Medienticker

Überwachungskapitalismus

Medien-News + Links + Audios + Videos + Radio + Podcast. Die tägliche Newsletter-Auslese. Von Rüdiger Dingemann
20.02.2018. Aktualisiert: Top Ten der vergessenen Nachrichten 2018 - PEN International: Wörter sind keine Verbrechen - Arbeiten unter Angst: Pressefreiheit in Kolumbien - Konstruktiver Journalismus, der Journalismus von morgen? - Netzpolitik: Wie unser Online-Verhalten ausgewertet wird + Aufbruch durch Musik: Wie F.C.Delius durch den Free Jazz die Zukunft der Schönheit entdeckte.

Heute u. a.

Zitat des Tages
"Unter Strohköpfen sind Geistesblitze lebensgefährlich." (Peter Tille)

Heute u. a.
PEN International
Wörter sind keine Verbrechen
(bb) - Auf dem IPA-Kongress vor einer Woche hielt die Präsidentin des PEN International, die mexikanische Schriftstellerin Jennifer Clement, eine vielbeachtete Rede über die Meinungsfreiheit, über Kampagnen für inhaftierte Autoren und über die Gleichberechtigung von Frauen.

Pressefreiheit in Kolumbien

Arbeiten unter Angst
(taz) - Trotz des Friedensabkommens mit der Farc gehören Morddrohungen für viele Journalisten zum Alltag. Viele reagieren mit Selbstzensur.

US-Wahlkampf
Facebook will Wahlwerbung per Postkarte verifizieren
(zeit) - Wer in den USA politische Werbung auf Facebook schalten will, muss dort einen Wohnsitz haben. Das will der Konzern künftig besser überprüfen - mithilfe der Post.

Konstruktiver Journalismus
Journalismus von morgen?
(dlf) - Lösungsideen in den Mittelpunkt stellen - diesen Ansatz verfolgt konstruktiver Journalismus. Das erfordert von Reportern und Redakteuren einiges Umdenken, wie eine Konferenz in Hamburg zeigte.

Netzpolitik

Überwachungskapitalismus
(futur) - Wie unser Online-Verhalten ausgewertet wird

Top Ten
der vergessenen Nachrichten 2018
(bf) - Auch im vergangenen Jahr sind wieder Themen und Geschichten nicht in den Medien erschienen, obwohl sie gesellschaftlich wichtig sind. Im Rahmen ihrer Jahrespressekonferenz hat die Initiative Nachrichtenaufklärung (INA) e.V. im Deutschlandfunk die Top Ten der vergessenen Nachrichten 2018 vorgestellt.


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Der tägliche Medien-Donald
Enthüllungsbuch über Trump
"Ganz weit oben auf der Bestsellerliste!"
(welt) - In den USA ist "Fire and Fury" ein Megaseller. Jetzt kommt das Skandalbuch auf den deutschen Markt. Dahin gebracht hat es Lektor Moritz Schuller. Ein Gespräch über Risiko, Tempo und die besten Stellen. Von Wieland Freund - mehr in der Bücherschau



Und die offiziellen White-House-Verlautbarungen


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Aufbruch durch Musik

F.C.Delius "Die Zukunft der Schönheit"
(dlfk-audio) - Gespräch mit dem Autor (11.24 Min) - "Am 1. Mai 1966 gerät ein junger Deutscher aus der hessischen Provinz in einen New Yorker Jazzclub, es spielt der Saxophonist Albert Ayler." (Klappentext)

Archiv: Heute u. a.

Hör- und TV-Tipps

Hör-Tipps für den Dienstag, den 20.2.2018
ausgewählt von radio.friendsofalan.de
Die Radiotipps in der Übersicht für alle Kultursendungen

Musiktipp I
20.04 Uhr - HR 2 - Konzertsaal
"Das hr-Sinfonieorchester beim Forum N" -Antoine Tamestit, Viola; Synergy Vocals; Leitung: Matthias Pintscher - Werke von György Ligeti und Luciano Berio


Musiktipp II
21.03 Uhr - SWR2 - Jazz Session
"Avantgarde im Hinterland (1)"- Impressionen vom Jazzfestival Willisau 2017" Mit dem Sam Amidon Trio, Flury and the Nuborns


Musiktipp III
21.05 Uhr - Deutschlandfunk - Jazz Live
 "John Beasley's "Monk'estra" Aufnahme vom 5.11.2017 beim Jazzfest Berlin


