Magazinrundschau
Das Rascheln des Rivalen
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
14.11.2017. In der New York Review of Books erkennt Charles Simic mit Czeslaw Milosz die Tragik des polnisches Dichters. In Eurozine folgt Sergei Lebedew dem unheimlichen Instinkt des Gulag-Forschers Yuri Dmitriew in den Norden. Tablet fragt, warum die muslimischen Opfer des Attentäters Mohamed Merah so allein dastehen. In 168 ora wünschen sich Lilla Sárosdi und Arpad Schilling ein Ungarn, in dem Taten Konsequenzen haben. Le Monde diplomatique beobachtet Geparden bei der Jagd auf Nilpferde. The Atlantic lernt von Liu Cixin die Ohren im dunklen Wald zu spitzen. Und der New Statesman weiß, wer sich Fötenzellen in die Pobacken spritzen ließ.
New Statesman (UK), 14.11.2017
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Tablet (USA), 14.11.2017
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In einem zweiten, ebenfalls sehr lesenswerten Artikel beschreibt Weitzmann das an Berlin erinnernde totale Versagen der französischen Behörden im Fall Merah.
New York Review of Books (USA), 23.11.2017
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Benjamin Nathans liest Yuri Slezkines Saga der Russischen Reolution "The House of Government". Frances FitzGerald bespricht noch einmal Ken Burns und Lynn Novicks Dokumentation "The Vietnam War".
Eurozine (Österreich), 14.11.2017
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Außerdem: Manfred Sapper und Volker Weichsel schreiben anlässlich des 100. Jahrestags der Oktoberrevolution über die russische Erinnerungspolitik. Naubet Bisenov erzählt, dass die Annexion der Krim die russlandfreundlichen Kasachen vorsichtig gemacht hat.
168 ora (Ungarn), 13.11.2017
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Hospodarske noviny (Tschechien), 10.11.2017
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Le Monde diplomatique (Deutschland / Frankreich), 09.11.2017
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Weiteres: Sébastien Bauer versucht, den katalanischen Knoten zu entwirren. Miguel de la Riva blickt auf die rechtskonservative Melange, die sich in Wien zusammenbraut.
New Yorker (USA), 20.11.2017
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In der aktuellen Technik-Ausgabe des New Yorker ventiliert Sheelah Kolhatkar das eklatante Ungleichgewicht in Macht und Bezahlung zwischen Männer und Frauen im Silicon Valley. Der Schriftsteller Junot Diaz erinnert sich, wie er als Kind in Santo Domingo Spider Man sah. Taylor Clark erklärt, wie man mit dem Spielen von Online-Games reich wird. Hua Hsu schreibt über das Videospiel "Football Manager". Leo Robson liest Joseph Conrad. Und Anthony Lane sah im Kino Kenneth Branaghs "Murder on the Orient Express" und Joachim Triers "Thelma".
New York Times (USA), 12.11.2017
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En attendant Nadeau (Frankreich), 13.11.2017
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The Atlantic (USA), 01.12.2017
Sollte es denn tatsächlich irgendwo im All weitere Intelligenzen geben und sollte es irgendwann einmal tatsächlich dazu kommen, dass Signale von ihnen auf der Erde identifiziert werden, dann hält es Ross Andersen in einer epischen Reportage für gut möglich, dass entsprechende Meldungen aus China kommen werden, wo man in der astronomischen Forschung in den letzten Jahren aufgeschlossen hat. Besonders lesenswert ist diese Reportage aber gar nicht wegen des Staunens über technologische Wunderwerke, sondern durch die Art, wie Andersen dieses Staunen verbindet mit einer handlichen Politik- und Militärgeschichte des west-östlichen Verhältnisses und einem philosophischen Gespräch mit dem auch im Westen erfolgreichen chinesischen Science-Fiction-Autor Liu Cixin. Der nämlich ist äußerst skeptisch, was Szenarien des Ersten Kontakts betrifft: "Keine Zivilisation sollte seine Anwesenheit jemals dem Kosmos offenbaren, sagt er. Jede andere Zivilisation, die davon erfährt, werde deren Anwesenheit als Expansionsandrohung wahrnehmen - wie es alle Zivilisationen tun, die ihre Konkurrenten eliminieren, bis sie selbst auf eine andere stoßen, deren Technologie überlegen ist und die sie dann eliminiert. Diese düstere Sichtweise auf den Kosmos nennt man auch 'Dunkler-Wald-Theorie', weil darin 'jede Zivilisation im Universum als Jäger aufgefasst wird, der sich in einer mondlosen Waldlandschaft verbirgt, die Ohren gespitzt nach dem ersten Rascheln des Rivalen."
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