Magazinrundschau

Fröhlich vom einen zum anderen

Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
17.03.2020. Der New Yorker blickt nach Bolivien, wo Interimspräsidentin Jeanine Áñez nach der Flucht von Evo Morales die "Bibel zurück ins Amt holen" will. In Magyar Narancs kritisiert András Veres das neue Curriculum in Ungarn. La vie des idees stellt Fernando Rosas Geschichte des Faschismus in Portugal vor. Die London Review macht einen Knicks vor Japans abgedanktem Kaiser Akihito. The Quietus kämpft für sein Recht auf Zukunft in der Kultur. Die NYT porträtiert den hinreißenden, von Depressionen geplagten Musiker Francis Farewell Starlite.

New Yorker (USA), 23.03.2020

Im aktuellen Heft des Magazins berichtet Jon Lee Anderson aus Bolivien und prüft die Popularität des exilierten Evo Morales und die der Interimspräsidentin Jeanine Ánez: "Nachdem ihm Wahlbetrug vorgeworfen worden war und der oberste Militär seinen Rücktritt gefordert hatte, floh Morales im November aus Bolivien. Seitdem ist das Land gespalten. Viel sprechen von einem Coup, ob von Morales selbst oder seinen Gegnern. Wer auch immer die Verantwortung trägt, es bedeutete das Ende einer von Lateinamerikas bemerkenswertesten Präsidentschaften … Das Präsidialamt übernahm Jeanine Áñez, eine 52-jährige ehemalige TV-Moderatorin, Mitglied der konservativen Opposition. Binnen zweier Tage wurde sie vom Militär im Amt bestätigt. Sie verärgerte die indigene Bevölkerung prompt, indem sie mit ihrer Gefolgschaft vor dem Präsidentenpalast eine überdimensionierte Bibel schwang und erklärte, die 'Bibel ins Amt zurückzuholen', und ein durch und durch weißes Kabinett bildete. Nach Protesten ernannte sie zusätzlich einen indigenen Minister, aber Morales' Loyalisten nannten sie von da an nur noch die 'gefärbte Frau' oder einfach 'die Hure' … Der Vorwurf des Wahlbetrugs und der Umstand, dass die Partei von Morales neue Wahlen ohne ihn akzeptierte, macht es schwer, seine Amtsenthebung als Coup zu verstehen. Añezs Verhalten macht es schwer, das nicht zu tun. Zusätzlich zur Gewalt aus den Reihen der Sicherheitskräfte stellte ihre Regierung in Aussicht, gegen 600 ehemalige Regierungsmitglieder Untersuchungen einzuleiten. Nach Angaben der UN wurden 160 Offizielle strafrechtlich verfolgt oder wegen Korruptions- oder Terrorismusvorwürfen inhaftiert. Im Januar rief Áñez zur Einigkeit auf und warnte davor, 'die Wilden zurück an die Macht zu lassen'."

Weitere Artikel: Geoff Dyer macht sich Gedanken über die psychischen Auswirkungen von Corona. Jill Lepore bangt um die Zukunft des Zensus in den USA. Emily Nussbaum trifft die äußerst sensible Singer-Songwriterin Fiona Apple. James Somers erklärt uns die Wissenschaft vom Schnee. Alex Ross hört Valery Gergiev den "Fliegenden Holländer" dirigieren. Atul Gawande liest Anne Cases und Angus Deatons Buch "Deaths of Despair and the Future of Capitalism". Und Anthony Lane sah im Kino Hirokazu Kore-edas "Die Wahrheit".
Archiv: New Yorker

Magyar Narancs (Ungarn), 13.02.2020

Vor kurzem wurde ein neues Curriculum für Bildungseinrichtungen von der Grundschule bis zum Gymnasium vorgestellt. Insbesondere die Teile "ungarische Literatur" und "Geschichte" lösten viel Kritik sowohl seitens von Pädagogen als auch seitens von Wissenschaftlern aus: Einerseits sei der Lehrplan vollkommen überdimensioniert und würde das Lesen bei Kindern und Jugendlichen eher unbeliebt machen, andererseits sei die politische Ausrichtung der zwei Fächer unübersehbar, so die Vorwürfe, zumal einige Autoren und Werke aufgenommen wurden, die zwar qualitativ nicht hineingehörten, deren politische Überzeugung der heutigen Regierung jedoch genehm sind. Der Literaturhistoriker und Mitverfasser früherer nationaler Lehrpläne, András Veres, kommentiert das neue Curriculum in der Wochenzeitschrift Magyar Narancs. "Ich habe den Eindruck, dass das neue nationale Curriculum über keine einheitliche Konzeption verfügt, sondern versucht, den aktuellen durchweg mit traditionellen Werten gefüllten Lehrplan aufzuweichen, indem es hier und da einen überhaupt nicht dahin passenden Autor platziert. Die hoffnungslose Fülle entsteht genau hieraus: man traut sich nicht wirklich die anerkannten Autoren anzufassen, also werden jene, die den eigenen Ansichten näher sind, einfach hinzugefügt. Das Ergebnis ist tragikomisch."
Archiv: Magyar Narancs