Hörtipp I
19.04 Uhr - WDR 3 - Hörspiel
"Wagnis Weiße Rose (2)" Hörspiel in 4 Teilen von Katrin Seibold und Michael Farin - Komposition: zeitblom Regie: die Autoren Aufnahme des BR

Hörtipp II
20.05 Uhr - Bayern 2 - Nachtstudio
"Aktionismus? Nein, danke!" -Von der Kunst des Nichthandelns" Von Michael Reitz

Hörtipp III
20.10 Uhr - Deutschlandfunk - Hörspiel
"Restwärme" Von Eugen Ruge Regie: Barbara Plensat Produktion: ORB 1993

Mehr Tipps hier

SWR2 Literatur-Hörtipps

Buch+Blattmacher-News

Altpapier
Medien-Watchblog
(mdr) - Die Kolumne wird von Montag bis Freitag am späten Vormittag vom MDR publiziert ...

Medienauslese
Trackingkapitalismus, Vergessen, Postkarte
(6vor9) - von Lorenz Meyer
1. Nachrichten(derblindefleck)
2. Überwachungskapitalismus (futurezone)
3. Journalismus (deutschlandfunk)
4. Facebook (zeit)
5. Angst (taz)
6. Saarbrücker Zeitung (twitter)

Presseschau im Hörfunk
Vom vom 20. Februar 2018, 07:05 Uhr
(dlf) - In den Zeitungen geht es heute vor allem um Annegret Kramp-Karrenbauer, die CDU-Generalsekretärin werden soll. Kommentiert werden außerdem die Mängel bei der Ausstattung der Bundeswehr und die militärische Eskalation in der syrischen Provinz Afrin & die Titelseiten des Tages
Weitere Kulturnachrichten
(wdr) + (dra) für den 20.02.2017

Neues auf




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+ Neues auf faustkultur.de
Restlicht -
(fk) - In Ulrich Woelks jüngstem Roman "Nacht ohne Engel" mutet ein Mann seiner Tochter harte Wahrheiten zu, obwohl er für nichts geradestehen kann. Jamal Tuschick hat das Buch gelesen.
Flug und zerbrochener Flügel -
(fk) - Weil das Lesen für zu viele Leute zu anstrengend ist, hören sie lieber. Aber weil das Hinhören genauso anstrengend ist, erfordert das Schreiben über Musik eine doppelte Anstrengung: Leon Ackermann ist mit seinem großen Essay über das Festival "Ultraschall Berlin", das von den Rundfunksendern rbb und Deutschlandfunk Kultur im 20. Jahrgang veranstaltet wurde, dem Wahrnehmungsverfall entgegengetreten.
Poesie und Performanz -  Lange galt Poetry Slam als ein von Männern dominiertes Format
(fk) - Nun versammelt eine von Clara Nielsen und Nora Gomringer herausgegebene Anthologie Texte von fünfzig der besten deutschsprachigen Slampoetinnen. Der Sammelband ist eine schillernde Fundgrube und eröffnet neue Sichtweisen, meint Riccarda Gleichauf.
Dreifache Größe -
(fk) - Es ist nicht anzunehmen, dass sich 2.500 Menschen unter anderen Umständen in die Frankfurter Alte Oper gedrängt hätten. So populär ist das "Italienische Liederbuch" von Hugo Wolf nicht. Doch wenn ein Trio wie Damrau, Deutsch und Kaufmann sich ankündigt, ist das kein normaler Liederabend, sondern ein Event. Andrea Richter erlebte eine Lied-Show der besonderen Art.
Aus der Asche -
Sprachgewaltig und metaphernstark
(fk) - hat er in kulturfeindlichem Ambiente sich selbst erschrieben. Wolfgang Hilbig, 1941 in Meuselwitz geboren und 2007 in Berlin gestorben, hat niemandem gedient, nicht einmal sich selbst. Harry Oberländer hat sich mit dem ost- und westdeutschen Schriftsteller beschäftigt und sich mit der Hilbig-Biographie von Michael Opitz befasst.
Nachbar Naumann -

"Am Morgen liest Herr Naumann Zeitung und hört die Nachrichten im Radio"
(fk) - Lorenz Justs literarisches Debüt, der Erzählband "Der böse Mensch", ist seinem Titel nicht gewachsen, meint Jamal Tuschick.
Im Bann des Dschihad -
Sadiqs Töchter: "Abhauen. Heiraten. Sterben"
(fk) - Die Kriegsberichterstatterin Asne Seierstad dokumentiert in "Zwei Schwestern" die Lebensläufe der norwegischen Teenager Ayan und Leila, die sich 2013 dem "Islamischen Staat" anschlossen. Jamal Tuschick hat das Buch gelesen.


