Efeu - Die Kulturrundschau

Unhineingezogen

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06.03.2024. Die Feuilletons beglückwünschen Riken Yamamoto, den diesjährigen Pritzker-Preisträger. Der Architekt entwirft den Raum der Freiheit, so die SZ. Oliver Stone lässt sich für seine Diktatorenpropagandafilme üppig bezahlen, recherchiert unter anderem der Standard. Auch 20 Jahre nach seinem Tod hat die Literatur von Gabriel García Márquez noch die Macht von Wirbelstürmen, freut sich die FAZPhilipp Oswalt schimpft auf Zeit Online über den deutschen Rekonstruktionswahn. Einzige positive Ausnahme: die Frauenkirche. Die SZ bejubelt im Opernhaus Zürich die Streicherdunkelheiten und Bläservisionen einer Kafka-Adaption.
9punkt - Die Debattenrundschau vom 06.03.2024 finden Sie hier

Architektur

Wohnkomplex Hotakubo Daiichi der Präfektur Kumamoto, © Yoit, Lizenz: CC0 1.0 DEED


Mit dem Japaner Riken Yamamoto erhält ein Kritiker des zeitgenössischen Wohnungsbaus den renommierten Pritzker-Preis. Niklas Maak beschäftigt sich in seiner FAZ-Würdigung mit Yamamotos Manifest "Community Area Model", das Alternativen zur Dominanz des Kleinfamilienhauses sucht. Wie das ausschauen könnte? Zum Beispiel so: "Drei- bis sechsgeschossige offene Strukturen, in denen Wohneinheiten für Singles, Paare, Familien, Freundeskreise oder Alterswohngemeinschaften eingefügt werden; ein Patchwork aus Arbeitsräumen, Büros, Tagesbetreuungseinrichtungen und loggienartigen halb offenen Räumen, in denen man im Sommer gemeinsam grillen oder feiern kann - so wie in der Yamakawa Villa von 1977, in der Yamamoto seine Idee des offenen Hybridraums zwischen Innen und Außen erstmals realisierte." Entsprechende Vorschläge, lesen wir weiter, wurden 2006 in München von den Grünen abgelehnt - fehlende Wärmedämmung.

Auch SZ-Autor Gerhard Matzig ist ein Fan: "Die Baukunst von Riken Yamamoto besteht (...) in der stillen Würdigung jener Räume, die auf den ersten Blick womöglich unwesentlich, ja manchem Investor als überflüssig erscheinen, die aber das Entscheidende enthalten: den existenziellen Luxus der Unbestimmtheit - den Raum der Freiheit. Das ist es, was Architektur in letzter Konsequenz ausmacht. In ihrem Glücken (manchmal) wie im Scheitern (oft) geht es darum: Räume zu schaffen, in denen sich Menschen und Gesellschaften auf eine inspirierend unbestimmte Weise begegnen, also im Wortsinn verorten." Im Standard porträtiert Maik Novotny den Architekten, in der NZZ Ulf Meyer.

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Jana Hensel unterhält sich auf Zeit Online mit dem Architekten Philipp Oswalt, der aktuell das Buch "Bauen am nationalen Haus" veröffentlicht hat, über den deutschen Hang zur Rekonstruktion historischer Bauten. Vor allem die Sehnsucht nach vordemokratischen Zeiten findet Oswalt problematisch. Doch Rekonstruktion ist nicht Rekonstruktion. In Dresden steht eine, die seine Zustimmung findet: "Die Frauenkirche ist die einzige Rekonstruktion, die wirklich zivilgesellschaftlich verwurzelt ist. Auch wurde der Wiederaufbau mit einem klaren Schuldbekenntnis zum Zweiten Weltkrieg verbunden. Aber das Wichtigste ist: Es wurden beim Wiederaufbau einige der historischen, inzwischen gealterten und fast schwarzen Steine genutzt. Dadurch ergibt sich ein äußeres Fleckenmuster an der Kirche, das an den Moment der Zerstörung erinnert. Diese Differenz finde ich enorm wichtig."

