Magazinrundschau

Ein Spritzer Mondlicht

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
25.07.2023. Im tschechischen A2 erklärt Serhij Zhadan das Imperialistische der russischen Kultur. Tablet analysiert die Identitätswidersprüche vieler arabischstämmiger Franzosen. Das Smithsonian Magazine feiert die magischen Zutaten der Webkunst Dorothy Liebes'. In Eurozine erklärt Stanislav Aseyev, warum nicht nur Putin, sondern auch Wanja verantwortlich ist für die Zerstörung der Ukraine. Die LRB taucht mit Geigerzähler ein ins Britannien des Kalten Krieges. Der New Yorker erzählt aus dem gefährlichen Leben eines Lokalreporters.

A2 (Tschechien), 25.07.2023

Miroslav Tomek hat sich mit dem ukrainischen Schriftsteller, Musiker und deutschen Friedenspreisträger Serhij Zhadan über die Rolle der Kunst im Krieg und auch über den Umgang mit russischer Literatur und Kultur unterhalten. "Es geht hier doch nicht darum, dass wir Puschkins Bücher verbrennen sollten", erklärt Zhadan. "Es geht auch nicht eigentlich um Literatur. Die Kultur nimmt einfach in jedem ideologisch-politischen System eine Schlüsselrolle ein, und das können wir nicht ignorieren. Im russischen ideologischen Konzept der 'russischen Welt' ist die Kultur ein wichtiges Instrument der Beeinflussung, eine Art Signal ihrer Präsenz. Man muss nur auf all die Puschkin-Denkmäler schauen, die überall im Imperium, überall in der Ukraine stehen. Sie erzählen nichts von der wirklichen Liebe der Ukrainer zu Puschkin, sie sind nicht deshalb aufgestellt worden, weil jemand Puschkin als genialen Dichter betrachtete. Es ging darum, dass Puschkin der wichtigste Dichter der russischen Kultur ist und deshalb überall stehen muss. Genauso wie Lenin. Sobald Puschkin in einer Stadt steht, bedeutet das, die Stadt ist Teil des Imperiums." Er selbst habe weiterhin russische Bücher zu Hause. "Ich habe sie nicht weggeworfen. Andererseits muss ich sagen, dass ich sie jetzt nicht lese. Nicht deshalb, weil Putin ein Wichser und die Russen Okkupanten sind, auch wenn das außer Zweifel steht, sondern einfach weil ich jetzt keine russische Literatur lesen kann. Ich verbinde es sofort mit dem, was ich in den Nachrichten gesehen habe. Es ist einfach gefühlsmäßig nicht möglich. Aber die Bücher sollen dort ruhig lieben bleiben, vielleicht wird es sich wieder ändern. Oder auch nicht; ehrlich gesagt weiß ich es nicht. In jedem Fall erscheint es mir etwas unpassend, sich jetzt über russische Literatur zu streiten, wir haben wesentlich dringendere Probleme."
Archiv: A2