+ Preis der Leipziger Buchmesse
Die Nominierten
(dlfk) - Gespräch mit Christian Rabhansl und Jörg Plath
Belletristik
- Isabel Fargo Cole: "Die grüne Grenze"
- Anja Kampmann: "Wie hoch die Wasser steigen"
- Esther Kinsky: "Hain: Geländeroman"
- Georg Klein: "Miakro"
- Matthias Senkel: "Dunkle Zahlen"´
Sachbuch/Essayistik
- Martin Geck: "Beethoven"
- Gerd Koenen: "Die Farbe Rot"
- Andreas Reckwitz: "Die Gesellschaft der Singularitäten"
- Bernd Roeck: "Der Morgen der Welt"
- Karl Schlögel: "Das sowjetische Jahrhundert"
Übersetzung
- "Buch der Zahlen" von Joshua Cohen
- "Sentimentale Reise" von Viktor Schklowskij
-  "Internat" von Serhij Zhadan )
- "Werksausgabe" von Laurence Sterne
- "Oxenberg und Bernstein" von Catalin Mihuleac

+ Bestsellerlisten
--- Eine Auswahl ---
Buchcharts
Der Jojo-Effekt
(bb) - Dem Stoffwechsel Beine machen: Auf der Ratgeber-Themenliste Essen & Trinken dreht sich in dieser Woche alles um Diättipps und Abnehmtricks. Außerdem: Jojo Moyes erobert mit ihrem neuen Roman die Belletristik-Charts - und verdrängt Bernhard Schlinks "Olga" von der Spitze. Und was tut sich im Sachbuch? Friedenspreisträger Navid Kermani legt eine Sammlung seiner jüngsten Reportagen vor - Ratgeber-"Essen & Trinken", Belletristik, Sachbuch & über die Bestsellerlisten:

Sachbuchbestenliste
im Februar










(dlfk) - Deutschlandfunk Kultur, ZDF und "Die Zeit" präsentieren gemeinsam die stärksten Sachbücher des Monats. Gekürt werden die Titel von einer Jury aus 30 Kritikern.

Best+Bestseller

Veranstaltungen ab Februar 2018
(gue) - Mit über 200 Autoren &  450 Veranstaltungen

20.02.
19:30 Uhr | Stuttgart
Ulla Hahns "Wir werden erwartet"
Termine
Buchpräsentation & Lesungen
01.03. | 19:30 Uhr | Essen


28.02.
Friedrich Christian Delius liest aus seiner Erzählung "Die Zukunft der Schönheit" (mehr hier - s. a. den Medienticker vom 20.02.) -
19:00 Uhr: Buchpremiere in der Akademie der Künste Begrüßung: Kerstin Hensel, Einführung und Gespräch: Tobias Lehmkuhl
12.03., 19:30 Uhr: Bochumer TheaterTotal 
12.03., 20:00 Uhr: Literaturhaus im Rahmen von "Halle liest mit"
17.03., 20:00 Uhr: Bibliotheca Albertina im Rahmen von "Leipzig liest"- Moderation: Maike Albath
08.04., 11:00 Uhr: Frankfurt, Haus am Dom
23.05., 19:30 Uhr: Salzburg, Große Universitätsaula
09.06: Schloss Detmold


9.3.
Heidelberg, DAI, 20 Uhr (zus. mit J.P. Reemtsma)
Weitere
Veranstaltungen
mit dem Übersetzer Kurt Steinmann: Seine "Versübertragung überzeugt durch Exaktheit, Frische und Musikalität." (Manfred Papst, NZZ am Sonntag, über die "Odyssee")


    +++ Ausstellungen +++

Bis 07.01.18
Der Chronist des Jahrhunderts
& sein Lebenswerk
Das Museum Folkwang zeigt erstmals eine große Ausstellung über sein umfangreiche Werk.
+ Kluge im Museum Folkwang
(WDR 3-audio) - Über die Ausstellung brichtet Andrej Klahn (09.20 Min)

Bis 25.02.
Edouard Manet im Wuppertaler
 Von der Heydt-Museum
Zeit seines Lebens war Edouard Manet (1832-1883) ein Einzelgänger. Vielleicht macht gerade diese Unabhängigkeit seine Sicht auf die Kunst und die Phänomene der Welt so neu und interessant, dass uns seine - oft rätselhaften - Werke bis heute faszinieren.

