Magazinrundschau
Der Empfänger von Irinas Fußmassage
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
03.09.2019. In der New Republic hält Evgeny Morozov seinen Literaturagenten John Brockman eine Mail unter die Nase, in der Brockman ihn mit den schönen jungen Frauen in Jeffey Epsteins Umfeld für dessen Netzwerk anzuwerben scheint. Im Spectator erklärt Ivan Rogers, warum ein No-deal-Brexit kein Abschluss, sondern ein Anfang ist. Im New Yorker überlegt Sterling Ruby, wie man als Künstler eine Jeans bepreist. Der Merkur prescht durch vierzig Jahre DDR-Literatur. In Elet es Irodalom rühmt der siebenbürgische Dichter Imre József Balázs die rumänische Avantgarde-Literatur. Und in der New York Times warnt Neil Young: Gestreamte Musik macht uns krank.
New Republic | Slate.fr | New York Times | Elet es Irodalom | Spectator | New Yorker | Merkur | Tablet | Respekt | New Statesman | 168 ora
New Republic (USA), 22.08.2019
![](/cdata/B2/Q27/A74327/nr.jpg)
Elet es Irodalom (Ungarn), 30.08.2019
![](/cdata/B2/Q88/A74313/es.jpg)
Spectator (UK), 02.09.2019
![](/cdata/B2/Q62/A74323/spec.jpg)
Fraser Nelson, der Boris Johnson eigentlich für einen Guten hält, der nach dem Brexit mehr Globalisierung und Freihandel will, nicht weniger, hört beim Premier in jüngster Zeit einen "subtile, aber unwillkommene Änderung des Tons" heraus. In welche Richtung marschiert Johnson denn nun eigentlich, fragt er sich verwirrt. "Wir haben auffallend wenig über seine Vision von einem 'globalen Brexit' gehört, sein großes Thema als Außenminister war und seine angebliche Agenda für die Zeit nach dem 31. Oktober. Oder von seinem Versprechen eines 'liberalen Konservatismus', eine Waffe, die - versicherte er den Abgeordneten - sie vor der gelben Gefahr einer Renaissance der Liberaldemokraten retten würde. Seine Hauptpriorität ist es, Wähler von Nigel Farages Brexit-Partei zu gewinnen, und das erfordert eine andere Taktik. Statt des liberalen Toryismus hören wir also von Plänen, Menschen länger einzusperren und dafür mehr Gefängnisse zu bauen. Die Wähler der Brexit-Partei strömen zu den Tories, die nun über eine komfortable Mehrheit verfügen. Und es gibt noch mehr. Vor einigen Wochen wurde angekündigt, dass die Freizügigkeit, das visafreie System, das alle EU-Bürger überall auf dem Kontinent frei leben und arbeiten lässt, am 31. Oktober um 23.00 Uhr endet. Wodurch wird sie ersetzt? Die Regierung hat sich nicht entschieden. Das hat Millionen von Menschen in Unsicherheit und Panik versetzt: Was wird mit ihnen geschehen? Und ihren Kindern in der Schule hier?"
New Yorker (USA), 09.09.2019
![](/cdata/B2/Q19/A74322/ny.jpg)
Auch Prince bleibt in den Erinnerungen von Dan Piepenbring, der als Co-Autor an Princes Autobiografie mitarbeitete, etwas unklar, wenn es um das Thema Copyright geht. "Seit wir uns zuletzt unterhalten hatten, waren seine Ambitionen für das Buch stärker geworden. 'Das Buch sollte ein Handbuch für die brillante Gemeinschaft sein, das in eine Autobiografie verpackt ist, die in eine Biographie verpackt ist', sagte er. 'Es sollte lehren, dass das, was du erschaffen hast, deins ist.' Es sei unsere Aufgabe, Menschen, insbesondere jungen schwarzen Künstlern, zu helfen, ihre Macht und Wirkung zu erkennen. ... Aber es genüge nicht, radikale Forderungen für kollektive Eigentumsrechte, für schwarze Kreativität zu stellen, erklärte er. 'Wenn ich sage, dass 'Purple Rain' mir gehört, dann klinge ich - wie Kanye.' Er hielt inne. 'Den ich als Freund betrachte.' Er glaubte, dass Eigentumsforderungen allzu oft als selbstverherrlichend verstanden würden. Es sei wirkungsvoller, sie von anderen Menschen aussprechen zu lassen. Er wollte einige formale Mittel finden, die das Buch zu einer Symbiose aus seinen und meinen Worten machen würden. 'Es wäre großartig, wenn sich unsere Stimmen gegen Ende vermischen würden', sagte er. 'Am Anfang sind sie unterschiedlich, aber am Ende schreiben wir beide.'" Was das für die Tantiemenverteilung bedeutet hätte, erfährt man nicht.
Weiteres: Hua Hsu erklärt, wie exorbitante Studiengebühren die amerikanische Mittelklasse neu strukturieren. Rebecca Mead berichtet über eine queere Adaption von E. M. Fosters "Howard's End". Carrie Batten hört das neue Album der Boyband "Gen Z". Und Anthony Lane sah die restaurierte Fassung von Joseph Loseys Film "Monsieur Klein" aus dem Jahr 1976, mit Alain Delon in der Hauptrolle.
Merkur (Deutschland), 02.09.2019
![](/cdata/B2/Q11/A74311/merkur.jpg)
Weiteres: Hanna Engelmeier umkreist die jüngste der regelmäßig aufploppenden Kanon-Debatten. In einem Leserkommentar zum Text plädiert dagegen ein Fritz Iff für einen deskriptiven Ansatz, der die einflussreichsten Werke anhand ihrer tatsächlichen Wirkmacht erklärt: "Die Arbeit an einem deskriptiven Kanon geht natürlich nicht in einer Woche, sondern würde wohl gute zehn Jahre beanspruchen - das wäre aber immer noch viel weniger Zeit, als mit den Bauchgefühl-Debatten vertan wurde und wird."
Tablet (USA), 27.08.2019
![](/cdata/B2/Q261/A74339/tablet.jpg)
Respekt (Tschechien), 31.08.2019
![](/cdata/B2/Q489/A74312/respekt.jpg)
New Statesman (UK), 30.08.2019
![](/cdata/B2/Q28/A74315/2019-35-the-long-shadow-of-hitler-med.jpg)
Weiteres: Brendan Simms erinnert an die politischen Anfänge Adolf Hitlers vor hundert Jahren, ohne genau sagen zu können, was das für uns heute bedeutete: "Die Antwort ist alles und nichts."
168 ora (Ungarn), 02.09.2019
![](/cdata/B2/Q564/A74314/ora.jpg)
Slate.fr (Frankreich), 01.09.2019
![](/cdata/B2/Q248/A74337/slatefr.jpg)
Hier spricht Robertson über die Affäre:
New York Times (USA), 01.09.2019
![](/cdata/B2/Q12/A74321/nyt.jpg)
Außerdem: Jay Caspian Kang berichtet über die absurden Effekte positiver Diskriminierung an amerikanischen Elite-Unis. Jenna Wortham erklärt, wie queere Kandidaten das Dating-TV aufmischen. Und Willy Staley trifft New Yorks Skatewunder Tyshawn Jones.
New Republic | Slate.fr | New York Times | Elet es Irodalom | Spectator | New Yorker | Merkur | Tablet | Respekt | New Statesman | 168 ora
Kommentieren