Magazinrundschau - Archiv

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75 Presseschau-Absätze - Seite 1 von 8

Magazinrundschau vom 07.03.2023 - Novinky.cz

Zum Tod des slowakischen Filmemachers Juraj Jakubisko, der für seine frühen Filme auch der "tschechoslowakische Fellini" genannt wurde, schreibt Petr Fischer in seinem Nachruf: "Es ist, als hätte Jakubisko einen Sinn für die Persistenz der Zeitlosigkeit gehabt, die andauert, auch wenn die große Historie über unsere Körper und Sinne hinwegwalzt und sich irgendwohin bewegt, wohin wir noch nicht sehen können. Die Beugung der Zeit und des Geschichtsraums erschafft ein einziges großes Kontinuum, ein gemeinsames Theatrum Mundi, das das Feld der Imagination öffnet, bis in zauberische Dimensionen, die Jakubiskos Filmen das vielleicht schon etwas abgedroschene, aber dennoch treffende Etikett des magischen Realismus verleihen … Bei Jakubisko bricht der Film nahezu selbstmörderisch in sich zusammen, stürzt ins Chaos, aus dem jedoch am Ende irgendwie eine starke Erfahrung und das Bewusstsein jener zeitlosen Dauer entstehen, von der die Rede war. Der manisch-depressive Wirbel der Historie, der die Menschen wie durch den Fleischwolf dreht, ihnen aber zugleich ein wirkliches Leben schenkt, weil sie nur so, im Rahmen der Geschichte, etwas über das Leben erfahren, zeugt vom Mut des Regisseurs, in die Unterströme zu greifen, ins persönliche und kollektive Unterbewusstsein, aus dem wir uns als Menschen nähren, um vielleicht irgendwann über uns hinauszuwachsen. Das ist Jakubiskos Hoffnung: der Glaube an ein Leben, das sich immer wieder selbst überlebt."
Stichwörter: Jakubisko, Juraj

Magazinrundschau vom 17.01.2023 - Novinky.cz

Štěpán Kučera unterhält sich mit der tschechischen Schriftstellerin und Trägerin des Jiří-Orten-Preises Zuzana Kultánová über die Ära der neunziger Jahre, in der auch ihr neuer Roman "Zpíváš, jako bys plakala" (Du singst, als würdest du weinen) spielt. "Die Revolution war zwar eine samtene, aber trotz allem eine Revolution", so Kultánová. "Mich überrascht, dass meine Generation nicht mehr darüber schreibt. (…) Mir scheint, der Blick auf die Neunziger bewegt sich immer zwischen zwei Extremen: Discoland und Havel. Aber das dazwischen fehlt. Viele Menschen haben die neuen Verhältnisse nicht verkraftet, und das spüren wir an der heutigen politischen Entwicklung. Wir müssen uns ernsthaft mit denen beschäftigen, die in den Internetforen schimpfen, dass sie vergeblich mit den Schlüsseln geklirrt haben." [Das Schlüsselgeklingel war fester Bestandteil der friedlichen Demonstrationen der Samtenen Revolution.] "In den gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnissen gibt es Menschen, die alles verloren haben, die wütend sind, weil sie das Gefühl haben, dass keiner sie hört und sieht; und wir wissen nichts über sie - was sehr gefährlich ist. (…) Ich erinnere mich auch an gelegentliche Diskussionen meiner Eltern [nach der Wende] darüber, dass die sozialen Unterschiede nie zuvor so gravierend gewesen seien. Sie waren naiv - und folglich enttäuscht. Sie dachten, dass die Revolution irgendwie von selbst bewirkt, dass es ihnen besser geht. Und ich denke, dass es einer Menge Menschen in unserem Land so ergangen ist."
Stichwörter: Kultanova, Zuzana, 1990er, Wende