Bis 25.03.18
Vienna calling
"Ganz Wien. Eine Pop-Tour"

(dlfk) - Die Ausstellung  zeigt 60 Jahre Popgeschichte der österreichischen Hauptstadt. Von Falco bis zu aktuellen Musikgruppen wie Gustav, Bilderbuch - oder Wanda. Deren Entdecker und Ex-Manager, Stefan Redelsteiner, hat das Museum Wien besucht - und sich selbst als Ausstellungsstück wiedergefunden.
Archiv: Best+Bestseller

IT-News

Archiv: IT-News

Medien-Personal

Archiv: Medien-Personal

TV/Radio, Film + Musik-News

Ein zu Recht umstrittenes Medium!
Fernsehkritik und demokratische Meinungsbildung in der Schweiz
(gg) - Das Schweizer Fernsehen ist seit seiner Einführung immer wieder kritisch diskutiert worden - zu Recht. Die No-Billag-Initiative befeuert die Debatte, die für die schweizerische Demokratie konstitutiv ist. Zugleich will sie die Debatte aber nicht fortführen, sondern beenden - ein Fehler.

Roland Suso Richter
Eine schlechte Quote kann einen guten Film zum schlechten Film machen.
(plante) - Roland Suso Richter ist einer der meistbeschäftigten Regisseure im deutschen Fernsehen. Im ausführlichen Interview spricht er über seine Weggabelung mit dem Kino, Dreharbeiten ohne Proben, Krimi-Inflation, seine VHS-Sammlung, Experimente beim "Tatort", Erfahrungen mit der Einschaltquote und warum man im "Zürich-Krimi" kein Schweizerdeutsch hört.

Rapper
Verbrechen lohnt sich -
(fk) - Vom Rapper Bushido über die deutsche TV-Serie "4 Blocks" bis zum Kinothriller "Nur Gott kann mich richten": Warum ist es plötzlich so schick, rappende Halbwelt-Machos zu Film- und Serienstars zu machen? Michael Behrendt geht dem Phänomen ausführlich nach.

+ Außer Atem
Das Berlinale Blog

Ein perverses Spektakel
Der Montag im Pressespiegel
20.02.2018. Der Berlinale-Wettbewerb als zeithistorisches Seminar: Filme über die Operation Entebbe, Anders Breiviks Anschlag und die späte Romy Schneider - der Montag im Rückblick. Von Thomas Groh.

Kampfgetrommel und Schlachtgesänge
20.02.2018. Sei ein Nazi! José Padilhas Wettbewerbsfilm "7 Tage in Entebbe". Die Unberührbare: Emily Atefs Romy-Schneider-Film "3 Tage in Quiberon". Nur Schock, keine Bedeutung: Erik Poppes Wettbewerbsfilm "Utøya 22. Juli". Jugend in Paris: Claire Simons "Premières solitudes" und Jean Paul Civeyracs "Mes Provinciales". Leidenschaft im homophoben Brasilien: "Tinta Bruta" von Marcio Reolon und Filipe Matzembacher. Alles Betrüger in "The Real Estate" von Axel Petersen und Mans Mansson ...

Jugend in Paris

Claire Simons "Premières solitudes" (Forum) und Jean Paul Civeyracs "Mes Provinciales" (Panorama)
19.02.2018 Claire Simon führt uns mit ihrem Film "Premières solitudes" in das Lycée Romain Rolland in Ivry sur Seine, am Rande von Paris. Unter dem Lärmen und Lachen der SchülerInnen liegt der französische HipHop von Stromae. Alors on danse. Von Thekla Dannenberg

Neonpinke Leidenschaft im homophoben Brasilien

"Tinta Bruta" von Marcio Reolon und Filipe Matzembacher (Panorama)
19.02.2018 Auch wenn die am Meer gelegene nordbrasilianische Millionenstadt Porto Alegre charmante Ecken haben mag, Marcio Reolon und Filipe Matzembacher schenken ihnen keine Beachtung. Das Brasilien in "Tinta Bruta" ist nicht das gut gelaunte Land der Caipirinhas, der makellosen Körper und - Nossa, Nossa! Von Lara Ladik