Tablet (USA), 24.07.2023

Entgegen einiger anderslautender Behauptungen waren die jüngsten Unruhen in den Pariser Banlieues nicht antisemitisch geprägt, ist Marc Weitzmann, Buchautor und ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Les Inrockuptibles, überzeugt. Wenn jüdische Geschäfte geplündert wurden, dann, weil sie reich waren. Und reich bedeutet auch: assimiliert, akzeptiert. Und hier wirds kompliziert,so Weitzmann: "Neben dem Rassismus ist einer der am meisten unterschätzten Gründe dafür, dass die Franzosen keine aktive Politik zur Integration von Migranten aus ihren ehemaligen Kolonien entwickelten, die Tatsache, dass dies von den neuen nationalistischen algerischen und marokkanischen Regimen, deren Öl und Gas für die französische Wirtschaft lebenswichtig waren, als Casus Belli angesehen worden wäre. Noch 1993 konnte der marokkanische König Hassan II. im französischen Fernsehen erklären, dass 'die Marokkaner niemals Franzosen sein würden, sich nicht assimilieren wollten und Frankreich gut beraten wäre, es nicht zu versuchen.' Die algerische FLN war noch nationalistischer. Die Ehre stand auf dem Spiel. Die ehemaligen Kolonien legten Wert darauf, ihre Staatsangehörigen auf französischem Gebiet direkt zu kontrollieren, und der französische Staat stimmte dem zu. Infolgedessen kontrollierten die ehemaligen Kolonien auch die Moscheen und die Kultur der Migranten in Frankreich. Gefangen zwischen französischen Vorurteilen einerseits und der Kontrolle durch ihre Herkunftsländer andererseits, wurden die Migranten sowohl von ihren alten als auch von ihren neuen staatlichen Behörden aktiv daran gehindert, ihre eigene autonome Kultur in Frankreich zu entwickeln. Dieser Loyalitätskonflikt belastete oft die Migranten selbst, insbesondere die Väter, die im Falle Algeriens im Unabhängigkeitskrieg gegen die Franzosen gekämpft hatten. Das Versagen der zweiten Migrantengeneration und auch der französischen Regierung, die Identitätswidersprüche zu lösen, die durch diese gespaltene Realität während der französischen Bürgerrechtsbewegungen der 80er Jahre entstanden sind, führte zum Bau der Mauern um die Cités, zum Aufkommen islamistischer Propaganda, zu den Unruhen von 2005 und zum heutigen Krypto-Sezessionismus."
Archiv: Tablet

Smithsonian Magazine (USA), 25.07.2023

Vorhangstoff mit eingewebten Glühbirnchen für das Persische Zimmer, Plaza Hotel, New York  City, ca. 1960; entworfen von Dorothy Liebes (Amerikanerin, 1897-1972). Nationalmuseum für amerikanische Geschichte, Smithsonian Institution, Foto von Jaclyn Nash


Dorothy Liebes' erster Webstuhl war "in leuchtendem Karminrot" gestrichen, lernt Sonja Anderson in der Ausstellung "A dark, a light, a bright" im Cooper Hewitt Smithsonian Design Museum, das sich dem Werk der "Mutter des modernen Webens" widmet. Farbe war das "magische Elixier" von Liebes, ihre Stoffe "Werke der Alchemie", in die sie die unterschiedlichsten Materialien verwebte: Federn, Schilf, Kork, Leder oder Tannennadeln, aber am allerliebsten Metallfäden. Für den Architekten Henry Dreyfuss entwarf sie 1950 tiefblaue und grüne Vorhänge, in die sie winzige elektrische Glühbirnen verwebte. Der prägnante "Liebes-Look" begeisterte bald die elitäre Welt der Mode und des Innendesigns, aber Dorothy Liebes "fühlte sich zu Unternehmungen berufen, die sie der breiten Öffentlichkeit näher bringen würden. Sie beklagte, dass hochwertige Stoffe und opulente Farben vor allem für die Reichen erhältlich waren. Liebes war der Meinung, dass schöne Designs auch für die Mittelschicht zugänglich sein sollten, und sie machte sich daran, diese Lücke zu schließen…1940 ging Liebes eine Partnerschaft mit der Goodall Worsted Company ein, einem Stoffhersteller in Sanford, Maine. Sie arbeitete als Designerin, Stylistin und Färberin und beriet das Unternehmen über die besten Möglichkeiten, ihre handgewebten Entwürfe auf einen Webstuhl zu übertragen, damit sie zu niedrigeren Preisen massenhaft produziert werden konnten. Einige Jahre später übernahm sie eine andere Rolle, die für den Rest ihrer Karriere prägend sein sollte. Sie trug dazu bei, eine neue Ära für Stoffe einzuläuten: den Aufstieg der Synthetik, also maschinell hergestellter Textilien wie Polyester oder Rayon."

