Auf irgendeine Weise ist das
Tablet Magazine an Kontoauszüge gekommen, die zeigen, welche Figuren aus der Fifa von
Katar bestochen wurden, als es darum ging, dem Land die Fußball-WM zuzuschanzen. Gut
550 Millionen Dollar sollen an Bestechungsgeldern gezahlt worden sein. Armin Rosen
nennt nicht allzu viele Namen, vielleicht auch aus juristischen Rücksichten, aber der größte Empfänger war Putins Sportfunktionär
Witali Mutko, der über 100 Millionen Dollar bekommen haben soll. Aber Rosen konstatiert auch, dass Katar mit seiner Politik der
Versklavung von Arbeitern (einige hundert Tote) und der Beeinflussung westlicher Öffentlichkeiten alles in allem prächtig durchgekommen ist. Vielleicht hat das Land auch ein paar
Anzeigen in Zeitungen springen lassen? "Die amerikanische Presse, die andere Staaten des Nahen Ostens heftig kritisiert hat, war von Katars gut finanzierter PR-Offensive rund um die Fußballweltmeisterschaft weitgehend begeistert. Am 5. Dezember 2022 veröffentlichte der Newsletter 'Today's WorldView' der
Washington Post eine gutgläubige Tourismuswerbung für die Golfmonarchie und schwärmte, dass 'Doha ein
attraktives Reiseziel für Besucher aus dem Nahen Osten, Asien und Afrika sein könnte'. Der demokratische Senator
Chris Murphy aus Connecticut, der sich oft über die angeblichen Missetaten Israels und Saudi-Arabiens auslässt, lobte Katar als 'unseren
besten Partner in der Region'. Geld spielt für Doha keine Rolle, wenn es darum geht, eine widersprüchliche Strategie voranzutreiben, nämlich eine pro-islamistische Monarchie zu sein, die sich gleichzeitig als zukunftsorientierter und fortschrittlicher Staat präsentiert, der dieselben Werte verkörpert wie die westlichen Demokratien… Das Land hat genug Geld, um sich Popularität zu erkaufen: Hier überschüttet es
Al Gore und seine Partner mit einer halben Milliarde Dollar, um seinen scheiternden Kabelkanal zu kaufen, dort sagt es der
Brookings Institution 14,8 Millionen Dollar zu und dann lässt es mal wieder führende Vertreter der
jüdischen Gemeinde nach Doha einfliegen, oder es richtet eben mal das
größte Sportereignis der Welt aus."