Der Oberste Gerichtshof Indiens hat in einem Urteil
Sikkim-
Nepalis als Menschen "
ausländischer Herkunft" bezeichnet und damit große Empörung ausgelöst in einem Land, in dem
Herkunft und Identität von entscheidender Bedeutung sind,
erzählt Mona Chettri. Ihr Artikel beschreibt nicht nur den Konflikt, sondern gibt uns auch eine kurze Geschichte Nepalis. Zur Klärung vorab: Nepalesen sind Bürger Nepals, Nepali, so Chettri, bezeichnet hingegen "eine viel breitere kulturelle und sprachliche Verbindung, die über eine einzelne nationale Identität hinausgeht. Als jemand, der in Sikkim geboren und aufgewachsen ist, ist mein indisch-nepalesisches Erbe ein wichtiger Teil meiner kulturellen Identität, auch wenn ich von Nepali und Bhutia-Lepcha abstamme." Das ehemalige Königreich Sikkim, das zwischen China, Bhutan und Nepal liegt, wurde 1975 Teil Indiens. Zu welchem Volksstamm man gezählt wird, hat enorme Auswirkungen auf
Eigentums- und politische Rechte, erfahren wir. Aber ob das wirklich gut so ist, fragt sich Chettri zweifelnd: "
Identität und Zugehörigkeit sind mächtige, emotionsgeladene Themen, und es ist leicht, ihre politische Potenz zu verstehen, vor allem, wenn man sie in einen Kontext von abnehmendem sozialen Schutz, zunehmendem Wettbewerb um Ressourcen, seismischen Verschiebungen in der Mobilität innerhalb der Region stellt. Doch was geschieht, wenn die Zugehörigkeit einer Gemeinschaft durch eine andere Gemeinschaft
in Frage gestellt wird, die ihre eigene Geschichte und Identität zu etablieren sucht, in diesem Fall die 'indischen' Altsiedler von Sikkim? Können wir über unsere historischen und kulturellen Unterschiede hinausschauen, um zu erkennen, was Sikkim als Ort und unsere Zugehörigkeit zu ihm ausmacht? Oder werden wir einfach der Bequemlichkeit einer
spaltenden Identitätspolitik nachgeben, die es erfordert, die Kontrolle über all unsere Motive und Handlungen an Unterscheidungen nach Religion, Rasse und Kultur abzugeben?"
Nur
eine einzige Frau, Norbu Wangzom, sitzt seit den Wahlen 2023 im
Parlament von Bhutan. Das ist eine weniger als nach den Wahlen 2018,
erzählt Yangchen C Rinzin, die dennoch die Hoffnung nicht aufgeben will: Immerhin: "In Bhutan haben Frauen gemäß der Verfassung und dem Wahlgesetz des Landes aus dem Jahr 2008 das Recht,
gleichberechtigt zu wählen und für ein Amt zu kandidieren. In den Jahren 2012 und 2013 wurden in Bhutan die ersten weiblichen Bezirksgouverneure und Minister gewählt. Frauen haben auch Führungspositionen in politischen Parteien inne, unter anderem als
Parteivorsitzende. Historisch gesehen ist Bhutan eine
matrilineare Gesellschaft, in der die Töchter von ihren Müttern erben und eine wichtige Rolle in der Führung der Familien spielen. Frauen werden im Allgemeinen als nangi-aum - die Dame des Hauses - betrachtet, auch wenn sich ihre Verantwortung in dieser Rolle auf Landbesitz und Hausarbeit beschränkt. Dennoch sind viele bhutanische Männer und Frauen der Meinung, dass die Führungsaufgaben von den Männern übernommen werden sollten."