Neonpinke Leidenschaft im homophoben Brasilien
"Tinta Bruta" von Marcio Reolon und Filipe Matzembacher (Panorama)
19.02.2018 Auch wenn die am Meer gelegene nordbrasilianische Millionenstadt Porto Alegre charmante Ecken haben mag, Marcio Reolon und Filipe Matzembacher schenken ihnen keine Beachtung. Das Brasilien in "Tinta Bruta" ist nicht das gut gelaunte Land der Caipirinhas, der makellosen Körper und - Nossa, Nossa! Von Lara Ladik

Es geht um Ideale
"The Real Estate" von Axel Petersen und Mans Mansson
19.02.2018 Stockholm. Auch beim Friseur sind Immobilienkrise und teure Mieten ein Thema. "All die Neukäufer ohne reiche Eltern sind angeschmiert", sagt der Friseur, beugt den Kopf einer alten Dame und föhnt. Zwischen den fliegenden Strähnen sieht man sie lächeln. Von Anja Seeliger

Charlie Chaplin war Autodidakt
19.02.2018. : Claire Simons "Premières solitudes" und Jean Paul Civeyracs "Mes Provinciales". Neonpinke Leidenschaft im homophoben Brasilien: "Tinta Bruta" von Marcio Reolon und Filipe Matzembacher. Alles Betrüger in "The Real Estate" von Axel Petersen und Mans Mansson. Coming of Age in der österreichischen Provinz: Katharina Muecksteins  "L'Animale". Grüne Wüsten zeigt Fernando E. Solana auf seiner "Reise in die vergifteten Dörfer". In Cédric Kahns "La Prière" kämpft der junge Thomas gegen die üblichen Anfechtungen. Bettleroper aus Kinshasa: Machérie Ekwa Bahangos "Maki'la"...

Alles strahlt
Das Berlinale-Wochenende (Pressespiegel)
19.02.2018 Mit Christian Petzolds "Transit" rufen die Kritiker den ersten Bärenfavoriten aus. Aleksei German Jrs "Dovlatov" halten die einen für atemberaubend, die anderen für einen bräsigen Fernsehfilm - das Wochenende im Rückblick. Von Thomas Groh

Heilige Mütter in
Laura Bispuris "Figlia Mia" (Wettbewerb)
18.02.2018 Vor drei Jahren machte die italienische Regisseurin Laura Bispuri auf der Berlinale mit ihrem Film "Vergine Giurata" Furore, in dem die stets hinreißende Alba Rohrwacher eine albanische Schwungjungfrau spielte. Auch für "Figlia Mia" haben sich die beiden zusammengetan, um weibliche Lebenswelten zu erkunden, auch wenn das heutige Sardinien in Sachen Archaik nicht mit Albaniens Bergwelt mithalten kann (wo der Vater zur Hochzeit seiner Tochter eine Gewehrkugel mitgibt, mit der ihr Ehemann sie erschießen kann, wenn sie nicht gehorcht). Von Thekla Dannenberg

Dieses innere Pulsieren

Katharina Muecksteins "L'Animale" (Panorama)
18.02.2018 Dieser berückende Kontrast ließe sich in Lehrfilmen für Friseure verwenden. Steckt Mati ihre Haare hoch - und das tut sie fast immer - dann sieht sie ein bisschen aus wie ein Samurai. Ihre Gesichtszüge haben fast etwas Grobes, sie strahlt Kraft aus, und die braucht sie auch, wenn sie mit den Rüpeln aus der Nachbarschaft Motocross übt und ihre Brutalität abfedern muss, in die sie zuweilen aber auch kräftig einsteigt. Von Thierry Chervel

Grüne Wüsten
Fernando E. Solanas' "Reise in die vergifteten Dörfer" (Special)
18.02.2018 Auf unbefestigten Straßen, die sich als lange braune Schneisen durch den Wald ziehen, führt Fernando E. Solanas raus aufs Land, in die Provinz Salta im Norden Argentiniens, wo sich Sojaplantagen über tausende Hektar Land erstrecken. Diese sogenannten "grünen Wüsten" wirken auf den ersten Blick harmlos, doch ein Bauer der Region klärt gleich zu Beginn des Films über das Übel auf, das sich hinter der gewaltigen Monokultur verbirgt. Von Lara Ladik