Magazinrundschau vom 10.01.2023 - Novinky.cz

Auch der Politologe Ondřej Slačálek widmet sich in einem Essay der Frage, wie es vor 30 Jahren zu der Trennung von Tschechen und Slowaken kommen konnte, und damit unweigerlich dem Charakter der 1918 entstandenen Tschechoslowakei. "Am Anfang stand ein Handel: Ihr helft uns, die Deutschen an Zahl zu übertreffen, und wir euch, die Ungarn zu überrunden. Es ging um eine eindeutige Abkehr von Österreich-Ungarn (…) Groteskerweise bildete sich dabei eine Kopie Österreich-Ungarns im Kleinen heraus; auch hier stellte nur eine Nation die Regierung, die andere durfte zwar ihre Minderheiten unterdrücken, aber nicht der Souverän sein. Die Tschechen schlossen mit den Slowaken keinen dualen Kompromiss wie die Österreicher mit den Ungarn, sie gaben ihnen kein eigenes Gebiet. Stattdessen nannten sie sich eine 'tschechoslowakische' Nation, was alles Mögliche bedeuten konnte. Es konnte dabei um eine 'Staatsnation' gehen, einen Zusammenschluss von Bürgern unabhängig von ihrer ethnisch-nationalen Zugehörigkeit, diese müsste dann allerdings auch die Deutschen, Ungarn, Juden, Polen, Ruthenen und Roma umfassen … was nicht mehr ihrer zahlenmäßigen Mehrheit diente. Die Tschechen schlossen lieber nur die Slowaken in die Nation ein, setzten sich aber zugleich in die Rolle derer, die bestimmten, was diese Nation sei." Slačálek schließt seinen Essay mit einem Fazit, das eigentlich ein Wunsch ist: "Heute scheint die Geschichte der Tschechoslowakei lange abgeschlossen und lange her (…), aber vielleicht ist es gerade das Gegenteil: Vielleicht haben wir gerade jetzt die Chance, Tschechoslowaken zu sein. Ohne die Last eines gemeinsamen Staats, mit einer gemeinsamen, aber doch ausreichend entfernten Vergangenheit, mit Sprachen, die einander immer noch verstehen können. Wir können uns gegenseitig lesen und wahrnehmen - und einen gemeinsamen Kulturraum erschaffen. Dies unter der Bedingung, dass wir die eigene Vergangenheit reflektieren können, uns zugleich aber auch bewusst sind, dass es auf sie nicht mehr so sehr ankommt, sondern vor allem darauf, wer wir heute sein wollen."
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Magazinrundschau vom 20.12.2022 - Novinky.cz

Ondřej Slačálek unterhält sich mit der ungarischen Politologin Eszter Kovátsová, die in ihrem soeben erschienenen Buch den Umgang mit dem sogenannten "Gender-Wahnsinn" in Deutschland und Ungarn miteinander vergleicht und etliche Parallelen zwischen der deutschen AfD und der ungarischen Fidesz findet, die im Übrigen beide voneinander profitierten: "Orbán und seine Maschinerie nutzen Deutschland (…) indem sie sich immer das extremste Beispiel von Trans-Aktivismus heraussuchen und daraus ein allgemeines Bild des Westens formen, um vor dem angeblichen Verfall zu warnen und davor, dass die ungarische Opposition, wenn sie an die Macht käme, all das Schreckliche aus dem Westen einführen würde, vor dem wir unsere Kinder und unsere Kultur schützen müssen", erklärt sie. "Die AfD und generell die extreme Rechte in Deutschland nutzen wiederum Orbán als Beispiel dafür, dass ein Aufbegehren möglich ist, dass eine Alternative existiert (…). Orbán hat es geschafft hat, dem Brüsseler Druck zu trotzen, die Gender Studies an Universitäten abzuschaffen und in die Verfassung aufzunehmen, dass der Vater ein Mann und die Mutter eine Frau ist, ein Gesetz durchzusetzen, das Kindern vor dem Gendern in Schule und Medien 'schützen' soll. So nutzt einer jeweils den anderen für seine Zwecke." Kovátsová stellt aber auch fest, "dass die AfD in Deutschland auf etwas reagiert, was wirklich geschieht, während die ungarische Fidesz nur Angst vor der Opposition macht."
Stichwörter: Kovatsova, Eszter, AfD, Fidesz