Hier kann man sich in einen fünfminütigen Liebesfarbenrausch stürzen:

Eurozine (Österreich), 18.07.2023

Der Journalist Stanislav Aseyev hat nach der Annexion der Stadt Donezk 2014 durch russische Truppen unter einem anderen Namen weiterhin für ukrainische Medien berichtet, bis er 2017 aufflog und in das Arbeitslager Izolyatsia gebracht wurde. Im Gespräch mit Ivanna Skyba-Yakubova berichtet er über seine Erfahrungen im Lager, die er auch jüngst in einem Buch festgehalten hat, äußert sich aber auch kritisch zu einer Zukunftsperspektive für ein Post-Putin-Russland: "Die russischen Liberalen sagen dem Westen, dass nicht das russische Volk schuldig ist, sondern Putin und sein Gefolge. Wenn wir Putin vertreiben, sagen sie, werden wir kommen und die Dinge in Ordnung bringen; wir werden dem russischen Hinterland Bildung und Möglichkeiten bieten, so dass 'neue Russen' geboren werden und 'normale, echte Russen' zu ihnen stoßen werden - die 'normalen Russen', die jetzt irgendwo da draußen in Russland sind, aber aus welchen Gründen auch immer ruhig bleiben. Diese Vorstellung ist wahnhaft. Es ist sehr nützlich für sie, und sehr gefährlich für uns. Wenn es stimmt, dass nur Putin und sein Gefolge schuldig sind, dann kann es keine Wiedergutmachung geben. Das heißt, Putin soll zahlen, und Wanja aus Saratow trägt keine Verantwortung für irgendetwas. Aber das tut er. Wanja ist verantwortlich. Aber er würde das nicht akzeptieren - zumindest nicht so, wie die Deutschen ihre kollektive Verantwortung nach dem Zweiten Weltkrieg akzeptiert haben. Es gibt keine Möglichkeit, dass sich Russland unter irgendeiner Regierung ändert. Manche sagen, dass die Herrschaft Jelzins die einzige freie Periode in der russischen Geschichte der letzten 300 bis 400 Jahre war. Aber selbst dann sollte man sich daran erinnern, wie russische Soldaten in Tschetschenien gehandelt haben. Formal war es ein liberales Regime, aber in Tschetschenien haben Soldaten ganze Städte ausgelöscht, so wie sie es jetzt in der Ukraine tun. Wir müssen einen sehr pessimistischen Blick auf Russland und seine Bevölkerung entwickeln und unsere Politik auf dieser Grundlage aufbauen."
Archiv: Eurozine

London Review of Books (UK), 27.07.2023

Florence Sutcliffe-Braithwaite begibt sich in das Britannien des Kalten Kriegs und zeichnet die gesellschaftlichen Reaktionen auf die atomare Bedrohung nach. Entlang eines Sachbuchs der Journalistin Julie McDowall, "Attack Warning Red!", legt sie dar, dass die Angst vor dem nuklearen Holocaust in der britischen Öffentlichkeit seit den 1950er Jahren präsent war und in den 1980ern einen Höhepunkt erreichte. Verschiedene Gruppierungen versuchten auf diese Stimmung zu reagieren oder auch daraus Profit zu schlagen. Nicht alle Initiativen erwiesen sich dabei als zielführend: "Im Jahr 1981 erhielt die Branche sogar eine eigene Zeitschrift: Project and Survive Monthly bestand hauptsächlich aus Anzeigen für Geigerzähler und Bunker mit Namen wie 'The Mole and the Egg'. Es gab definitiv einige Leute, die sich vorbereiten wollten: Eine 'Hausfrau und Mutter' schrieb 1980 an die Sunday Times und fragte, ob 'es hilfreich ist, den Bunker mit Plastik zu umhüllen, um ihn vor Strahlung zu schützen'. Project and Survive Monthly hatte 1981 12000 Abonnenten, wurde allerdings 1986 wieder eingestellt. Vermutlich kaufte nur eine kleine Minderheit Bunker. Tatsächlich fand eine Reportage des Guardian heraus, dass einige der angebtenen Schutzräume 'regelrecht tödlich' waren: Sie waren aus leicht entflammbaren Material gefertigt oder von Blei umhüllt, sodass sie bei hohen Temperaturen geschmolzen wären."

