Magazinrundschau
Die Magazinrundschau
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
16.01.2007. Verbrennt die Burka!, ruft Taslima Nasrin in Outlook India. Die ungarischen Bischöfe sollen sich ein Beispiel an ihren polnischen Kollegen nehmen, wünscht sich Nepszabadsag. Vanity Fair sieht die Zukunft der Presse in den Händen von Milliardären. In Folio erzählt der Ethnologe Nigel Barley, wie er sich vom Schälen seines Penisses freikaufen konnte. Der New Yorker porträtiert einen Al-Qaida-Mann, der zuviel Monopoly gespielt hat. In Reportajes beschreibt der Waffenhändler Carlos Cardoen die ausgeglichene Persönlichkeit Saddam Husseins. Il Foglio schildert den Erbfolgekrieg der zwei mächtigsten Casino-Mogule von Macao. In Al Hayat ärgert sich die Schriftstellerin Ghalia Qabbani über die Teheraner Holocaust-Konferenz.
Outlook India (Indien), 22.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q15/A16091/outlook.jpg)
Weitere Artikel: Chander Suta Dogra berichtet über die befriedende Wirkung indisch-pakistanischer Theaterproduktionen. Und Khushwant Singh hält die Lebensgeschichte Gandhis ("Mohandas"), erzählt von seinem Enkel Rajmohan Gandhi, für ein beglückendes Ereignis.
Nepszabadsag (Ungarn), 12.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q89/A16093/nepsabdszag.jpg)
Einige Ungarn können von keinem Historiker überzeugt werden, dass sie nicht von den Hunnen abstammen. Der Unternehmer Janos Kocsi will sogar die Burg des Hunnenkönigs Attila wieder aufbauen. "Wenn die Rumänen Geld mit dem Drakula-Mythos verdienen, dann können die Ungarn auch nicht auf Attila verzichten", zitiert ihn Zoltan Ötvös, der bemerkt, dass praktischerweise "keine Quellen überliefert sind, wo die Burg Attilas stand und wie sie aussah. Der Phantasie des Architekten Tibor Hayde waren also keine Grenzen gesetzt."
Vanity Fair (USA), 01.02.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q114/A16050/vanityx.jpg)
Ob Sie nun verheiratet sind oder nicht - lesen Sie Sebastian Jungers ausgedruckt 11-seitige Reportage aus Nigeria, dann wissen Sie, warum diese Ausgabe von Vanity Fair jeden Cent wert ist. Es geht um Korruption, Gewalt und die Rebellen von der Mend, die mit Entführungen und bewaffneten Angriffen die Ölproduktion von Amerikas fünftgrößtem Lieferanten zu zerstören drohen. Auf Seite drei kommt ein Trupp der Mend ins Lager eines kleinen nigerianischen Dorfes, nachdem das Boot des Journalisten und seines Fotografen Mike Kamber, weggefahren worden ist. "Sie stiegen aus dem Boot, ihre Waffen auf die Hüfte gestützt, die Gesichter unbeweglich und ausdruckslos. Sie machten sich nicht die Mühe, uns anzusehen und wir trauten uns kaum, sie anzusehen. Sie trugen schwere tschechische Maschinengewehre, die Munitionsgürtel über die nackte Brust drapiert wie tödliche Schlangen..."
Lesenswert auch James Wolcotts bewegende Klage über die Mittelmäßigkeit amerikanischer Sexskandale. "Wenn es darum geht, einen politischen Sexskandal in ein wüstes Volksfest hochzupeitschen, sind uns die Briten haushoch überlegen - sie wissen wirklich, wie man die Bettlaken aufbläht."
Folio (Schweiz), 15.01.2007
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Im Gespräch mit Andreas Heller und Gudrun Sachse behauptet der Schmerzforscher Walter Zieglgänsberger: "Soziokulturell lässt sich feststellen, dass Menschen, die einer niedrigeren sozialen Schicht angehören und viele Geschwister haben, weniger über Schmerzen klagen. Auch geht ein Norweger anders mit dem Schmerz um als ein Südeuropäer, was man auf dem Fußballplatz unschwer erkennen kann."
Weitere Artikel befassen sich mit dem Leiden von Schmerzpatienten, mit dem Weltmeister im Chiliessen, Foltertraining für amerikanische Spezialkommandos und der Geschichte des Morphiums.
