Misha Glenny beschreibt in einer
Reportage, wie Brasilien sich für die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016 fit macht um sich als mindestens ebenso erfolgreiche
Aufsteigernation wie China und Indien zu präsentieren. Einer der wichtigsten und schwierigsten Punkte: die Befriedung der von Armut, Drogenbanden und Milizen gebeutelten
Favelas in Rio de Janeiro. Die Etablierung einer funktionierenden Polizei in diesen Vierteln, die die Banden verdrängt, klappt schon ganz gut. Das soziale Engagement lässt dagegen noch zu wünschen übrig, wie das Beispiel von
Lucia Cabral zeigt, die seit vielen Jahren mit ihrer eigenen NGO versucht, die Lesefähigkeit in den Favelas
zu verbessern. "Sie zeigt mir ihre neuen Büroräume, die aus Seecontainern gebaut sind. 'Das alles', sagt sie, 'hat mir die britische Botschaft besorgt, als sie von meiner Arbeit hörte.
Prinz Harry wollte mich bei seinem Besuch in Rio treffen.' Cabral begrüßt die Polizeipräsenz in den Favelas und die zurückgegangene Drogenkriminalität. Aber sie sagt auch, es sei bezeichnend, dass der brasilianische Staat ihr
mit nichts geholfen hat, während die Britische Botschaft in wenigen Tagen eine ganze Schule errichtet habe."