
Roger Köppel
empört sich über die Kritik an der
Minarett-Entscheidung, die er undemokratisch findet. "Es wird ein
unlauteres Spiel gespielt. Die Kritiker der direkten Demokratie stellen einen künstlichen Gegensatz her zwischen Völkerrecht und Volkssouveränität. Durch die Beschwörung internationaler Gerichte sollen die Mitspracherechte der Schweizer Stimmbürger beschnitten werden. Der Bezug auf die hehren Werte und Ideale des weltumspannenden Völkerrechts bemäntelt einen kalten Willen zur Macht. Die selbsternannte Elite will sich das
unbotmäßige Volk vom Hals schaffen. Wer die direkte Demokratie gegen den Rechtsstaat ausspielt, beabsichtigt die Einschränkung der Demokratie auf Kosten ihrer Bürger. Das ist ein fataler Trend, und er steht im klaren Gegensatz zu den historischen Erfahrungen unseres Landes." Moment! Wurde nicht
1990 das
Frauenwahlrecht in Appenzell Innerrhoden gegen die ablehnende Abstimmung der männlichen Stimmbürger auf Beschluss des Bundesgerichts eingeführt?
Der Hotelier Peter Bodenmann
stellt Gleichstellungsforderungen auf, die wir von Herzen unterstützen: Geht es nach dem Walliser Bischof Norbert Brunner, sollen
Priester künftig heiraten können. Aber das reicht nicht. "Brunners Forderung ist eine Revolution, wenn auch eine unvollendete: Warum sollen Priester Frauen heiraten dürfen, Frauen aber weiterhin nicht
Priesterinnen werden dürfen? Warum sollen künftig katholische Priesterinnen nicht das Recht haben, Männer zu heiraten oder Päpstin zu werden? Wer den ersten Schritt wagt, müsste den zweiten und den dritten auch angehen. Denn für die
Katholiken in der Schweiz hat das Gleiche zu gelten wie für die
Muslime in der Schweiz: Irrationale Religionen
dürfen nicht die
Gleichstellung behindern."
Außerdem: Martin Schubarth
erklärt der Regierung genau, wie sie sich vor dem
Gerichtshof in Straßburg zu verhalten hat. Und Andreas Gross, ein Gegner des Minarettverbots,
bedauert das
Versagen der Parteien und der
Medien.