New Criterion (USA), 30.06.2023

Links: Lesende alte Frau, 1655, rechts: Sitzende Frau


In der Vermeer-Ausstellung im Amsterdamer Rijksmuseum konnte Benjamin Riley, vor den Bildern von Massen eingequetscht, nur hier und da ein Detail erhaschen. Aber Gottseidank gibt es ja noch das wunderbare Mauritshuis in Den Haag, ein ganz erstaunliches Museum mit 800 erlesenen Werken niederländischer Künstler: Allein 11 Rembrandts und drei Vermeers, ganz zu schweigen von Carel Fabritius' "Goldfink", kann das in einem klassizistischen Palast untergebrachte Museum aufweisen. Die kleine, im Mauritshuis beendete, doch jetzt in der Pariser Fondation Custodia gezeigte "Ausstellung mit dreizehn Gemälden von "Vrel: Vorläufer von Vermeer" "machte mich - und vermutlich auch viele andere - mit einem niederländischen Maler bekannt, der zwar über erstaunliche Fähigkeiten verfügte, aber kaum bekannt war. Auf Jacobus Vrel (ca. 1630-80) stieß ich zum ersten Mal in einem von Hirmer herausgegebenen Werkverzeichnis aus dem Jahr 2021, das die faszinierende Geschichte eines Malers erzählt, den die Zeit vergessen hat. Vrel war in seinem eigenen Jahrhundert so geschätzt worden, dass er in die Sammlung des Erzherzogs Leopold Wilhelm von Österreich aufgenommen wurde, die den Grundstock des Kunsthistorischen Museums in Wien bildete. Doch dann verschwand sein Name. Erst im neunzehnten Jahrhundert taucht Vrel wieder auf ... All das ist nur ein interessanter Hintergrund für diese eindringlichen kleinen Gemälde, von denen einige an die besten Werke der bekannteren Maler de Hooch und Vermeer heranreichen und diese vielleicht sogar übertreffen. Eine alte Frau, die liest, mit einem Jungen hinter dem Fenster (nach 1655; Sammlung Orsay, Paris) ist eine eindringliche Szene. Die kraushaarige, bebrillte Frau sitzt in der Mitte eines schmucklosen Raumes und konzentriert sich auf das große Buch, das auf ihrem Schoß liegt. Hinter ihr befindet sich eine Fensterwand, deren Scheiben der Maler in klarem Silber fein herausgearbeitet hat. Ein Spritzer Mondlicht am oberen Rand des Fensters ist eine willkommene Ablenkung von dem, was darunter liegt: der Umriss eines Jungen mit weißem Kragen, der durch das Fenster blickt und die Frau mit einem Gesicht studiert, das durch seine Ruhe noch teuflischer wirkt. Eine Art Begleitbild, die sitzende Frau, die ein Kind durch ein Fenster betrachtet (nach 1656; Fondation Custodia, Sammlung Frits Lugt, Paris), zeigt das unvermeidliche Ergebnis schelmischer Kinderspiele: die Entdeckung. Obwohl es sich um eine andere Frau (die ein Kopftuch trägt) und ein anderes Kind (ohne Halsband) handelt, ist der Schauplatz fast identisch - nur ein freies Zimmer mit einem Stuhl. Doch während 'Lesende alte Frau' völlig statisch ist, kippt die sitzende Frau fast aus ihrem Stuhl, als sie das Kind im Fenster entdeckt. Ich konnte mich nicht entscheiden, welches Bild beunruhigender war."

Weitere Artikel: Gary Saul Morson liest Jerry Z. Mullers Jacob-Taubes-Biografie "Professor der Apokalypse". Peter Thiel versucht den Kult um Diversität als Ablenkung von realen, zumeist wirtschaftlichen Problemen zu deuten. Adam Kirsch widmet sich dem Komponisten Hans Pfitzner, für ihn kein wahrer Konservativer.
Archiv: New Criterion

