Der Romancier
Paul La Farge (natürlich nicht zu verwechseln mit Paul Lafargue, dem Marx-Schwiegersohn, der kubanische Wurzeln hatte)
liest einige
Science-Fiction-Romane aus Kuba, etwa die gerade ins Englische übersetzten Werke des regimetreuen Autors
Agustín de Rojas, in denen wie bei "Star Wars" eine gute Föderation gegen ein böses Empire kämpft. In "A Legend of the Future" geht es um ein wieder flott zu machendes Raumschiff, das von einem Meteoriten getroffen wurde. Und im Lauf der Legende "bekommt man ein Gespür dafür, dass Rojas
Kuba meint, wenn er über das Raumschiff spricht. Das ganze große kommunistische Experiment hängt von diesem bootsförmigen Eiland ab, das mitten in seiner Mission, trotz der Schäden an seiner Hülle, dem Versagen seines Funk-Tramsmitters und der beunruhigenden Möglichkeit einer Subversion seine Mission vollenden muss. Die einzige Hoffnung, suggeriert Rojas, liegt darin, an die
Freuden des Lebens unter Genossen zu erinnern und den eigenen Inneraum mit den Bildern der Leute zu füllen, die du liebst, so dass du dich nicht länger alleine fühlen musst."
Werner Herzog hat einen schönen Essayfilm über das Internet gemacht, "Lo and Behold: Reveries of the Connected World". Sven Birkerts
versichert, dass sich Herzog viel Zeit nimmt, um auch die
steilsten Visionen über einen künftig mit dem Internet identischen, telepathisch twitternden Schwarmgeist der Menschheit auszumalen. Und doch "gehört Herzogs Herz klar den Dingen,
wie wir sie kannten. Leuten mit Namen und Biografien, Objekten, auf die man klopft und die ein Geräusch machen, unendlichen Räumen voller natürlichem Licht. Auch der Langsamkeit, dem
Reibungswiderstand der Wirklichkeit. Sein Film endet mit einem Rückblick auf einen älteren Spielort, die ländliche Isolation von Green Bank, West Virginia, wo wir nochmal den Astronomen Jay Lockman sehen, der auch
Banjo spielt. Eine struppige Gruppe stimmt in den alten Standard 'Old Salty Dog' ein. Die Leute drumherum klatschen Beifall - eine wahre Gemeinschaft."