Magazinrundschau
Blut an der Wand
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
08.10.2019. Der New Yorker lässt sich einen Text von der KI schreiben. Die tschechischen Magazine proben das Leben ohne Karel Gott. Im Merkur meditiert Valentin Groebner über die Male des Futur II auf der Haut der anderen. Der Film-Dienst feiert die Freiheiten der italienischen Giallo-Filme. In der London Review fürchtet John Lanchester die Überwachungstechniken von Facebook. Die New York Times zeigt, dass traditionelle Medien und der Staat das auch können.
New Yorker (USA), 14.10.2019
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Außerdem: Alexis Okeowo schickt eine Reportage aus Georgia, wo der Kampf für das Recht auf Abtreibung geführt wird. Ian Parker porträtiert die Schriftstellerin Edna O'Brian. Alex Ross erklärt die andauernde Faszination für Nietzsche durch die politische Bank. Joan Acocella liefert eine Lese-Anleitung für das Gilgamesch-Epos. James Wood liest den mit dem Man-Booker-Preis ausgezeichneten Roman "Celestial Bodies" der omanischen Autorin Jokha Alharthis. Und Anthony Lane sah im Kino Pedro Almodovars "Leid und Herrlichkeit".
Aktualne (Tschechien), 07.10.2019
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The Architectural Review (UK), 01.10.2019
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Respekt (Tschechien), 02.10.2019
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Merkur (Deutschland), 01.10.2019
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Thomas E. Schmidt verteidigt den internationalen Kunstmarkt gegen seine Verächter, die Kunst lieber in der öffentlichen Hand sehen. Unter staatlichem Schutz entstehe keine neue Kunst, meint Schmidt ein wenig apodiktisch, weder als Leitkultur noch als Sozialstaatsprojekt: "Globale Kultur und globale Öffentlichkeit - sieht man einmal vom schmalen Sektor des staatlich organisierten Austauschs ab - entwickeln sich derzeit in einer Sphäre des privaten Rechts. Genau das führt der Kunstmarkt mit seinen Preisen vor. Aber eben nicht als Furie des kulturellen Verschwindens, sondern als Quelle neuartiger sozialer und ästhetischer Phänomene."
Film-Dienst (Deutschland), 07.10.2019
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Elet es Irodalom (Ungarn), 04.10.2019
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London Review of Books (UK), 10.10.2019
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In einem tollen, durchaus liebevollen Stück über den Schriftsteller, Konservativen und Sexmaniac John Updike bekennt Patricia Lockwood gleich zu Beginn recht freimütig: "Ich wurde als Attentäterin angeheuert. Man lässt im Jahr des Herrn 2019 keine 37-Jährige über John Updike schreiben, wenn man nicht Blut an der Wand sehen will. 'Ganz und gar nicht', antwortete ich also auf die erste Anfrage, weil ich wusste, ich würde alles zu lesen versuchen, und tagelang an einer angemessene Beschreibung seiner Nasenflügel sitzen, und am Ende würde ich, nach Monate auf dem schmalen Grat von Objektivität und fairer Einschätzung, den Brief eines Redakteurs namens Norbert bekommen, der mir vorwirft, einem großen Mann den Schwengel abzuschneiden. Aber dann trieben mich die Redakteure auf einer Party betrunken in die Ecke. Also los."
New York Times (USA), 06.10.2019
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Außerdem: David Marchese interviewt den Schauspieler Edward Norton und entlockt ihm ein paar schöne Sätze zu "Chinatown". Und Fahim Abed und Fatima Faizi lassen die Opfer von 18 Jahren Krieg in Afghanistan zu Wort kommen.
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