Die üblichen Anfechtungen

Cedric Kahns "La Priere" (Wettbewerb)
18.02.2018 In der Geschichte des französischen Kinos ist der Katholizismus ein bedeutender Unterstrom, auch wenn er von außen wenig wahrgenommen wird. Aber Robert Bresson, Alain Cavalier, Maurice Pialat sind erzkatholische Regisseure und haben Filme gemacht, die nicht nur von Religiosität durchdrungen sind, sondern sie auch predigen. Bressons "Au hasard Balthazar" ist vielleicht der überwältigendste Film dieser katholischen Tradition, ein Monument des Leidens und des Mitleids. Von Thierry Chervel

Bettleroper aus Kinshasa
Machérie Ekwa Bahangos "Maki'la" (Forum)
18.02.2018 Gleich zu Beginn macht Machérie Ekwa Bahango klar, dass sie uns mit ihrem Debütfilm "Maki'la" keine liebgewonnenen Bilder aus dem Kongo präsentieren wird. Die Sapeurs, die mit ihrem extravaganten Kleidungsstil die europäischen Feuilletons in den Bann schlagen, werden erst mit einem Kübel Spott übergossen. Es sind armselige, zerlumpte Gestalten, die durch die Straße tänzelnd den Willen zum mondänen Leben nachäffen. Von ihnen erzählt Bahango in ihrer rauen Bettleroper aus Kinshasa, mit der Musik von Papa Wemba. Von Thekla Dannenberg

Aus der Vintage-Boutique
Benoit Jacquots "Eva" (Wettbewerb)

17.02.2018 Einen solchen Film hätte man zuletzt vielleicht Anfang der Siebziger drehen können, zur Zeit der Chabrols und Sautets. Es gab ihn ja auch schon mal, Joseph Losey hat James Hadley Chases Roman zum ersten Mal im Jahr 1962 verfilmt. Jeanne Moreau spielte seinerzeit die Luxusnutte. Und damals, als noch nicht alles, was wir über Sex nicht mehr hören wollen, längst ausgesprochen war, lag er noch richtig in seiner Zeit. Von Thierry Chervel

Wer leidet mehr?
Und wer hat die Papiere? Christian Petzolds "Transit" (Wettbewerb)
17.02.2018 Wann und warum ist Anna Seghers Roman "Transit" eigentlich in der Versenkung verschwunden? Der Roman, Inbegriff der antifaschistischen Literatur, erzählt von den deutschen Exilanten, die auf der Flucht vor den Nazis in Marseille strandeten. Seghers schrieb ihn nach ihrer eigenen Flucht in den vierziger Jahren im Exil in Mexiko und setzte sich dabei mit der ganzen Souveränität echter Erfahrung über alle Dogmen des realistischen Erzählens hinweg. Von Thekla Dannenberg

Ich habe nur getan, was andere auch getan haben

Ruth Beckermanns "Waldheims Walzer" (Forum)
17.02.2018 Ruth Beckermann ist als engagierte Autorin und feinsinnige Filmemacherin auch langjährige Chronistin der österreichischen Geschichte. Für ihren Filmessay "Waldheims Walzer" hat sie in ihrem eigenen Archiv geforscht, um auf eine Episode in der Wiener Politik zurückzublicken, die fast schon vergessen schien, aber auf einmal wieder gewaltige Relevanz entfaltet. Beckermann erinnert an den Sommer 1986, als Kurt Waldheim in Wien antrat, Bundespräsident zu werden. Von Thekla Dannenberg

Uninspiriert
Alexei Germans Biopic "Dovlatov" (Wettbewerb)
17.02.2018 Das hat der arme Sergei Dowlatow nicht verdient: sein Leben als Fernsehfilm, in schlechten Kostümen und zu grellem Winterlicht, damit man die Realität von heute jenseits der Fenster nicht erkennt. Wir sehen dem Schriftsteller und seinen Freunden einige Tage im November 1971 beim Überleben zu. Alle versuchen etwas zu veröffentlichen, ihre Bilder zu zeigen, ihre Musik zu spielen. Doch immer sitzen an den entscheidenden Stellen Apparatschiks - viele Frauen darunter - die Bedingungen stellen: Schreiben Sie das um. Zeigen Sie etwas Positives. Die Geschichte braucht einen Helden. Von Anja Seeliger

