Magazinrundschau
Zeitalter der falschen Welten
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
13.02.2024. Auch das Russland, das aus den Trümmern des Putinismus hervorgeht, wird versuchen, die europäischen Eliten dem Willen des Kreml zu unterwerfen, vermutet die Historikerin Francoise Thom in Desk Russie. Im Merkur fordert der Soziologe Stefan Hirschauer eine Präzisierung des Begriffs "Antisemitismus" in der deutschen Debatte. Jan-Werner Müller sorgt sich in der LRB um das Demonstrationsrecht in Demokratien. In HVG überlegt Ivan Sandor, wie die Literatur "diskreditierten Worten" ihre Bedeutung zurückgeben kann. Und Eurozine berichtet, wie sich Litauen in puncto Homophobie immer mehr Russland annähert.
Desk Russie | Quillette | Merkur | London Review of Books | HVG | Guardian | Eurozine | The Nation | Film-Dienst | Elet es Irodalom
Desk Russie (Frankreich), 12.02.2024
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Merkur (Deutschland), 01.02.2024
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Weitere Artikel: Der Historiker Thomas Etzemüller denkt mit Blick auf die Zwischenkriegszeit darüber nach, wie es heute gelingen kann, die Demokratie zu bewahren.
London Review of Books (UK), 08.02.2024
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Tom Crewe beschäftigt sich mit den Anfängen schwuler Literatur. Eine wichtige Rolle in seinem Essay spielt "The Novel of an Invert", eine "Fallstudie", die auf Briefen basiert, die ein junger italienischer Adeliger an Emile Zola geschickt hatte. Obwohl die Briefe auf Selbsterlebtem basierten, wurden sie, wie Crewe ausführt, in der Folge zu einer Art Blaupause literarischer Darstellung von Homosexualität, insbesondere was den individualistischen Zugang mit einem Fokus auf dem Erkunden der eigenen Sexualität angeht. Anschließend an eine Einschätzung Zolas schreibt Crewe: "Sexualität hängt eng damit zusammen, wie gesellschaftliches Leben funktioniert, und wenn die Gesellschaft nach heterosexullen Mustern konstruiert ist, können Homosexuelle jedes ihrer Elemente in Unruhe versetzen. Die queere und schwule Literatur ist jedoch nie aus dem individualisierenden Schatten der Fallstudie herausgetreten und hat große Teile des sozialen Lebens nie voll behandelt. Die Forderung, den Blick zu weiten - und schwule Menschen, um mit Zola zu sprechen, mit Familie, Nation und Menschheit interagieren zu sehen -, ist besonders wichtig, wenn wir uns der Vergangenheit zuwenden, also einer Zeit, als die Gesellscahft kulturell und juristisch so stark von Heterosexualität geprägt war, wie es heute nicht mehr möglich ist (wobei das in vielen nichteuropäischen Ländern immer noch der Fall ist). Über schwule Männer im Großbritannien der 19. Jahrhunderts zu schreiben, sollte bedeuten, über sie als Söhne, Brüder, Freunde, Liebhaber, Ehemänner, Väter, Großväter, Mitglieder einer sozialen Klasse, Angestellte, Arbeitgeber, Denker, Leser, Politiker, Imperialisten und so weiter zu schreiben."
HVG (Ungarn), 07.02.2024
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Guardian (UK), 12.02.2024
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Eurozine (Österreich), 12.02.2024
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The Nation (USA), 23.01.2024
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Film-Dienst (Deutschland), 12.02.2024
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Elet es Irodalom (Ungarn), 09.02.2024
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Quillette (USA), 13.02.2024
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