Magazinrundschau
Tragischer Realismus
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
09.11.2021. Bloomberg wirft einen langen Blick auf Togo und stellt fest: Die können Digitalisierung. Der amerikanische Staat ist nicht die Plantage, ruft der Jurist Richard Thompson Ford in Liberties. Der New Yorker stellt uns die obersten Drogenhändler von Honduras vor: Präsident Juan Orlando Hernández und sein Bruder Juan Antonio. Osteuropa liest Putins jüngste Rede zur russischen Geschichte und stellt fest: Die Ukraine ist jetzt aufgegangen in Russland. Die London Review beschäftigt sich mit den kriegerischen Thesen des ökologischen Leninisten Andreas Malm. Die New York Times hat Appetit auf Sushi und stößt auf die Moon Sekte.
Bloomberg Businessweek (USA), 08.11.2021
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Liberties (USA), 09.11.2021
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Osteuropa (Deutschland), 08.11.2021
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New Yorker (USA), 15.11.2021
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Außerdem: Ian Parker berichtet von einem schweren Fall von Etikettenschwindel in der Biofood-Branche. M. R. O'Connor beschreibt den Kampf gegen immer größere Brände. Brooke Jarvis stellt ein Projekt für Wildtiere vor, die gut neben Menschen leben können. Peter Schjeldahl führt durch die Kandinsky-Schau im Guggenheim. Meghan O'Gieblyn stellt zwei Bücher vor, die die Vorteile von Schmerz erkunden. Und Anthony Lane sah im Kino "Spencer" mit Kristen Stewart als Prinzessin Diana.
London Review of Books (UK), 04.11.2021
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In einem zweiten Text zu Andreas Malm kreist James Butler um Malms Manifest "Wie man eine Pipeline in die Luft jagt" und die Frage, wie militant die Umweltbewegung werden wird. In einem Schlenker scheint ihm ausgerechnet die Lausitz eine Bestätigung für Malms düstere Prophetie zu liefern: "In den letzten zehn Jahren ist Deutschland zum weltweit größten Produzenten von Braunkohle geworden. 2019 war das Land für 21 Prozent der Emissionen in der EU verantwortlich, 2018 war es der sechsgrößte Emittent von CO2 aus fossiler Energie. Sieben der zehn größten Einzelquellen von CO2 in Europa sind mit der deutschen Braunkohle verbunden. Mit wahrscheinlich keiner anderen Einzelaktion könnte man so entscheidend die europäischen Emissionen reduzieren wie mit der Schließung der Minen. Aber die Lausitz, wo viele der Gruben liegen, ist eine Hochburg der rechten AfD: Als die große Koalition 2017 über eine Schließung dieser Minen nachdachte, errang die Partei in der Region über dreißig Prozent."
Respekt (Tschechien), 04.11.2021
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Spectator (UK), 09.11.2021
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Wired (USA), 04.11.2021
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Magyar Narancs (Ungarn), 03.11.2021
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New York Times (USA), 06.11.2021
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Halb versteht es Marc Tracy, halb bedauert er es in einem längeren Essay: Immer mehr junge jüdische Amerikaner wenden sich von Israel als Bezugspunkt ab, oder sehen es gar als Apartheidsstaat. Selbst Studenten an Rabbinerseminaren unterzeichnen offene Briefe solchen Inhalts. Tracy bittet um Verständnis für ihre Perspektive. Wer heute 26 ist, wisse nichts mehr über das Abkommen von Oslo oder die erste und zweite Intifada: "Für sie wird Israel nicht durch Rabin oder den Staatsmann Schimon Peres oder wenigstens den Falken Ariel Scharon verkörpert, sondern durch Netanjahu, der nicht nur den Siedlungsbau im Westjordanland vorangetrieben hat, sondern sich auch in religiösen und zivilen Fragen auf die Seite des ultraorthodoxen Rabbinats gestellt hat, der versucht hat, linke NGOs zu behindern, der rassistische Demagogie gegen die Palästinenser betrieben hat und der mit den Republikanern, einschließlich und insbesondere Donald J. Trump, gemeinsame Sache gemacht hat."
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