Außerdem: In Österreich soll, berichtet Olga Kronsteiner im Standard, der Denkmalschutz reformiert werden.
Archiv: Architektur

Bühne

Opernhaus Zürich - Amerika. Inszenierung: Sebastian Baumgarten. Mit Sebastian Zuber, Tänzerinnen und Tänzer. © Herwig Prammer

"Bravissimi!": Reinhard J. Brembeck freut sich in der SZ, dass das Opernhaus Zürich es wagt, Roman Haubenstock-Ramatis 1966 bei der Uraufführung durchgefallenen Kafka-Oper "Amerika" eine neue Chance zu geben. Die maximalistisch angelegte Inszenierung lässt gleich drei Orchester und außerdem noch Videokunst auf das Publikum los. Und das ist noch nicht alles: Schon zu Beginn kreisen vorab aufgenommene Orchesterpartien aus den gut 100 Lautsprechern durch den Raum, genauso die vorproduzierten Sprechchöre. Darein mischt sich dann live Gespieltes. Dirigent Gabriel Feltz, Musikchef in Dortmund, feuert unermüdlich und begeisternd an, das gern eingesetzte Schlagwerk, die Streicherdunkelheiten, die Bläservisionen. Haubenstocks vorantreibende Musik ist komplex gearbeitete Vielstimmigkeit, die sich aber nie in abstrakten Spekulationen verliert. Trotz aller Avantgarde ist das unmittelbar einleuchtende Theatermusik, die sich fernhält von Jammerei, Ichgehabe, Sentimentalität."

Holger Noltze mag in der FAZ trotz grundsätzlich vorhandener Sympathie nicht ganz in den Jubel einstimmen. Er sieht ein Werk von "Schweizer Präzision. Vermutlich klingt es hier zum ersten Mal wie gedacht, eine echte Immersionserfahrung. In der instrumentalen Szene 'Vermutungen über ein dunkles Haus', und in dem als groteskes Märchenwald-Krippenspiel inszenierten finalen 'Oklahoma'-Theater funktioniert das am besten. (...) Die Regie wählt die Flucht nach vorn und lässt das Ensemble seinen Text wie Plakate vor sich hertragen. Das schafft im Brechtschen Sinne Distanz, doch bleibt man, bei allem Respekt vor der Qualität der durchgehend erstklassigen Besetzung ins totaltheatrale Kafka-Labyrinth, das, was Haubenstock-Ramati wohl im Sinn hatte: unhineingezogen. Dabei jedenfalls nicht schlecht unterhalten."

Sandra Luzina trifft für den Tagesspiegel die chinesische Choreografin Wen Hui, die seit zwei Jahren in Deutschland lebt. Neben ihrem diese Woche im Berliner HAU2 zu sehenden neuen Stück "New Report on Giving Birth" wird auch der Werdegang der Künstlerin thematisiert. So gründete sie etwa gemeinsam mit einem Filmemacher die erste unabhängige Tanztheatergruppe Chinas: "Die Performances des Living Dance Studio kombinierten Tanz und Dokumentarfilm. Hier standen Individuen auf der Bühne, die für sich selbst sprachen: Freunde, Familienangehörige, Bauern und Migranten. Die Anfänge waren hart, staatliche Förderung gab es nicht. Im ersten Stück '100 Verbs' nahm Wen Hui eine Dusche und wusch Wäsche. Sie war die einzige Profi-Tänzerin auf der Bühne. Die Freunde, die bei der Performance mitmachten, konnte sie nicht bezahlen. 'Aber nach den Proben haben wir immer zusammen gegessen und waren glücklich.'"