In seiner Duftkolumne gewinnt Luca Turin der Verfilmung von Patrick Süskinds "Parfum" etwas Gutes ab: Thierry Mugler hat ihm die limitierte Edition zum Film geschickt: Sie "enthält 15 Düfte, die von Christophe Laudamiel und Christoph Hornetz komponiert wurden und verschiedene Szenen des Films versinnlichen... Am besten gelungen sind die Schusterwerkstatt (Atelier Grimal), ein bitterer Lederakkord, und der Duft mit dem deprimierenden Namen Human Existence, der die größte, fäkalischste Dosis Zibet seit Menschengedenken enthält."
Tygodnik Powszechny (Polen), 14.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q98/A16096/tygodnik.jpg)
New Yorker (USA), 22.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q19/A16095/ny.jpg)
Weiteres: Steven Shapin rezensiert eine Kulturgeschichte des Vegetarismus: "The Bloodless Revolution: A Cultural History of Vegetarianism from 1600 to Modern Times". Die Kurzbesprechungen widmen sich heute nur einem Buch, dem Roman "Paula Spencer" von Roddy Doyle. Und Anthony Lane sah im Kino "Miss Potter" von Chris Noonan, eine Verfilmung der Lebensgeschichte der englischen Kinderbuchautorin und -illustratorin Beatrix Potter, und den Dokumentarfilm "Abduction: The Megumi Yokota Story" von Chris Sheridan und Patty Kim, produziert übrigens von Jane Campion. Zu lesen ist außerdem die Erzählung "Heirs" von Amos Oz.
Nur im Print: ein Porträt des amerikanischen Physikers, Umweltaktivisten und Träger des Alternativen Nobelpreises Amory Lovins (hier die Hompage des von ihm und seiner Frau gegründeten Rocky Mountain Institute), eine Reportage über eine Spurensuche nach dem ausgestorbenen Dodo auf Mauritius, ein Bericht über die Farbindustrie und Lyrik.
Reportajes (Chile), 14.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q46/A16100/reportajes.jpg)
Norberto Fuentes beschreibt den Sicherheitskordon, den Fidel Castro um seine Familie errichtet hat: "Nicht einmal Fidels Bruder Raul hatte Zugang zu Fidels Familie. Raul jubelte, als sein Sohn Alejandro mit 20 endlich seine Vettern kennen lernen durfte."
Foglio (Italien), 13.01.2007
Ugo Bertone schildert den hässlichen Erbfolgekrieg der zwei mächtigsten Casino-Mogule von Macao, den Geschwistern Stanley und Winnie Ho - 85 und 83 Jahre alt, aber kein bisschen friedlich. Es geht um viel Geld. "Stanley, der, bevor die amerikanischen Tycoons 2003 nach Macao strömten, alleine für ein Drittel des Steueraufkommens in Macao zuständig war, ist der Kopf des Glücksspielgeschäfts in dem Stadtstaat. Aber nur er, mächtig und alles andere als konfliktscheu, kann es mit seiner teuflischen Schwester aufnehmen, die bis 2001 im Imperium der Glücksspielhäuser der Familie als oberste Richterin fungierte. Dann wurde sie in den Ruhestand gezwungen. Kalt gestellt, aber nicht ausgeschaltet, wenn man die dreißig Verfahren betrachtet, die sie seitdem gegen den Bruder angestrengt hat."
Fabio Sindici schaut mit unverhohlenem Neid auf Londons zeitgenössische Kunstszene, deren unbestrittenes Zentrum die sensationell erfolgreiche Tate Modern ist. "Die Tate Modern schlägt alle anderen Museen moderner Kunst. Hier werden mehr Tickets verkauft als im Moma in New York, als im Guggenheim in Bilbao und im alten Centre Pompidou in Paris. Mehr als 150 Millionen Euro werden so pro Jahr eingenommen. Der Beitrag der kulturellen Institutionen Englands zum Bruttososzialprodukt, kombiniert mit denen des privaten Sektors, beläuft sich auf mehrere Milliarden. Da sollte sich Italien ein Beispiel nehmen."
Weiteres: Stefano di Michele widmet der Journalistin Lucia Annunziata, die hierzulande durch ein hitziges Interview mit Silvio Berlusconi bekannt wurde, ein bissiges Porträt, in dem er sie als machtbewusste "Äbtissin" charakterisiert. Pasquale Rinaldis erinnert an den jüdischen Schauspieler Herschmann Steinschneider, der unter dem Namen Eric Jan Hanussen als rhetorischer Berater für Adolf Hitler arbeitete und 1933 wegen seiner jüdischen Herkunft von der Gestapo ermordet wurde. Dass einige Bienen keine genmanipulierten Pflanzen bestäuben wollen, nimmt Alessandro Giuli als böses Omen der menschlichen Hybris. Manuela Madamma meditiert zweiseitig (hier und hier) über den Beitrag der Drogen zur Literatur, von den Griechen zu William Burroughs.
