Magazinrundschau
Sie waren alle meine Freunde
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
14.06.2022. Eurozine erzählt die Geschichte ethnischer Minderheiten in der Ukraine. Im Interview mit Wired stellt Ukraines Präsident Selenski die dritte Armee seines Landes vor. In Pritomnost denkt Jacques Rupnik darüber nach, was Mittel- und was Osteuropa ist. Die New York Times erklärt die Arbeitsweise von Ruangrupa. In Words without Borders betrachtet Olga Tokarczuk die Entwicklung des neuen Menschen. Der New Yorker porträtiert die neue Hoffnung der lateinamerikanischen Linken: Chiles 36-jährigen Präsidenten Gabriel Boric. Die kalifornische Linke dagegen verspielt gerade jede Hoffnung, die in sie gesetzt wurde, beobachtet The Atlantic.
Eurozine (Österreich), 14.06.2022

Rolling Stone (USA), 12.06.2022

Sasha atmet schwer.
'Die Russen verfolgten sein Signal und lokalisierten unsere Position. Er hat 15 Minuten lang seine Mutter angerufen, dann 15 Minuten lang seine Frau... und dann fast zwei Stunden lang seine Freundin. Sie haben uns die ganze Nacht bombardiert. Deshalb habe ich ihn geschlagen.'
Später erzählt er uns mehr über die Front.
'Wir haben bei unserer ersten Patrouille sechs Männer verloren', sagt er. "'Sechs von zehn. Sie waren alle meine Freunde.'
Er bricht zusammen und weint."
Wired (USA), 02.06.2022

Pritomnost (Tschechien), 30.05.2022

New York Times (USA), 14.06.2022

Magyar Narancs (Ungarn), 08.06.2022

New Yorker (USA), 13.06.2022

London Review of Books (UK), 09.06.2022

Merkur (Deutschland), 01.06.2022

Aleida Assmann liest beeindruckt Christiane Hoffmanns Buchs "Alles, was wir nicht erinnern", für das die Journalistin und mittlerweile Regierungssprecherin den Weg ihres Vaters zurückverfolgte, der einst als Kind aus Schlesien fliehen musste: "Anders als das Vergessen könnte dieses Buch mit seiner Erinnerungsarbeit und seinem nachträglichen Durcharbeiten dazu beitragen, den Fluch der Flucht zu bannen und kommende Generationen von dieser Geschichte zu befreien. Aus diesem dialogischen Erinnern könnte ein neuer Heimat- und Verlust-Diskurs entstehen, der unterschiedliche Geschichten anerkennt und dabei immer auch das Gemeinsame im Blick behält: die Verletzlichkeit aller Menschen und den Wunsch nach Sicherheit als universales Grundbedürfnis." Nur im Print findet sich eine deutsche Übersetzung von Kwame Anthony Appiahs Essay über Frantz Fanon aus der New York Review of Books.
Words without Borders (USA), 06.06.2022

The Atlantic (USA), 08.06.2022

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