Außerdem: Marion Löhndorf porträtiert in der NZZ die britische Regisseurin Katie Mitchell, die vor allem auf deutschen Bühnen sehr präsent ist. Andreas Rossmann erinnert in der FAZ an den verstorbenen Dramatiker Edward Bond. Hannes Hintermeier berichtet in der FAZ über MeToo-Vorwürfe gegen die österreichischen Theater- und Fernsehregisseure Paulus Manker und Julian Pölsler. Auch der Standard weiß Neues in der Sache. Cornelia Geißler unterhält sich in der Berliner Zeitung mit Franziska Hauser und Maren Wurster, die ein Ost-West-Frauen-Festival an der Volksbühne organisieren. Helmut Ploebst macht sich anlässlich zweier Wiener Tanzfestivals im Standard Gedanken über "das Dilemma des permanenten Verschwindens von Werken der freien Szene". Esther Slevogt wiederum schreibt auf nachtkritik anlässlich des amerikanischen Super Tuesdays über - Volkstheater.

Besprochen werden Sláva Daubnerovás Inszenierung von Euripides'/Sartres "Die Troerinnen" im Landestheater Niederösterreich (Standard), Gerhild Steinbuchs "Stromberger oder Bilder von allem" am Landestheater Vorarlberg (Standard), die dritte Folge des Infotainment-Formats "I am from Austria" am Schauspielhaus Graz (taz) und "Alice im Wunderland" am Theater Bremen (taz Nord).
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Literatur

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Heute erscheint mit "Wir sehen uns im August" knapp 20 Jahre nach seinem Tod ein Nachlassroman von Literaturnobelpreisträger Gabriel García Márquez - und Paul Ingendaay von der FAZ war beim Lesen spürbar in den Bann gezogen: Hier "blitzen Sätze auf, die nur García Márquez schreibt, weil nur er sich das traut. 'Den Wunsch, auf der Insel begraben zu werden, hatte ihre Mutter drei Tage vor ihrem Tod geäußert' steht da. 'Ana Magdalena wollte zur Beerdigung fahren, doch das hielt niemand für vernünftig, da nicht einmal sie selbst glaubte, den Schmerz überleben zu können.' ... Wer soll denn das glauben? Aber dann liest man weiter und glaubt es ihm. Schmerz und Begehren - hier ausnahmsweise weibliches Begehren! - haben bei García Márquez die Macht von Wirbelstürmen. Diese Weltsicht wirkt ansteckend, sie könnte den eigentlichen Zauber seiner Bücher ausmachen. Man wird davongetragen, aber ohne billige Tricks. Man glaubt dieser Stimme die markigen Aussagen und immer wieder verblüffenden Verallgemeinerungen und denkt: Tolstoi hat sich das auch getraut. Und: Schade, dass jetzt wirklich nichts mehr von ihm kommt."

Der Kulturbetrieb ist seit dem Hamas-Massaker polarisiert, Verlage geraten unter Druck. Felix Stephan spricht für die SZ mit Oliver Vogel vom S. Fischer Verlag über die letzten Monate, in denen es um sein Haus gleich von beiden Seiten der aktuellen Kontroversen aus Turbulenzen gab. "Wir müssen in der Buchbranche aufpassen, dass wir uns die Logiken der politischen und ideologischen Auseinandersetzung nicht aufzwingen lassen", glaubt Vogel. "Unsere Verantwortung ist es, Ausschlüsse zu verhindern, um stattdessen Stimmen hörbar zu machen, die unseren Denkraum erweitern, die etwas beitragen zu den aktuellen Diskursen. Dass Verlage langsam sind, ist dabei ein Vorteil, und den sollten wir nutzen. Wir sollten zuhören und Gelegenheit geben, nachzudenken und zu korrigieren. Die demokratische Gesellschaft ist gerade eine etwas unbequeme Realität. Es ist nicht die Zeit für Hasenfüße."

