Magazinrundschau
Ein Essay über die Unendlichkeit
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
15.07.2008. Der Observator Cultural stellt in einem ambitionierten und hochwillkommenen Übersetzungsprojekt wichtige Autoren in Rumänien vor: Zuerst Stefan Banulescu. Vanity Fair untersucht den mutmaßlichen Mord an Bear Sterns. Die ungarischen Magazine setzen sich intensiv mit der Gewalt gegen ungarische Homosexuelle auseinander. Im New Statesman erklärt die muslimische Rapperin Deeyah, warum Bescheidenheit nichts nützt. David Remnick verteidigt in der Huffington Post sein umstrittenes New-Yorker-Cover mit den Obamas als Terroristen. In der fiktiven Welt gibt es keinen Relativismus, ruft Umberto Eco im Espresso.
Observator Cultural (Rumänien), 14.07.2008
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Außerdem gibt es die Übersetzung eines Auszugs aus dem ersten Band des unvollendet gebliebenen Großprojekts "Das Buch des Millionärs".
Vanity Fair (USA), 01.08.2008
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Elet es Irodalom (Ungarn), 11.07.2008
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Nepszabadsag (Ungarn), 12.07.2008
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Magyar Narancs (Ungarn), 11.07.2008
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New Statesman (UK), 11.07.2008
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Außerdem: Ryan Gilbey langweilt sich in dem Abba-Musicalfilm "Mamma Mia!" Roger Scruton empfiehlt die Rieslings der Schönborns.
New Yorker (USA), 21.07.2008
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Weiteres: Jill Lepore erzählt von einer Schlacht, welche die amerikanische Kinderliteratur von Grund auf veränderte. In ihrem Zentrum steht die Bibliothekarin Anne Carroll Moore, die 1895 in New York quasi die Kinderbibliothek erfand, und ihr Kampf gegen den Kinderbuchklassiker "Stuart Little" von E.B. White. Elizabeth Kolbert stellt einen amerikanischen Klassiker der Landschaftsgärtnerei und Rasenpflege vor: Andrew Jackson Downings "Treatise on the Theory and Practice of Landscape Gardening" von 1841. Die Kurzbesprechungen widmen sich unter anderem einem Band mit Schriften von und zu Vladimir Mayakowsky ("Night Wraps The Sky", Farrar, Straus & Giroux). Und David Denby sah im Kino den neuen Batman-Film "The Dark Knight" von Christopher Nolan und die Pixar-Animationskomödie "WALL-E" von Andrew Stanton. Zu lesen ist außerdem die Erzählung "Yurt" von Sarah Shun-Lien Bynum und Lyrik von Robert Bly und Marcus Jackson.
Nur im Print: ein Porträt des Einkaufsparadieses Shanghai.
Espresso (Italien), 11.07.2008
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London Review of Books (UK), 14.07.2008
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Jeremy Harding hat den Kosovo besucht und stellt fest: "Keiner hätte sich vorstellen könnten, dass ein europäisches UN-Protektorat voller NGOs und reich an Spendenquittungen, in einem derart desolaten Zustand sein könnte. Der Kosovo zeigt geringes Wachstum, keine Inflation und kaum Anzeichen einer entstehenden Volkswirtschaft."
Weitere Artikel: Thomas Jones weiß Neues über Spione im wirklichen und im fiktionalen Leben. Benjamin Kunkel bespricht mit ziemlich gebremstem Enthusiasmus den bisher meist begeistert rezensierten Roman "Netherland" von Joseph O'Neill, Andrew O'Hagan hat in M. Night Shyamalans "The Happening" einen der "interessantesten" Filme des Jahres gesehen, allerdings auch einen der "schlechtesten".
Semana (Kolumbien), 12.07.2008
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"Nach der Entführung beginnt das nächste Drama." Ana Maria Catano Blanco schildert am Beispiel eines Soldaten, der als Rekrut für mehrere Jahre in FARC-Geiselhaft geriet, die völlig unzureichende psychologische Betreuung vieler kolumbianischer Soldaten nach ihrer Befreiung.
Mediapart (Frankreich), 12.07.2008
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Economist (UK), 14.07.2008
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Reich an Informationen, erfahren wir, ist Lewis H. Siegelbaums Geschichte des Sowjet-Automobils "Autos für Kameraden", Überhaupt keinen Spaß hatte der Rezensent mit Simon Critchleys möchtegerngeistreichem "Buch der toten Philosophen". Kurzer Prozess gemacht wird mit drei kapitalismusskeptischen Büchern, darunter George Soros' "Das neue Finanzmarkt-Pardigma": sie werden alle mehr oder vollständiger Ahnungslosigkeit geziehen.
Le Monde diplomatique (Deutschland / Frankreich), 11.07.2008
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Raf Custers berichtet, dass sich einige Länder Afrikas darauf geeinigt haben, die Förderung von Rohstoffen neu zu regeln: "Es geht um viel: 57 Prozent des im Tagebau geförderten Kobalts, 46 Prozent der Diamanten, 39 Prozent des Mangans, 31 Prozent der Phosphate, 21 Prozent des Goldes und 9 Prozent des Bauxits kommen aus Afrika. Seit 2002 steigen die Kurse unaufhörlich. Der Geldsegen kommt jedoch kaum bei den Staaten an, und erst recht nicht bei der Bevölkerung. Schlimmer noch: Trotz ihrer Bodenschätze rangieren diese Länder im Human-Development-Index des UN-Entwicklungsprogramms UNDP meist weit hinten."
Weiteres: Serge Quadruppani schätzt das Potenzial des italienischen Krimis ab, das Medium der italienischen Vergangenheitsbewältigung zu werden. Und Bruno Preisendörfer konstatiert zur politischen Lage des Landes wohl eher enttäuscht: "Viel linkes Gefühl überall, kein linker Gedanke nirgends."
Guardian (UK), 12.07.2008
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Allen Spielern, Glücksrittern und Propheten empfiehlt Tim Radford Leonard Mlodinows Buch "The Drunkard's Walk" über Zufall und Wahrscheinlichkeit, dessen erste Lektion laute, "lass es, die Chancen stehen gegen dich": "Ein amerikanischer Fachmann sagte für 18 von 19 Jahren richtig die Entwicklung der Aktienmärkte voraus. Er beanspruchte keinerlei Ehre für seine Fähigkeiten: er hatte seine Vorhersagen davon abhängig gemacht, wie ein bestimmtes Football-Team beim Superbowl abschnitt. Er hätte auch eine Münze werfen können."
Gazeta Wyborcza (Polen), 12.07.2008
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Und: Die Wyborcza trauert um den am Sonntag gestorbenen ehemaligen Außenminister Bronislaw Geremek. "Wir fühlen uns verwaist. Er war unser Rückhalt, unsere Autorität, unser Anführer, als die wichtigsten Fragen für Polen entschieden wurden."
Spectator (UK), 12.07.2008
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In letzter Zeit haben zwei "Stützen der Gesellschaft" in England, der oberste Richter Lord Phillips of Worth Matravers und der Erzbischof von Canterbury Rowan Williams die Einführung bestimmter Aspekte der Scharia befürwortet. Aber die Mehrheit der britischen Muslime will das gar nicht, erklären Stephen Schwartz and Irfan Al-Alawi, die gerade eine Feldstudie zu dem Thema durchgeführt haben: "Die überwältigende Mehrheit der Befragten - wir schätzen ein Minimum von 65 Prozent lehnen die Einführung der Scharia in Britannien brüsk ab, sie sind sogar verstimmt über die Einmischung eines Individuums wie den Erzbischof in britisch-muslimische Angelegenheiten."