Magazinrundschau vom 13.09.2022 - Novinky.cz

Anlässlich des Todes von Michail Gorbatschows befasst sich der Historiker Michal Macháček in einem Artikel über den "unglücklichen Reformator" auch mit Gorbatschows Verhältnis zur damaligen Tschechoslowakei. Gorbatschow, dessen Vater bei der Befreiung der Tschechoslowakei von den Deutschen verwundet worden war, habe sich dem Land nach eigenem Bekunden verbunden gefühlt. "'Zwanzig Jahre', lautete seine geflügelte Antwort auf die Frage, welchen Unterschied es zwischen der Politik der sowjetischen Perestrojka und dem Prager Frühling gebe. Gorbatschows Ansicht zum Jahr 1968 hatte freilich eine Entwicklung durchgemacht. Wie er selbst eingestand, hatte er die Invasion der sowjetischen Panzer in Prag anfangs unter dem Einfluss der Propaganda befürwortet. Doch bald seien ihm Zweifel gekommen, als er einige Monate darauf im Rahmen einer offiziellen Delegation die Tschechoslowakei besuchte und niemand sie wirklich willkommen hieß: 'Das war für mich ein Schock, plötzlich ging mir auf, dass wir aus globalen, strategischen und ideologischen Gründen etwas unterdrückt hatten, was in der Gesellschaft selbst herangereift war. Seitdem dachte ich immer mehr über uns selbst nach und gelangte zu dem traurigen Schluss, dass mit uns etwas nicht in Ordnung sei.'"

Magazinrundschau vom 21.06.2022 - Novinky.cz

Unter dem Titel "Die Alten und der Krieg" - setzt sich der in Cardiff lehrende tschechische Rechtsphilosoph Jiří Přibáň mit den Reaktionen westlicher Philosophen - Étienne Balibar in Frankreich, Jürgen Habermas in Deutschland und Noam Chomsky in den USA - auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine auseinander und kommt in seinem Essay zu dem Schluss: "Trotz aller Unterschiede haben Habermas' Warnung vor einer Ethik der Überzeugung, die eine jüngere Politikergeneration zur Unterstützung eines gerechten Kriegs selbst zum Preis des höheren Risikos eines Atomkonflikts mit Russland bewege, und Chomskys Verurteilung der Scheinheiligkeit und niederen Beweggründe des Westens etwas gemeinsam, nämlich den tiefen Glauben, dass die Kritik eine moralisch höhere und wichtigere Tätigkeit ist als die eigentliche politische Entscheidungsfindung und deren Motive. Doch in Wirklichkeit", so Přibáň, "vermögen weder die politische Kritik noch ihre Theorien universell gültige Grundlagen der Politik oder Moral liefern." Den Westen der Scheinheiligkeit zu bezichtigen, sei an sich trivial, meint Přibáň und geht noch weiter: "Eine freie Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn sie ein Mindestmaß an scheinheiligem Handeln ermöglicht. Die liberalen westlichen Demokratien sind selbstverständlich in dem Sinne scheinheilig, dass sie mit zweierlei Maß messen und sich mit den unterschiedlichen politischen Konflikten der Welt auf selektive Weise befassen." Der grundlegende Unterschied zu autoritären Regimes liege jedoch darin, dass in den Demokratien die Scheinheiligkeit Gegenstand der Kritik sei und man zugleich den ursprünglichen Wertmaßstäben Bedeutung beimesse. "Eine Welt ohne Scheinheiligkeit - das ist der Traum aller Tyrannen, denn in einer solchen Welt lassen sich Gefühle und Gedanken eines jeden Menschen kontrollieren. Regeln und Wertestandards sind dort nicht wichtig, darum kümmern sich die Ministerien der Wahrheit, die noch aus den grausamsten Kriegen einen Friedenskampf machen."