Außerdem: Für den Standard spricht Ronald Pohl mit dem Schriftsteller und Musiker Sven Regener über Kafka. In der Kafka-Reihe der SZ erzählt die Schriftstellerin Marion Poschmann von ihrem Leid, dass sie grundsätzlich nicht zusehen kann, wenn Bücher aussortiert werden - weshalb sich Kafkas Werk bei ihr zuhause mittlerweile in zahlreichen Ausgaben stapelt. Alexander Menden berichtet vom Auftakt der Lit.Cologne mit Michel Friedman und Robert Habeck. Besprochen werden unter anderem Nicole Seiferts "'Einige Herren sagten etwas dazu'. Die Frauen der Gruppe 47" (Jungle World), Sanaka Hiiragis "Die Erinnerungsfotografen" (online nachgereicht von der FAZ) und Odile Kennels Gedichtband "Irgendetwas dazwischen" (FAZ).
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Kunst

Carmela Thiele porträtiert auf Zeit Online Çağla Ilk, die Kuratorin des deutschen Pavillons der 60. Biennale von Venedig. Seit 2020 leitet sie mit Misal Adnan Yildiz die Kunsthalle Baden-Baden. Sie versteht sich als Grenzgängerin zwischen den Disziplinen: "Ihre Strategie erinnert an Spielarten kollektiven künstlerischen Arbeitens, wie sie 2022 auf der Documenta fifteen vorgestellt wurden. Çağla Ilk verschränkt die zeitlichen Strukturen des Theaters mit den Mitteln der Kunst. 'Wir müssen künstlerische Momente schaffen, die beeindrucken, vielleicht sogar beeinflussen, sinnlich berühren. Darin sehe ich unsere Aufgabe in Venedig.' Dabei hilft ihr, dass sie von der Architektur kommt, bei der ebenfalls viele Elemente im Blick zu haben sind. Große Bauvorhaben müssen soziologisch, stadtplanerisch durchdacht werden. 'Das hat mich geprägt. Ich merke aber jetzt erst, was meine Ausbildung mir gebracht hat,' sagt sie."

Außerdem: Hans-Joachim Müller widmet sich in der Welt dem Mythos Nofretete. Besprochen werden die Ausstellung "Felka Platek - Eine Künstlerin im Exil" im Museumsquartier Osnabrück (taz Nord) und eine Soufiane-Ababri-Soloshow in der Londoner Gallery The Curve (Guardian).
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Film

Oliver Stone lässt sich von autoritären Machthabern für schmeichelhafte "Dokumentarfilme" kaufen - das jedenfalls behauptet ein Rechercheteam, dem unter anderem der Spiegel, das ZDF und der österreichische Standard angehören. Anstoß zur Recherche gab "Qazaq": Das in der Originalfassung achtstündige Porträt über den kasachischen Langzeit-Präsidenten Nursultan Nasarbajew ließ nach der Premiere in Kasachstan 2021 die Filmwelt die Stirn runzeln - und wurde, wie sich nun herausstellt, von Nasarbajew selbst über Umwege finanziert. Unklar ist, wie es sich mit Stones früheren Filmen über Castro, Chavez und Putin verhält. Hinter dem kasachischen Film steckte seitens Stone und seiner Geschäftspartner aber offenbar der Versuch eines Franchise: Aus Unterlagen gehe "hervor, dass Nasarbajew nur einer von mehreren umstrittenen Herrschern war, mit denen Stone und seine Partner ins Geschäft kommen wollten. Ob der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko, der türkische Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan oder Aserbaidschans Autokrat Ilham Alijew - sie alle hätten ebenfalls Hauptdarsteller einer schillernden 'Oliver Stone Documentary' werden können, wenn man sich einig geworden wäre. ... Offenbar war sich Stone bewusst, wie problematisch sein Vorgehen war. In einer geleakten E-Mail schreibt sein Produzent, Stone wolle im Interview die mangelnden Menschenrechte beziehungsweise 'Fälle ihrer Verletzung' ansprechen - als 'eine Art Versicherung', damit ihm im Nachgang 'niemand vorwirft, diese Fragen nicht gestellt zu haben'. In der veröffentlichten Zweistundenversion von 'Qazaq' ist von Menschenrechtsfragen allerdings keine Spur."

