Magazinrundschau
So viel Schönheit
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
15.07.2014. Der Globe and Mail stellt Larry, den Hummer vor. Der Pacific Standard porträtiert die "Organ-Detektivin" Nancy Scheper-Hughes. Fördert Truvada, die "morning-after"-Pille gegen HIV, heißen Sex unter Homosexuellen, fragt das New York Magazine. Die LRB hat wenig Hoffnung für den Irak, etwas mehr für in Brooklyn lebende Literaten. Der argentinische Autor Martín Caparrós besichtigt für El Pais Semanal den größten Tresorraum der Welt für die Superreichen. Selbst Thomas Piketty betrachtet die Ungleichheit durch die Brille des Westens, murrt Le monde diplomatique. Und die NYT betrachtet den Ebookmarkt according to Amazon.
Pacific Standard (USA), 01.09.2014
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Elet es Irodalom (Ungarn), 11.07.2014
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Globe and Mail (Kanada), 14.07.2014
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MicroMega (Italien), 07.07.2014
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The Nation (USA), 28.07.2014
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Und "Respect Yourself" ist bekanntlich auch einer der größten Hits der Staple Singers:
La vie des idees (Frankreich), 14.07.2014
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London Review of Books (UK), 17.07.2014
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Patrick Cockburn rekapituliert den politischen und militärischen Zusammenbruch des Iraks unter Premier Nuri al-Maliki. Grund zur Zuversicht sieht er kaum: "In Bagdad hegt man die Hoffnung, dass Isis nur die fanatische Spitze einer moderateren sunnitischen Revolte ist. Diese Argumentation geht davon aus, dass sich die Stammesoberen - wie schon 2006/07 - gegen ihre extremistischen Verbündeten wenden werden, wenn diese beim Sturz der Regierung der Bagdad ihre Schuldigkeit getan haben. Auf der anderen Seite sind die Friedhöfe der Welt voll von Menschen, die glaubten, sie können Extremisten für ihre eigenen Zwecke nutzen und sie dann loswerden." Owen Bennett-Jones erkennt in den Enthauptungsvideos der Terrortruppe Isis genau klakulierte Gewaltakte, die ihren Zweck bisher genau erfüllt haben: die irakische Armee in Angst und Schrecken zu versetzen und größtmögliche Öffentlichkeit im Westen herzustellen.
Judith Butler setzt sich sehr intensiv mit Jacques Derridas Buch zur Todesstrafe auseinander, mit Verbrechen, Schuld, und der Frage, wieviel Sadismus in dem Verlangen zu strafen steckt.
El Pais Semanal (Spanien), 12.07.2014
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Guardian (UK), 12.07.2014
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Weiteres: David Goldblatt setzt an, die Fifa und ihre WM als ökonomische und politische Machtsmaschinerie zu analysieren, endet dann aber mit einer hübschen Hymne auf den neuen deutschen Fußball: "Brillant organisiert, aber auf Anhieb flexibel, die Individuen agieren so versiert wie das Netzwerk telepathisch..." Gaby Hinsliff preist die gesammelten Kolumnen "Unspeakable Things" der Feministin Laurie Penny.
New York Magazine (USA), 14.07.2014
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Economist (UK), 12.07.2014
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In einem weiteren Artikel macht der Economist auch Autoren wie Perry Anderson, Tom Nairn und Irvine Welsh für den Glauben verantwortlich, dass nur die Unabhängigkeit von "britischen Imperialstaat" den verarmten Schotten die ersehnte Sozialdemokratie bringen könnte: "Der Mythos von den höhnischen, Jobs vernichtenden, Schotten hassenden Tories hat sich durchgesetzt, und gerade wenn die Konservativen in Westminister regieren, dann erscheinen Tories und Engländer in schottischen Köpfen als Synonyme. Jetzt ist wieder so eine Zeit. Bei den Wahlen 2010 gewannen die Tories nur einen Sitz in Schottland."
Und was soll aus der britischen Popmusik werden, wenn die Schotten nicht mehr dazugehören?
Telerama (Frankreich), 14.07.2014
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Wired (USA), 11.07.2014
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Le Monde diplomatique (Deutschland / Frankreich), 11.07.2014
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Außerdem: übernimmt LMD aus der London Review of Books John Lanchesters Text über Michael Lewis" Buch "Flashboys", das zeigt, mit welch parasitären Methoden der Hochfrequenzhandel seine Gewinne macht und dabei eigentlich den Markt als öffentliches Forum ausschaltet (Hier das englische Original). Raffaele Laudani porträtiert Matteo Renzi als Reformer ohne Plan. Und Peter Harling beschreibt detailliert das Versagen des irakischen Premier Nuri al-Maliki.
New York Times (USA), 12.07.2014
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Einen sehr lesenswerten Artikel über den Streit zwischen Amazon und den Buchverlagen hat David Streitfeld geschrieben: kritisch, aber nicht mit dem hier üblichen Schaum vor dem Mund. Amazon, große und kleine Verleger und Autoren kommen zu Wort. Hier zwei der vielen Seiten der Medaille: Hachette versteht den Markt für Ebooks immer noch nicht, meint Amazons Russell Grandinetti. ""Wenn man hohe Preise für Ebooks fordert, begibt man sich letztlich auf einen langsamen, schmerzhaften Weg in die Irrelevanz. Man muss die Box groß denken. Bücher konkurrieren nicht mehr nur mit Büchern. Bücher konkurrieren mit Videospielen, Twitter, Facebook, gestreamten Filmen, Zeitungen, die man kostenlos lesen kann." ... Amazon bevorzugt einen Preis von 9,99 Dollar für die meisten Ebooks, während Hachette und die anderen Verleger mehr wollen. Sechzig Prozent aller Ebookverkäufe von Hachette in den USA laufen über Amazon. "Bei den meisten Ebooks generiert ein Preis von 9,99 Dollar mehr Gesamteinnahmen als es ein Preis von 14,99 Dollar tun würde", sagt Mr. Grandinetti." Für Hachette sind diese Argumente nur Ablenkungsmanöver. ""Diese Kontroverse sollte man nicht falsch interpretieren" sagt Michael Pietsch von der Hachette Gruppe. "Es geht nur darum, dass Amazon mehr Geld machen will." Er weist darauf hin, dass Amazon auch die große deutsche Verlagsgruppe Bonnier unter Druck setzt, um bessere Bedingen für sich herauszuholen. Und Deutschland hat die Buchpreisbindung. Das, sagt Mr. Pietsch, "ist doch der Beweis dafür, dass es hier nur um Amazons Gewinnspanne geht, nicht um bessere Preise für die Kunden."
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