsek-Stiftung zur Förderung von Kunst und Wissenschaft verlässt ihre historischen Räume in Schwabing, meldet Evelyn Vogel in der SZ. Susanne Memarnia resümiert in der taz die Ereignisse um die abgesagte Ausstellung des Fotografen Raphael Malik über "Muslimisches Leben in Berlin" (Unser Resümee). Der polnische Künstler Wieslaw Smetek erhält den "Dialog-Preis", meldet Tomasz Kurianowiczin der Berliner Zeitung.

Besprochen wird eine Ausstellung des Künstlers Liu Guangyun in der Thomas-Rehbein-Galerie in Berlin Wilmersdorf (tsp.)
Archiv: Kunst

Architektur

In der Zeit schreibt Hanno Rauterberg gegen eine "Verkistung" der Architektur an. Künstliche Intelligenz führt zu einer neuen Form des Wohnens - mit dem "Smarthome" gestaltet der Mensch ein Zuhause, das alles über ihn weiß und zur "Schaltzentrale des Lebens" wird, meint Rauterberg. Für viele Architekten scheinbar eine reizvolle Aussicht, stellt der Kritiker fest, allerdings hat das ganze auch eine negative Seite: "Denn je maschinenhafter ihre Bauten ausfallen, je mehr diese von Schaltkreisen und Messgeräten durchzogen werden, desto weniger geht es um Ästhetik ... Wie alle gestalterischen Berufe wird auch der des Architekten mit immer raffinierteren Algorithmen konfrontiert, mit einer künstlichen Intelligenz, die kurzerhand genau das Gebäude entwirft, das sich der Investor wünscht, kostenoptimiert und unter Berücksichtigung sämtlicher Auflagen und Vorschriften. Die Arbeit von Wochen, per Knopfdruck erledigt. Und wenn dabei nur monotone Würfelware herauskommt, auch nicht schlimm. Schließlich sehen die meisten Siedlungen draußen am Stadtrand schon heute so aus, als hätte sie irgendein Roboter dort hingeklotzt." Rauterberg plädiert stattdessen für eine neue Sinnlichkeit der Architektur: "Worum es gehen könnte, wären Häuser mit Eigensinn und Eigensinnlichkeit. ... Um es mit Marcuse zu sagen: Es braucht eine Erotisierung der Architektur, fern der instrumentellen Vernunft."
Archiv: Architektur

Bühne

Szene aus "Prinz Friedrich von Homburg". Foto: Armin Smailovic

Einen "starken Kommentar ins Reale hinein" sieht taz-Kritikerin Kathrin Kollmann mit Jette Steckels Inszenierung von Heinrich von Kleists "Prinz Friedrich von Homburg" an der Berliner Schaubühne. Wie die Regisseurin die Handlung des preußischen Kriegsdramas in die Gegenwart holt, funktioniert gut, nickt Kollmann und denkt "beim Anblick der schwarzen Bühnenrampe unwillkürlich an die Schwarzerde der Ukraine." Die Aufführung bleibt nah am Original, nur am Ende greift Steckel stark ein: Ihr Prinz darf nicht einfach in Ohnmacht fallen, so die nachhaltig beeindruckte Kritikerin, dem Todesurteil zwar entronnen, erschießt er sich ganz am Ende: "Renato Schuch stattet seinen Homburg mit einer berührenden Fragilität aus. Wenn er geht, scheint es, als würde ihn eine unsichtbare Last nach unten drücken. Sein Homburg steht für den Menschen, der in den Krieg geworfen wird und versucht Mensch zu bleiben. Mit dem Blick eines gehetzten Tieres exerziert er und führt alle vor, die am Krieg nicht verrückt werden. Trotzdem fährt er einen Sieg ein, weil er schnell und richtig reagiert hat, und wird für sein eigenmächtiges Handeln zum Tode verurteilt. Da rollt er sich wie ein übergroßer Embryo ein in den Schoß der Kurfürstin."

FAZ-Kritiker Simon Strauß kann hingegen nur den Kopf schütteln: "Bis auf das drastische Anfangsbild wirken die von vielen Blacks getrennten und mit melodischer Musik unterlegten Soldatenszenen arglos, fast leichtfertig." Völlig unangebracht in dieser Zeit, wo der Krieg doch so nah und real ist, findet Strauß: "Es wird viel laut und schwer geatmet, viel Kleidung an- und ausgezogen, und ein paarmal geht im Zuschauerraum auch plötzlich das Licht an. Aber vom zerstörerischen Eindruck des Krieges auf den menschlichen Geist, vielleicht sogar auf seine Seele wird so wenig spürbar." Peter Laudenbach bemängelt in der SZ fehlende Subtilität und zum Teil unfreiwillige Komik. Im Tagesspiegel bespricht Christine Wahl das Stück, bei Nachtkritik schreibt Elena Philipp. 

Besprochen werden Andreas Homokis Inszenierung von Wagners "Götterdämmerung" am Opernhaus Zürich (Welt) und Karin Baiers Inszenierung von Roland Schimmelpfennigs fünfteiligem Theaterstück "Anthropolis" am Deutschen Schauspielhaus Hamburg (Zeit).
Archiv: Bühne

Musik

Julian Csép porträtiert für die taz die iranische Musikerin Faravaz, die bei einem Aufenthalt in Berlin erfuhr, dass sie in ihrem Heimatland zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde und seitdem in Deutschland lebt. In Teheran hatte sie gegen den Willen ihres Vaters Gitarrenunterricht genommen, westliche Musik gehört und im Untergrund Auftritte veranstaltet. Als ihr Song "Dance with Me" von der BBC gesendet wurde, "nahm auch die iranische Regierung von Faravaz' 'Karriere' Kenntnis. Dies führte dazu, dass sie im Zuge einer großen Razzia gegen Musiker*innen im Iran verhaftet wurde. Der Vorwurf lautete, sie sei von den USA und Israel für 'westliche Propaganda' bezahlt worden, um die islamische Kultur zu 'schwächen'. 'Völlig egal, was ich gesagt habe', erklärt Faravaz. 'Für den Mullah stand meine Schuld von Anfang an fest. ... Ich bin nicht nach Berlin gekommen, um zu bleiben', sagt Faravaz. 'Aber ich habe mich dafür entschieden zu kämpfen, für mich und alle anderen Frauen in meiner Heimat!'" Ihr aktuelles Video lässt an dieser Absicht keinen Zweifel:



Weitere Artikel: Das was uns gestern entgangen: Klaus Walter denkt in der FR über den Sex-Positivismus im Pop im Allgemeinen und über seinen Blick als weißer alter Mann auf Janelle Monáes Brüste im Besonderen nach. Einer CBS-Doku zufolge sei die Folksängerin Buffy Sainte-Marie gar keine Nachfahrin der us-indigenen Cree, berichtet Frauke Steffens in der FAZ. Wilhelm Sinkovicz wirft für die Presse einen schnellen Blick auf aktuelle Bruckner-Veröffentlichungen. Reinhard J. Brembeck schreibt in der SZ einen Nachruf auf den Intendanten Franz-Xaver Ohnesorg.

Besprochen werden ein von Teodor Currentzis dirigierter Brahms- und Tschaikowsky-Abend des Orchesters Utopia ("spektakulär", jubelt Ulrich Amling im Tagesspiegel) und das neue Album von Beirut (Presse). Hier das Titellied:

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