Fabio Sindici schaut mit unverhohlenem Neid auf Londons zeitgenössische Kunstszene, deren unbestrittenes Zentrum die sensationell erfolgreiche Tate Modern ist. "Die Tate Modern schlägt alle anderen Museen moderner Kunst. Hier werden mehr Tickets verkauft als im Moma in New York, als im Guggenheim in Bilbao und im alten Centre Pompidou in Paris. Mehr als 150 Millionen Euro werden so pro Jahr eingenommen. Der Beitrag der kulturellen Institutionen Englands zum Bruttososzialprodukt, kombiniert mit denen des privaten Sektors, beläuft sich auf mehrere Milliarden. Da sollte sich Italien ein Beispiel nehmen."
Weiteres: Stefano di Michele widmet der Journalistin Lucia Annunziata, die hierzulande durch ein hitziges Interview mit Silvio Berlusconi bekannt wurde, ein bissiges Porträt, in dem er sie als machtbewusste "Äbtissin" charakterisiert. Pasquale Rinaldis erinnert an den jüdischen Schauspieler Herschmann Steinschneider, der unter dem Namen Eric Jan Hanussen als rhetorischer Berater für Adolf Hitler arbeitete und 1933 wegen seiner jüdischen Herkunft von der Gestapo ermordet wurde. Dass einige Bienen keine genmanipulierten Pflanzen bestäuben wollen, nimmt Alessandro Giuli als böses Omen der menschlichen Hybris. Manuela Madamma meditiert zweiseitig (hier und hier) über den Beitrag der Drogen zur Literatur, von den Griechen zu William Burroughs.
Guardian (UK), 13.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q75/A16077/guardian.jpg)
Weiteres: Jenny Uglow preist William Hogarth als den literarischsten und theatralischsten aller Maler, die Tate Britain widmet ihm jetzt eine Ausstellung. Als Buch der Woche stellt Hilary Mantel Chris Skidmores Biografie Edward VI. vor: König mit 9, tot mit 16 Jahren.
Le Monde diplomatique (Deutschland / Frankreich), 12.01.2007
Trägt das Internet wirklich zur Meinungsvielfalt bei? Der New Yorker Soziologe Eric Klinenberg bezweifelt das. "Zum Beispiel ist die digitale Spaltung der Gesellschaft viel weiter fortgeschritten, als man denkt. Umfragen des Center for the Digital Future an der University of Southern California haben ergeben, dass 21 Prozent der Amerikaner das Internet im Jahr 2005 überhaupt nicht genutzt haben. Ein Drittel aller amerikanischen Haushalte hat keinen Internetzugang, und von den übrigen zwei Dritteln verfügen weniger als 50 Prozent über einen Breitbandanschluss, der das Abrufen von Video- und Audiostreams erleichtert. Belegt ist, dass wohlhabende und gebildete Bürger viel häufiger als ärmere - und weiße oder asiatische Amerikaner eher als Afroamerikaner und Latinos - zu Hause über einen Anschluss verfügen und daher viel geübter sind im Auffinden neuer Nachrichtenquellen, Informationen, Unterhaltungsangebote und Dienstleistungen." Klinenbergs Fazit: Das Internet baut die Ungleichheitung unter den Bevölkerungsgruppen nicht ab, sondern verstärkt sie.
In einem Brief aus Ljubljana erklärt Boris Cizej, warum Slowenien journalistisch so uninteressant ist: Dem Land geht es einfach gut, fast herrsche ein "lethargischer Hedonismus": "Wir Slowenen haben mit unserem Selbstbild spezifische Schwierigkeiten - wir mussten keine sowjetischen Erniedrigungen hinter dem Eisernen Vorhang erdulden. Wir haben in einem tragikomischen, aber relativ freien Experimentierstaat gelebt und in diesem alles andere als eine Nebenrolle gespielt. Wir waren der entwickelte Norden, das Musterländle. Wir haben es genossen, zu den Champions zu gehören. Wir haben die 'sozialistische Selbstverwaltung' erfunden. Wir haben auch als erste vernehmbar unser Streben nach Demokratie, unseren Drang nach Europa verlauten lassen. Im jugoslawischen Spiegel waren wir es gewohnt, unser Bild als das schönste zu sehen."
Weiteres: Wendy Kristianasen berichtet von den jüngsten Verwerfungen im multikulturellen Großbritannien. Nina Baschkatow fordert eine gemeinsame europäische Energiepolitik gegenüber Russland. Und Bernard Rougier untersucht das ambivalente Verhältnis zwischen der sunnitischen Hamas und der schiitischen Hisbollah.
