
Kaum hat man den Drohnenkrieg und die NSA-Überwachung mehr schlecht als recht geschluckt, dämmert am Horizont auch schon das nächste Unheil: Maschinen, die, mit entsprechenden Daten und Direktiven gefüttert, im Feld auf eigene Faust über den Einsatz ihrer Waffensysteme entscheiden - sprich:
Killer-
Roboter. Ein Vorläufer kam bereits bei den Attacken auf Polizeibeamte im Juli in Dallas zum Einsatz. "Doch bei diesen Lethal Autonomous Weapons Systems (LAWS) setzt der Mensch, anders als bei dem Robotor in Dallas,
die Parameter des Angriffs, ohne aber das spezifische Ziel zu kennen",
schreibt Sarah A. Topol. "Die Waffe zieht aus, sucht sich etwas, was diesen Parametern entspricht, nähert sich und detoniert. Beispiele, die noch nicht danach klingen, als sollte man sich sofort einscheißen, wären etwa alle feindlichen Schiffe in der südchinesischen See, alle Militärradaranlagen in Land X,
alle feindlichen Panzer in Europa. Aber denkt man im etwas größeren Maßstab und fügt noch ein paar
nicht an Staaten gebundene Akteure hinzu, kommen einem schon befremdliche Abwandlungen in den Sinn: Alle Elektrizitätswerke, alle Schulen, alle Krankenhäuser, alle Männer im einsatzfähigen Alter mit Waffen, alle Männer im einsatzfähigen Alter mit Baseballmützen und von denen diejenigen mit braunem Haar. Denk Dir einfach etwas aus. Und auch wenn das nach jener Sorte Nervenkitzel klingt, für die man im Kino Eintritt bezahlt, könnten Killer-Roboter demnächst an Deine Türe klopfen - ob sie nun aus
Russland,
China oder den USA stammen, die allesamt an solchen Projekten arbeiten. 'An sich braucht es
keinen technologischen Durchbruch mehr', sagt Russell, ein Professor für Informatik. 'Jede Komponente dieser Technologie ist bereits in der einen oder anderen Form kommerziell erhältlich... Es ist wirklich nur die Frage, wie viele Ressourcen man dafür aufwendet."