In der Titelgeschichte
berichtet Kobi Ben Simhon über den Beduinenstamm der "Al-Sayed". Er besteht aus ungefähr 3000 Angehörigen, deren Dorf im Negev von einer
seltenen Erbkrankheit verfolgt wird: Aufgrund einer genetischen Mutation sind 150 von ihnen, also fünf Prozent des Stammes,
taubstumm. Da Hochzeiten innerhalb des Stammes die Regel sind, werden immer mehr taube Kinder geboren. Im Dorf sagen sie, dass "
Gott ihnen das Gehör nahm und ihnen dafür
Freude schenkte." Es herrscht kein Bewusstsein für die Problematik. Die Kinder werden kaum gefördert, besondere Schulen existieren nicht. Von den anderen Beduinenstämmen wird der Al-Sayed-Stamm
gemieden, von der israelischen Verwaltung
allein gelassen. "Das ist ohne Frage frustrierend", sagt Dorfbewohner Salman al-Sayed, "ich konnte
nie eine echte Unterhaltung mit meinem Sohn führen, und werde das wohl auch nie können... ich weiß, dass es möglich ist, taube Kinder zu unterrichten, dass es in einem fortschrittlichen Land wie unserem die Möglichkeit gäbe, aber
niemand hat uns geholfen, unsere Kinder zu betreuen."
Außerdem: In Israel
ist der
Ölrausch ausgebrochen, nachdem in der Nähe des Toten Meers neue Vorkommen entdeckt wurden. Obwohl deren Kapazität minimal ist, sind die
Börsenkurse explodiert und enorme
Erwartungen entstanden: "Es gibt
Träume von Öl, der Börse und von Geld - einer ganze Menge Geld..."
Hoffnungslos ist dagegen die
Lage in Gaza: "Das Flüchtlingslager Brazil im Gazastreifen sieht aus wie Sarajewo 1993",
schreibt Gideon Levy. Nach den Zerstörungen ist die Familie der Architektin
Manal Awal zum dritten Mal seit 1948
obdachlos. Doron Rosenblum
hat in seiner Kolumne nur noch
Spott und Zynismus für die israelische Regierung übrig. Und was hat der
Terror in Israel mit
Ikea zu tun? Ganz einfach,
erklärt Dea Hadar: Weil viele Israelis aus Angst von Anschlägen mehr Zeit zu Hause verbringen, achten sie mehr auf die Einrichtung. Und Ikea ist so beliebt, dass in Israel von der "Ikea-Revolution" und dem
"Big Bang" des Designs gesprochen wird. Im
Familienportrait diesmal eine
klassische Kibbuzfamilie mit unaussprechlichem Namen: Die
Strostineitzkys.