Lost in Tempelhof
Karim Aïnouz' "Zentralflughafen THF" (Panorama)
17.02.2018 Er werde diesen Tag nie vergessen, an dem er in Berlin angekommen ist, erzählt der Syrer Ibrahim. Es war im Winter, überall in der Stadt strahlte die Weihnachtsbeleuchtung. Von Thekla Dannenberg

Alle Ideologien sind falsch

Der zweite Berlinale-Tag im Pressespiegel
17.02.2018 Der ulkige Meta-Western "Damsel" der Zellner-Brüder fällt bei der Kritik durch. Christian Petzold, dessen "Transit" heute Premiere feiert, erklärt die Flucht zum Normalzustand - der zweite Tag der Berlinale im Überblick. Von Thomas Groh

Vage, aber mit enormem Anspruch
Jumana Mannas "Wild Relatives" (Forum)
17.02.2018 Der Umgang mit Saatgut ist ein Thema von "Wild Relatives", einem Forumsfilm der amerikanisch-palästinensischen Künstlerin Jumana Manna. Zu diesem Zweck reist sie in das Bekaa-Tal im Libanon, wo syrische Flüchtlinge für das Icarda-Institut Pflanzen hochpäpeln, deren Gene in einer Datenbank in Aleppo gesammelt wurden, die das Ircada wegen des Kriegs aufgeben musste. Das Saatgut für die neuen Pflanzen wurde aus den gesammelten Saatgutbeständen im "Global Seed Vault" in Longyearbyen auf der Insel Svalbard im Nordpolarmeer geborgt und werden jetzt langsam zurückgegeben. Manna besucht auch Svalbard, wo Saatgut aus der ganzen Welt gesammelt wird, bevor die Sorten aussterben - eine riesige Gendatenbank für Pflanzensamen. Im Laufe des Films wird leider immer unklarer, worum es Manna eigentlich geht. Von Anja Seeliger

Lauscht dem Leben
Hong Sangsoos "Grass" (Forum)
17.02.2018 Drei Filme hat der koreanische Regisseur Hong Sangsoo im vorigen Jahr herausgebracht. Mit "Nachts allein am Strand" war er auf der Berlinale im Wettbewerb vertreten, seine Partnerin Kim Minhee bekam den Silbernen Bären für ihre Rolle einer jungen Frau, die nach ihrer Affäre mit einem verheirateten Mann neue Kraft schöpfen muss. Von Thekla Dannenberg

Über Fußball und Freiheit
Corneliu Porumboius "Fotbal Inifinit" (Forum)
16.02.2018 Corneliu Porumboiu ist einer der intelligentesten Filmemacher Rumäniens, er gehört zu jener Nouvelle Vague, die in den Nuller Jahren so viel Lust auf die Entdeckung des bis dahin oft geschmähten Landes machten. Mit seinem Film "12 Uhr 8 östlich von Bukarest" gewann er die Goldene Kamera, den Preis für das beste Debüt: In einer Fernseh-Debatte streiten ein Historiker und ein Weihnachtsmann über die revolutionären Ereignisse in ihrem Dorf. Der Film war eine so kluge wie komische Parabel auf die Wende von 1989, auf das Fernsehen, die Unzuverlässigkeit der Erinnerung und den Opportunismus. Von Thekla Dannenberg

Pressesspiegel
Auftakt der Berlinale mit Wes Anderson -
16.02.2018 Die Spiele sind eröffnet: Die Kritiker jubeln - mit wenigen Ausnahmen - über Wes Andersons Animationsfilm "Isle of Dogs". Von Thomas Groh

Absolut nicht reinrassig
Wes Andersons "Isle of Dogs" (Wettbewerb)
15.02.2018 Als Wes Anderson vor vier Jahren mit seinem "Grand Hotel Budapest" die Berlinale eröffnete, bestäubte er das Festival mit Sternenstaub wie ein Zuckerbäcker die Geburtstagstorte. Selten herrschte so heitere Stimmung am Potsdamer Platz. Das dürfte ihm diesmal nicht so leicht gelingen. Die Zeiten sind andere. Und auch Andersons neuer Film "Isle of Dogs" ist politischer, düsterer, sein Humor grimmiger, die Welt dystopischer. Von Thekla Dannenberg