HVG (Ungarn), 20.07.2023

Die Dichterin Kamilla Vida publizierte bereits als Gymnasiastin Gedichte, wobei ihr nach eigenen Angaben am meisten literarische Kreise halfen, die sich auf freiwilliger Basis organisierten. Nun arbeitet die 26-Jährig an ebenso einem Projekt, bei dem jüngeren Berufsanfängern rund um die Literatur Möglichkeiten der Entfaltung gezeigt werden, erzählt sie im Gespräch mit Sára Szilágyi: "Die Entscheidung für ein literarisches Leben bringt vor allem existentielle Unsicherheit. Darum ist sie eben schwer. Sicherlich gilt das nicht nur für die Literatur, sondern für alle künstlerische Tätigkeiten. Andererseits ist es gerade heutzutage etwas leichter damit anzufangen, denn viele beschäftigen sich mit Talentförderung und helfen Anfängern, sich in dem Milieu zu integrieren. Das geschieht oft nicht auf institutioneller Ebene, sondern durch Workshops und Seminare… Gedichteschreiben kann teilweise gelernt werden, und darum ist Schreiben keine Tätigkeit des Einsamen oder keine einsame Tätigkeit. Ich habe mich am weitesten in Workshops entwickelt, denn dort beschäftigen wir uns gemeinsam mit unseren Texten. Die meisten Texte von Berufsanfängern entstehen in einer Gemeinschaft. Über das Redigieren der Texte hinaus ist es besonders wichtig zu lernen, dass wir Kollegen sind und Solidarität füreinander entwickeln."
Archiv: HVG

New Yorker (USA), 24.07.2023

Presse unerwünscht: Paige Williams schreibt darüber, wie eine kleine, familiengeführte Lokalzeitung in den USA in Zeiten des großen Blättersterbens und zunehmender Repressalien zu bestehen versucht. Das Budget ist knapp, die Leserschaft schwindet und manchmal machen es auch die Staatsorgane nicht unbedingt leicht, Journalismus zu betreiben. Der Journalist Chris Willingham recherchiert für die McCurtain Gazette, die Zeitung seines Vaters Bruce, Vorfälle rund um die Polizei des Ortes, die in Vetternwirtschaft verstrickt zu sein scheint und einen mangelnden Willen zur Aufklärung von Verbrechen an den Tag legt. Das führt sofort zu Spannungen: "In einer Kleinstadt ist man als hartnäckiger Reporter zwangsläufig unbeliebt. Es ist nicht so leicht, über die Drogen-Anklage eines alten Freundes zu schreiben, wohl wissend, dass man ihm in der Kirche wieder begegnen wird. In seiner Teenie-Zeit war Chris selbst zwei Mal Thema in der Zeitung, weil er mit seinen Kumpels Bier in einem Lebensmittelgeschäft gestohlen hatte, in dem einer von ihnen arbeitete, und weil er illegal - wahrscheinlich mit denselben Kumpels, auf jeden Fall biertrunken - auf einer Brücke direkt über einer guten Angelstelle geparkt hatte." Als er dem Sheriff und dessen Angestellten mit seinen Recherchen gefährlich nah kommt, gerät Willingham selbst ins Kreuzfeuer, wie der heimliche Mitschnitt eines Gesprächs zwischen ihnen zeigt: "Alicia Manning bringt das Gespräch kontinuierlich auf die Gazette. Jennings schlägt vor, einen 'altersschwachen Panzer' zu organisieren, damit in das Redaktionsbüro zu fahren und das Ganze als Unfall zu bezeichnen. Der Sheriff scherzt: 'Dann musst du aber meinem Sohn zuvorkommen.' Sein Sohn ist sein Stellvertreter. Sie lachen. Manning spricht über die Möglichkeit, Chris Willingham in der Stadt zu begegnen: 'Ich mache mir keine Sorgen darüber, was er mit mir machen könnte, ich mache mir Sorgen darüber, was ich ihm antun könnte.' Ein paar Minuten später meint Jennings: 'Ich kenne hier zwei ziemlich tiefe Löcher, falls du die Info mal brauchst.' 'Ich hätte einen Bagger,' erwidert der Sheriff. 'Naja, diese Löcher sind ja schon ausgegraben,' entgegnet ihm Jennings. Er fährt fort, 'Ich kenne zwei, drei Auftragsmörder. Ganz ruhige Jungs. Die würden keine verdammte Gnade walten lassen.' Bruce war zuvor schon einmal bedroht worden, aber das hier fühlte sich anders an. Dem U.S. Press Freedom Tracker zufolge wurden im letzten Jahr 41 Journalisten körperlich angegriffen. Seit 2001 sind mindestens 13 getötet worden."

Patrick Radden Keefe erzählt, wie der Galerist Larry Gagosian den modernen Kunsthandel formte. Jennifer Wilson liest Dostojewskis "Brüder Karamsow". Anthony Lane sah im Kino "Oppenheimer" und "Barbie".
Archiv: New Yorker