In einem Brief aus Ljubljana erklärt Boris Cizej, warum Slowenien journalistisch so uninteressant ist: Dem Land geht es einfach gut, fast herrsche ein "lethargischer Hedonismus": "Wir Slowenen haben mit unserem Selbstbild spezifische Schwierigkeiten - wir mussten keine sowjetischen Erniedrigungen hinter dem Eisernen Vorhang erdulden. Wir haben in einem tragikomischen, aber relativ freien Experimentierstaat gelebt und in diesem alles andere als eine Nebenrolle gespielt. Wir waren der entwickelte Norden, das Musterländle. Wir haben es genossen, zu den Champions zu gehören. Wir haben die 'sozialistische Selbstverwaltung' erfunden. Wir haben auch als erste vernehmbar unser Streben nach Demokratie, unseren Drang nach Europa verlauten lassen. Im jugoslawischen Spiegel waren wir es gewohnt, unser Bild als das schönste zu sehen."
Weiteres: Wendy Kristianasen berichtet von den jüngsten Verwerfungen im multikulturellen Großbritannien. Nina Baschkatow fordert eine gemeinsame europäische Energiepolitik gegenüber Russland. Und Bernard Rougier untersucht das ambivalente Verhältnis zwischen der sunnitischen Hamas und der schiitischen Hisbollah.
Economist (UK), 12.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q14/A16099/economist.jpg)
Groene Amsterdammer (Niederlande), 12.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q141/A16101/groene.jpg)
Elet es Irodalom (Ungarn), 12.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q88/A16092/es.jpg)
Point (Frankreich), 11.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q39/A16094/point.jpg)
Al Hayat (Libanon), 14.01.2007
Mit Verbitterung nahm so mancher die Holocaust-Konferenz in Teheran vor wenigen Wochen zur Kenntnis. Der Schriftstellerin Ghalia Qabbani ging es ähnlich. Für sie ist es unbegreiflich, dass arabische Intellektuelle sich mit Rechtsextremen wie dem Briten David Irving solidarisch zeigen: "Angesichts der Debatte um den Holocaust und um die holocaustleugnende Konferenz in Teheran frage ich all jene, die sich über diese Veranstaltung erfreut zeigten: Was gewinnen die Araber dadurch, dass sie den Holocaust leugnen - oder dadurch, dass sie diejenigen unterstützen, die den Holocaust leugnen? Eine solche Leugnung ist für die palästinensische Sache von keinerlei Nutzen. Es ist im Gegenteil für die Araber besser, die Haltung derer zu unterstützen, die den Holocaust nicht leugnen, die aber gleichzeitig die Politik Israels kritisieren und den Vorwurf erheben, Israel würde den Holocaust an der palästinensischen Bevölkerung wiederholen."
Angesicht der Vorstellung, die sozialistische Präsidentschaftskandidatin Segolene Royal könnte die Wahlen in Frankreich gewinnen, gerät Muhammad al-Haddad ins Schwärmen: "Die zweite Französische Revolution".
Angesicht der Vorstellung, die sozialistische Präsidentschaftskandidatin Segolene Royal könnte die Wahlen in Frankreich gewinnen, gerät Muhammad al-Haddad ins Schwärmen: "Die zweite Französische Revolution".
New York Times (USA), 14.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q12/A16089/nytmag.jpg)
Außerdem: Jim Holt stellt mit leuchtenden Augen den neuen Teilchenbeschleuniger des Cern vor, neben dem die Alpen "fast ein wenig schlampig" aussehen. James Traub porträtiert den Vorsitzenden der jüdischen Anti-Defamation League, Abraham Foxman, der die Vorstellung von einer angeblich allmächtigen "Israel Lobby" bekämpft. Deborah Solomon plaudert mit dem Lyriker John Ashbery über amerikanische Selbstverliebtheit und postum veröffentlichte Texte.
In der Book Review der New York Times liest sich Daniel Handler durch einen Haufen "sinnloser" Benimmliteratur für Kinder. Robert Pinsky findet Barbara Ehrenreichs Geschichte der kollektiven Ekstase, "Dancing in the Streets", nicht uninteressant, allein: "Dieser Pop-Anthropologie fehlt es an Pep." Maggie Galehouse schätzt Isabel Allendes historischen Roman "Ines of My Soul" (Auszug) für sein Zeitkolorit. Und Liesl Schillinger vermisst in Martin Amis' Gulag-Roman "House of Meetings" ein Gegengewicht zu den düsteren Erinnerungen eines Rotarmisten.