Voraussetzung für zukünftige Utopien
15.02.2018 Heute abend eröffnet Wes Andersons Animationsfilm "Isle of Dogs" die Berlinale 2018. Über 300 Filme werden in den verschiedenen Sektionen über zehn Tage hinweg gezeigt. Hat der einzelne Film da überhaupt noch eine Chance? Ein Blick ins übervolle Programm. Von Anja Seeliger

Kultur im Fernsehen & Musik im Hörfunk
Musik+Literatur-Sendungen im Hörfunk ausgewählt von radio.friendsofalan.de mehr unter TV/Radio

Varia

Verantwortung und Asylpolitik -
(fk) - In ihrer Studie betrachtet Ljudmila Belkin die Vorgeschichte der 1991 einsetzenden Einwanderung von etwa 200.000 Juden aus der ehemaligen Sowjetunion, der sogenannten "Kontingentflüchtlinge", nach Deutschland. Die öffentliche Debatte über die postsowjetische jüdische Einwanderung rekonstruiert Belkin anhand der Begriffe "Verantwortung" und "Asylpolitik".

Beschädigte Selbstachtung -
(fk) - Gegenwärtig wird immer wieder gefordert, Fremde, die bei uns Schutz und Heimat suchen, müssten sich unseren Sitten und Gebräuchen "anpassen". Dabei ist auch von "Leitkultur" die Rede. Die Frage, wie es dabei um die Selbstachtung der Betroffenen steht, bewegt die Öffentlichkeit hingegen kaum, meint Peter Strasser.

Die Faust im Nacken -
(fk) - Musik für einen der wichtigsten politischen Filme aus Hollywood, intime Interpretationen amerikanischer Songs und ein Gesangstrio zwischen Folk, Pop und Skiffle: Thomas Rothschild empfiehlt jüngst erschienene CD-Aufnahmen von Leonard Bernstein, Ella Fitzgerald und dem Kingston Trio.

Tanz nach rechts -
Peter Turrinis geradlinige Absage an Chauvinismus
(fk) -  und Fremdenhass am Theater in der Josefstadt, Georg Schmiedleitners Nestroy-Revision am Burgtheater und Christof Loys ideal besetzte Inszenierung der Oper "Maria Stuarda" im Theater an der Wien: Thomas Rothschild hat sich im Bühnenleben der österreichischen Hauptstadt umgesehen.

Das Kalenderblatt für Dienstag, den
51. Tag des Jahres oder der 736.747. Tag unserer Zeitrechnung

Oberbayerischer Locus amoenus




(mbs) - In memoriam: Sommer-Idylle 2017
Foto: (c) Lüdde

... und das akustische Kalenderblatt

Bayern 2 + DeutschlandRadio Kultur + Deutsche Welle + WDR

+ Hinweise +
Aktualisierungen: Tagsüber werden die Medienticker-Rubriken je nach Neuigkeitswert aktualisiert.

Folgende Newsletter werden von Rüdiger Dingemann ausgewertet:
bildblog.de (6vor9) + boersenblatt.net (bb) + br-online.de (br) +buchmarkt (bm) + buchmesse.de (bme) + buch-pr.de (bpr) + buchreport.de (brp) + changeX.de (ch)+ chip.de (chp) + cicero.de (ci) + culturmag.de (cm) +computerwoche.de (cw) + derstandard.at(stand) + dradio.de (dr) + dw-world.de (dw) + faz.net (faz) +focus.de (fo) + fr-aktuell.de (fr) + goethe-institut.de(goe) + golem.de (go) +heise.de (he) + heute.de (zdf) + horizont.net (ho) + kress.de+ literaturcafe.de (lc) + literaturkritik.de(ltk) + manager-magazin(mm) + meedia.de (mee) + nachtkritik.de (nt) + netzkritik.de (nk) + new-business.de (nb) + newsroom.de (nr) + perlentaucher.de (pt) + politik-digital.de (pd) + presseportal.de (ots) + pressetext.de (pte) +qantara.de(qan) + satt.org (satt) + spiegel.de (sp) +stern (st) + sueddeutsche.de (sz) + tagesschau.de (ard) + tagesspiegel.de (tag) + tageszeitung.de (taz)+ telepolis.de (tp) + textintern.de (tx) + titel-kulturmagazin.net (tm) + umblaetterer.de (um) + welt.de

Das Zitat des Tages lieferte die Bibliothek der Helmut-Schmidt-Universitaet

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Kultiviert werben?
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