Magazinrundschau vom 12.04.2022 - Novinky.cz

Der kroatisch-österreichische Philosoph Boris Buden, Autor unter anderem des Buchs "Zone des Übergangs - Das Ende des Postkommunismus" aus dem Jahr 2009 (mehr hier), beklagt im Gespräch mit Petr Agha die verpasste Chance des Westens nach 1989: Nicht nur der Verlierer des Kalten Krieges, auch der Sieger hätte sich erneuern müssen. Der Zusammenbruch des Warschauer Pakts hätte zu einer neuen globalen Friedenspolitik, zu einer radikalen Politik der Abrüstung führen müssen. "Das, was wir heute Nato-Erweiterung nennen und wovon alle sprechen, ist nur die Folge ... der Unfähigkeit des Westens, den historischen Moment des Wandels zur erkennen. Das gegenwärtige Chaos ist Ergebnis davon." Die westlichen Eliten wünschten sich jetzt, dass irgendwelche Oligarchen oder hohen Beamten einen Putsch gegen Putin anführten und ihn absetzten. "Das Ziel ist die Beseitigung einer Person (…) aber niemand spricht vom System. In Russland herrscht eine parlamentarische Oligarchie. Darin unterscheidet sich die Ukraine nicht wesentlich von Russland. Der Ökonom Thomas Piketty schrieb vor rund zehn Jahren, auch die Vereinigten Staaten seien auf dem Weg zu einer Oligarchie. Die parlamentarische Oligarchie ist nämlich das perfekte System für das Funktionieren des neoliberalen Kapitalismus; und genau deshalb hat Putin so viele Sympathisanten im rechten Flügel der europäischen und internationalen Politik von Bolsonaro bis Le Pen."

Magazinrundschau vom 22.02.2022 - Novinky.cz

Anlässlich einer Ausstellung im Brünner Haus der Kunst schwärmt Petr Fischer von der großen Filmkünstlerin Ester Krumbachová, der viel zu unbekannten und im Verborgenen gebliebenen "Muse der tschechoslowakischen Neuen Welle der Sechzigerjahre". Sie habe Filme nicht nur "angekleidet, sondern deren bildliche Bedeutung geprägt und sie durch ihre fantasievolle Verspieltheit in Bewegung versetzt". In der Ausstellung offenbare sich Krumbachovás Schaffen als großes magisches Universum, wobei "Magie" hier mehrere Bedeutungen einschließe: "als reine Bezauberung durch die Möglichkeiten des Erzählens, durch Film und Bilder, aber auch als eine tiefere Durchdringung der Welt, die sowohl eine faustische Erkenntnis als auch eine schicksalhafte Katastrophe mit sich bringen kann." Krumbachová wirkte nicht nur als Drehbuchautorin (etwa als Co-Autorin des Avantgardefilms "Tausendschönchen" von 1966), sondern auch als Bühnenbildnerin, Regisseurin, Fotografin, Grafikerin und Kostümbildnerin. Ihre vielfältigen Berufe hat sie - so Fischer - "wie eine Schamanin genutzt, um ein Ereignis auszulösen, an dem wir nicht nur als Zuschauer eines Kunstwerks, sondern immer auch vor allem als Mitschöpfer teilnehmen. (…) So wie der Surrealist Jan Švankmajer von der Magie der materiellen Verwandlung besessen ist, in der sich das stete Schaffensprinzip des Universums widerspiegelt, fasziniert Krumbachová das Wechselspiel zwischen Innen und Außen, die Ironie der sich ergänzenden Gegensätze (Mann und Frau; Aktivität und Passivität). Deshalb sind ihre Kostüme und künstlerischen Konzepte auch niemals etwas Äußerliches, sondern drücken immer eine innere Idee des jeweiligen Werks aus." (Ihren einzigen Film als Regisseurin - "Vražda ing. Čerta" / "The Murder of Mr. Devil" - kann man übrigens hier sehen - und die englischen Untertitel anklicken.)

