Manes Sperber

All das Vergangene …

Ausgewählte Werke, Band 1
Cover: All das Vergangene …
Sonderzahl Verlag, Wien 2023
ISBN 9783854496281
Gebunden, 692 Seiten, 44,00 EUR

Klappentext

Herausgegeben von Mirjana Stancic und Wolfgang Müller-Funk. Manès Sperber blieb zeit seines Lebens "der besessene Erbe des Vergangenen", das nicht aufhört fortzuleben - und sei es in den "Falten der Geschichte". Aufmerksam und tätig ist er Zeuge seiner selbst, seiner Zeit. Sie bedeutet ihm Lehrzeit; Wege können zu Irrwegen werden: Er vergisst nichts, auch nicht, wie leicht man sich in den Räumen der Zeit verlieren kann. Die Bücher Manès Sperbers  waren in den letzten Jahrzehnten nur mehr im modernen Antiquariat greifbar. Gemeinsam mit dem Kulturtheoretiker Wolfgang Müller-Funk, dem Präsidenten der Manès-Sperber-Gesellschaft, ist es nach mehrjährigen Vorarbeiten gelungen, eine kommentierte Auswahl aus Sperbers Werk endlich wieder zugänglich zu machen. Allen Beteiligten war es ein großes Anliegen, die aktuell vergriffenen Texte in Form einer dreibändigen Leseausgabe wieder verfügbar zu machen. Den Auftakt der Edition bildet die dreiteilige Autobiografie "All das Vergangene …", die in den Jahren von 1975 bis 1977 erschien. Im Frühjahr 2024 folgen Band 2 mit seiner bekannten Romantrilogie "Wie eine Träne im Ozean" sowie Band 3, der die wichtigsten Essays zur Kulturtheorie und Gesellschaftsanalyse versammelt. Alle Bände bieten einen Stellenkommentar, um historische Bezüge aufzuschlüsseln, sowie ein kontextualisierendes Nachwort, das in die jeweiligen Texte einführt.

Rezensionsnotiz zu Deutschlandfunk Kultur, 18.01.2024

Toll, dass die autobiografischen Schriften Manès Sperbers nun endlich wieder erhältlich sind, freut sich Rezensent Marko Martin. Drei Bücher des jüdischen Romanautoren und Psychologen fasst diese Veröffentlichung zusammen, so Martin, und fügen sich zu einem sprachlich brillanten Panorama des 20. Jahrhunderts. Sperber erzählt vom Aufwachsen im galizischen Zablotów, dem Leben in Wien und Berlin, seiner Bekanntschaft mit Alfred Adler, sein Marxismus, Verhaftung, Flucht, Bruch mit dem Kommunismus und dem Leben im französischen Untergrund. Die Nachkriegszeit nimmt nicht viel Raum ein im Buch, so der Rezensent, der dies als ein Zeichen sieht für die Würde und Bescheidenheit des Intellektuellen Sperber, der nicht auf seine vielen Bücher verweisen will. Insgesamt eine wunderbar lesbare, vielschichtige Reflektion des Verhältnisses von Individuum und Geschichte, urteilt der beeindruckte Rezensent.