Außerdem: Die US-Filmindustrie sieht in Claudia Roths Plänen zur Reform der Filmförderung keine zusätzlichen Anreize um in Deutschland zu produzieren, berichtet Christian Meier in der Welt. Außerdem wirft der Jüdische Weltkongress Roth nach der Berlinale mangelndes Engagement gegen Antisemitismus vor, meldet Evelyn Finger auf Zeit Online. Wolfgang Hamdorf spricht für den Filmdienst mit der Regisseurin Léa Todorov über ihr (im Tagesspiegel besprochenes) Spielfilmdebüt "Maria Montessori".

Besprochen werden Claudia Richarz' Porträtfilm "Aufräumen" über die Filmemacherin Helke Sander (Tsp), Éric Gravels "Julie - eine Frau gibt nicht auf" (taz), die Serie "Shōgun" (Welt) und die Amazon-Serie "Die Discounter" (Jungle World).
Archiv: Film

Design

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Stephanie Caminada schreibt in der NZZ einen Nachruf auf die Modeikone und passionierte Exzentrikerin Iris Apfel, die im stolzen Alter von 102 Jahren gestorben ist. Mit ihren extravaganten Kostümierungen brach sie jede Vorstellung davon, wie man sich im Alter geben müsse: "Statt monotone Grau- und Brauntöne trug sie Kontraste, leuchtend gelben Tüll, feurig rote Mäntel und knallig pinke Federboas. Statt mit dezentem Goldschmuck schmückte sie sich mit Unmengen an überdimensionalen Perlenketten, klappernden Armreifen und einer auffälligen Eulenbrille. Statt auf Zurückhaltung setzte sie auf Maximalismus. Ihr Motto: 'More is more and less is a bore.' ... Sie setzte ein Statement gegen Vergänglichkeit und für Individualität. Die Menschen waren ihr zu sehr auf Gleichklang getrimmt, wie sie sagte. 'Alles ist homogenisiert. Das hasse ich.' Dazu gab sie immer wieder Lebensweisheiten zum Besten. 'Farben können Tote wieder zum Leben erwecken' war eine davon."
Archiv: Design
Stichwörter: Apfel, Iris

Musik

Dass mit Beyoncés aktueller Single "Texas Hold'Em" nun erstmals eine schwarze Amerikanerin auf der Spitze der Country-Charts steht, kann nur jene bass erstaunen, die glauben, dass Country die weiße Musik schlechthin ist, schreibt Karl Fluch im Standard. Nicht nur gibt es ein ansehnlich großes schwarzes Country-Publikum in den USA, auch die Wurzeln dieser Musik sind schwärzer als viele meinen: "So ist das im Country hauptgemeldete Banjo afrikanischen Ursprungs; und Bill C. Malone schreibt in seinem Buch 'Country Music, U.S.A.': "Von allen ethnischen Gruppen hat keine eine bedeutendere Rolle dabei gespielt, dem Countrymusiker Songmaterial und Stile zu liefern, als die aus Afrika verschleppten Sklaven.' Den kulturellen Austausch zwischen weißen und schwarzen Musikern verantwortet die Nähe, in der arme Schwarze und arme Weiße miteinander - oder nebeneinander - lebten. Daraus entstand eine gegenseitige kulturelle Wahrnehmung, selbst wenn Jahrhunderte des Rassismus diese eigentlich unterbinden wollte. ... Hank Williams, Jimmie Rodgers oder Bill Monroe trafen in ihren Biografien allesamt früh auf schwarze Musiker, die ihnen die ersten Griffe und Tricks an der Gitarre beibrachten."



Außerdem: Für die taz porträtiert Gregor Kessler Anja Huwe, deren Gothicpostpunk-Band Xmal Deutschland aus den frühen Achtzigern gerade von der Szene wiederentdeckt wird. Im Lizenzenduell zwischen Universal und TikTok geht es auch um die KI-Projekte des Mini-Video-Dienstes, schreibt Martin Fischer im Tagesanzeiger.

Besprochen werden ein Auftritt in Zürich des kubanischen Jazz-Pianisten Alfredo Rodríguez (SZ) und Kim Gordons neues Album "The Collective" (Standard). Wir hören rein:

Archiv: Musik