Magazinrundschau vom 16.11.2021 - Novinky.cz

In den sozialen Medien Tschechiens hat sich eine lebhafte Debatte darüber entwickelt, ob es den Feiertag am 17. November (der an den Beginn der Samtenen Revolution 1989) erinnert, überhaupt noch braucht. Einige jüngere Stimmen meinen, es handele sich um einen Wohlfühltag der Boomer-Generation, um wohlfeilen Antikommunismus. Nicht wenige Gegenstimmen in den Medien haben daraufhin den Gedenktag klar verteidigt, darunter Saša Mitrofanov, russisch-tschechischer Journalist (und bekennender Boomer): Europa sei gerade nur einen Schritt entfernt von einem militärischen Konflikt, den Wladimir Putin über seinen Handlanger Lukaschenko an der weißrussisch-polnischen Grenze zu provozieren versuche, wobei er Flüchtlinge als lebende Schutzschilde missbrauche. "Putins Ziel ist dabei zuallererst, den Westen dazu zu bringen, ihn an den Verhandlungstisch derer zurückzuholen, die über die Weltgeschicke entscheiden." Dahinter stehe der Versuch, Europa in eine westliche und eine östliche Machtsphäre zu spalten. "Tschechien würde zu der russischen gehören." Wer heute also Antikommunismus als "wohlfeil" empfinde, der werde anders denken, sollten sich Putins Pläne realisieren. Saša Mitrofanov schließt: "Mit dem 17. November 1989 begann ein Prozess, der die heutigen Debatten darüber, ob und wie wir diesen Gedenktag begehen sollten, überhaupt erst möglich gemacht hat."

Magazinrundschau vom 19.10.2021 - Novinky.cz

Iva Přivřelová unterhält sich mit der bosnischen Filmemacherin Jasmila Žbanić, deren Film "Quo vadis, Aida?" über das Massaker von Srebrenica dieses Jahr viel positives Echo fand. Allerdings nicht von überall: "In Venedig haben wir uns lieber kundig gemacht, ob sich serbische Journalisten auf dem Festival befinden, um uns darauf vorzubereiten, was auf der Pressekonferenz passieren könnte, denn die meisten serbischen Zeitungen werden von der Regierung kontrolliert. Es war aber keiner da. Trotzdem erschien am Tag der Premiere eine negative Rezension in Serbien, obwohl der Schreiber den Film gar nicht gesehen haben konnte." Žbanić betont, dass alle ihre Filme von der Gegenwart handeln, auch "Quo vadis, Aida?", obwohl er zum großen Teil 1995 spielt. "Serbische Nationalisten leugnen immer noch den Genozid, was die Überlebenden verletzt und die politische Landschaft sowohl in Serbien als auch in Bosnien beeinflusst." Oft höre sie von Europäern, dass die Geschehnisse des Jugoslawienkriegs nicht viel mit dem europäischen Kontinent zu tun hätten. "Dabei sind wir alle viel mehr miteinander verbunden, als uns lieb ist. Indem wir zugelassen haben, dass es zum Massaker von Srebrenica kommen konnte (…) haben wir gleichsam die eigenen europäischen Nationalisten angespornt. Denn sie haben erkannt, dass man einen Genozid begehen kann, ohne dafür bestraft zu werden. Unlängst habe ich ein Interview mit Breivik gelesen, der all diese jungen Leute in Norwegen umbrachte - und er erwähnte Ratko Mladić und Radovan Karadžić (…) als Menschen, die er bewundere. Zur Zeit des Interviews waren die beiden noch keine verurteilten Kriegsverbrecher, sondern ganz normale europäische Bürger. Wären sie schon Jahre zuvor verhaftet und bestraft worden, wäre es womöglich auch mit Breivik anders verlaufen. Das meine ich, wenn ich sage, wir sind alle miteinander verbunden."