Magazinrundschau
Die Ideen blühen und vermehren sich
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24.09.2013. Nach dem Eiertanz um ein Eingreifen in Syrien wird sich kein Tyrann mehr vor westlichem Säbelrasseln fürchten, fürchtet der Economist. In der New York Review of Books geißelt Amartya Sen die selektive Abtreibung weiblicher Föten in Indien. Der Guardian führt in die Gullys und auf die Baukräne Londons. Amerikanische Straßengangs adden ihre Feinde neuerdings bei Facebook, berichtet Wired. Elet es Irodalom beklagt die Perpetuierung von Osteuropa-Klischees in den preisgekrönten Werken des aktuellen ungarischen Kinos. Und Lapham's Quarterly denkt über das Phänomen der Henkersmahlzeit nach.
Economist (UK), 21.09.2013
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Außerdem begibt sich der Economist auf die Suche nach unknackbarer Kryptografie und würdigt die Kunst der Kunstfälschung.
London Review of Books (UK), 26.09.2013
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An andere Stelle äußert Runciman seine Probleme mit Christian Caryls These, dass im Jahr 1979 die Grundlagen für das 21. Jahrhundert geschaffen wurden (er selbst zieht das Jahr 1978 vor). Colin Burrow informiert sich bei Melissa Mohr über die Geschichte des Fluchens. Rosemary Hill spaziert durch die antiken Überreste in der kroatischen Stadt Split. Und Michael Wood sieht Shane Carruths verrätselten neuen Film "Upstream Color" (unsere Berlinale-Kritik).
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Guardian (UK), 21.09.2013
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Weiteres: Philip Hensher berichtet, wie entsetzt britische Schriftsteller die Nachricht aufgenommen haben, dass der Booker-Preis jetzt auch amerikanischen Autoren offenstehen soll: "Ich habe wohl noch nie so viele Schriftsteller sagen gehört wie in den letzten zwei oder drei Tage: 'Na, dann können wir ja gleich einpacken.'" Als unterhaltsam und instruktiv empfiehlt Theo Tait Brett Martins Buch "Difficult Men" über amerikanische Serien-Hits.
Wired (USA), 18.09.2013
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Außerdem: In einem Auszug aus seinem neuen Buch erklärt Clive Thompson die Vorteile dessen, dass online immer mehr Menschen immer mehr für ein Publikum schreiben und sich dabei untereinander vernetzen: Sie reflektieren ihre Ansichten im höheren Maße und "die Ideen blühen und vermehren sich." Marcus Wohlsen erzählt die Erfolgsgeschichte des Cloud-Service Dropbox. David Chang stellt seine Methode des wissenschaftlichen Kochens vor.
New York Review of Books (USA), 10.10.2013
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Weiteres: Die Schriftstellerin A.S. Byatt huldigt ihrem Kollegen Sjon, der Island mit seinen Romanen fest auf der literarischen Weltkarte verankert habe. Hugh Eakin und Alisa Roth schildern die katastrophale Situation der syrischen Flüchtlinge, deren Zahl auf mittlerweile zwei Millionen angestiegen ist.
Elet es Irodalom (Ungarn), 23.09.2013
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Tamás Koltai begrüßt die Entscheidung des Wiener Burgtheaters, die Einladung des kürzlich berufenen neuen Intendanten des Budapester Nationaltheaters, Attila Vidnyánszky, zu einem neuen Theaterfestival abzusagen: "Wenn Vidnyánszky gut informiert oder konsequent wäre, hätte er das Burgtheater gar nicht erst eingeladen, denn es steht gegen alles, wofür das neue Nationaltheater steht, mit seinem rosa Kitschtheater und der Ablehnung von Realismus. Ein Ensemble einzuladen, das die Stücke von Nitsch, Schlingensief, Jelinek, Kušej, Steman usw. spielte und spielt, ist Zynismus. Vidnyánszky redet mit gespaltener Zunge, und hält das Fachpublikum für blöd."
American Scholar (USA), 23.09.2013
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Nepszabadsag (Ungarn), 21.09.2013
Der ungarische Wirtschaftswissenschaftler Tibor Frank macht sich in der Wochenendausgabe von Népszabadság Gedanken über die politische Entwicklung seit der Wende und die gegenwärtige Situation: "Unter den OECD-Ländern sind wir gerade die Letzten. Die große Mehrheit der Menschen ist von den Politikern enttäuscht, enttäuscht auch von den letzten 25 Jahren. Innerhalb eines Vierteljahrhunderts ist das Land vom Gulasch-Kommunismus zum Puszta-Kapitalismus mutiert. Zum drittärmsten Land in Europa… Gibt es niemanden in Ungarn, der mit der Entschlossenheit Churchills siegen möchte? 'Sieg um allen Preis, denn ohne Sieg, gibt es kein Überleben.' Genau darum geht es heute in Ungarn. Ums Überleben. Ohne Demokratie gibt es keine Prosperität, ohne Freiheit gibt es kein Brot."
Außerdem bespricht Zoltán Ádám die politischen Schriften des Philosophen János Kis, der seit 25 Jahren als unbestrittene geistige Figur des ungarischen Liberalismus gilt: "Die politische Geschichte von 20 demokratischen Jahren durch die Brille des größten liberalen Denkers unserer Zeit: das behandelt dieser Band - darum ging es in den freiesten 20 Jahren in der Geschichte Ungarns. Diese Ära ist vorbei. Unser Glück im Unglück, dass wir diese Zeit auf so hohem Level studieren können."
Außerdem bespricht Zoltán Ádám die politischen Schriften des Philosophen János Kis, der seit 25 Jahren als unbestrittene geistige Figur des ungarischen Liberalismus gilt: "Die politische Geschichte von 20 demokratischen Jahren durch die Brille des größten liberalen Denkers unserer Zeit: das behandelt dieser Band - darum ging es in den freiesten 20 Jahren in der Geschichte Ungarns. Diese Ära ist vorbei. Unser Glück im Unglück, dass wir diese Zeit auf so hohem Level studieren können."
The Verge (USA), 12.09.2013
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Lapham's Quarterly (USA), 24.09.2013
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Magyar Narancs (Ungarn), 29.08.2013
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National Geographic (USA), 01.10.2013
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