
Johana Hovorková
berichtet über eine
Online-
Kampagne russischer Frauen mit dem Hashtag "Ich wollte
nicht sterben" (#Янехотелаумирать), die von den Menschenrechtsaktivistinnen Alena Popowa und Alexandra Mitroschinowa nach offenbar zunehmender häuslicher Gewalt in Russland ins Leben gerufen wurde. Häusliche Gewalt ist in Russland
keine Straftat, die Gesetze wurden zuletzt sogar zugunsten der Täter geändert. Schlägt jemand ein Mitglied seiner Familie 'nur' einmal im Jahr zusammen, droht ihm lediglich ein Ordnungswidrigkeit-Bußgeld. "In Russland gibt es
16 Millionen Opfer häuslicher Gewalt, doch es wird der Gewalttäter geschützt, nicht das Opfer", so Popova. "In Russland schlägt ein Mann seine Frau zusammen, zahlt die Geldbuße aus der Haushaltskasse und geht wieder nach Hause. (…) Staatliche Würdenträger sprechen von 'Klapsen' statt von 'Prügeln'. Und die Polizisten sagen der betroffenen Person: 'Wenn es
eine Leiche gibt, kommen wir und nehmen es auf.' Vier Fünftel aller Frauen, die wegen Mordes in Haft sitzen, sitzen dort, weil sie sich gegen Misshandlung zur Wehr gesetzt haben." An der Kampagne haben sich Tausende von Frauen beteiligt.