La vie des idees (Frankreich), 16.03.2020

Die Geschichte Portugals gehört nicht zu den zentralen Disziplinen der europäischen Historiker. Um so mehr begrüßt Christophe Araújo, dass ein Buch des renommierten Historikers Fernando Rosas auf französisch zugänglich gemacht wird. "L'art de durer - Le fascisme au Portugal" erzählt vom Regime António de Oliveira Salazars, dessen zwei Hauptcharakteriska Rosas schon im Titel festhält. Seine Frage ist, wie Salazar es schaffte, so lange an der Macht zu bleiben, und ob sein Regime ein "Faschismus" war: eindeutig ja, so Rosas laut Araújo. Salazars Herrschaft hatte verschiedene Aspekte, resümiert Araújo. Die Angst vor Gewalt gehörte dazu und das enge Bündnis mit der katholischen Kirche: Und "die letzte Säule ist die Ideologie des 'Neuen Menschen'. Dieser Neue Mensch soll an den Mythos eines Portugals der Ursprünge anknüpfen sollte, das von armen, in der Tugend des katholischen Glaubens lebenden Bauern bevölkert war. Für Rosas ist diese Säule Kennzeichen einer totalitären Strukturierung der Gesellschaft: Der Neue Mensch wurde vor allem in den Schulen geschmiedet… Rosas zeigt auch, wie sich dieses Modell nach dem Zweiten Weltkrieg modernisiert, indem man sich der Kader entledigt, die den Nazis zu nahe standen, um zu zeigen, dass man nicht mehr mit den Achsenmächten verbündet ist und vor allem gegen die Kommunisten kämpft. So hoffte man, das Wohlwollen der Amerikaner zu erringen."

London Review of Books (UK), 19.03.2020

Kein Land hatte jemals einen so bescheidenen, freundlichen, pazifistischen und demokratischen Monarchen wie Japan mit seinem abgedankten Kaiser Akihito. Richard Lloyd Parry, langjähriger Times-Korrespondent in Ostasien, schreibt voller Zärtlichkeit über Akihito und seine Frau, die schöne, stille Michiko, und die unglücklichen Söhne. Und doch, bemerkt Parry voller Trauer, hat Akihito die wichtigste Aufgabe seines Lebens nicht gemeistert: "All die Tugenden, die er repräsentierte, Pazifismus, Liberalismus, Demokratie und Respekt vor der Wissenschaft, haben die Unterstützung der Monarchie nicht gebraucht. Sie siegen - oder scheitern - anderswo, im Parlament, in den Medien und Universitäten, in der Gesellschaft. Japans kaiserliches System hat aber als Nährboden für einen Virus gedient, der anderswo kaum überlebt hätte: Aberglauben, Rassismus und Autoritarismus sind noch immer lebendig, selbst ein Dreivierteljahrhundert nach ihrer militärischen Niederlage. Akihitos Entschlossenheit, die Grenzen der Verfassung zu achten, machten ihm unmöglich, was vielleicht sein größtes Verdienst gewesen wäre: die Versöhnung mit den Opfern der japanischen Grausamkeit während des Krieges. Worte wurden angeboten, aber sie reichten nicht. Die Minderheit der rechten Nationalisten - und es ist eine Minderheit - hat gereicht, um seine Reden zu neutralisieren. Nötig gewesen wäre eine physische Geste, die man hätte filmen und als visuelles Emblem immer wieder vorspielen können. Vergleichbar mit Willy Brandts Kniefall am Mahnmal für das Warschauer Ghetto."

Weiteres: Der Virologie Rupert Beale rät in Sachen Corona zu flächendeckenden Tests, auch bei leichtesten Symptomen, zu Händewaschen und Abstandhalten, Schulschließungen etc, dann werden viele Menschen überleben. Aber wie die Gesellschaft danach aussehen wird, vermag er auch nicht abzuschätzen. Besprochen werden der Abschluss von Hilary Mantels Thomas-Cromwell-Saga "The Mirrir and the Light" und Christopher Clarks Analyse preußischer Herrschaft "Von Zeit und Macht".

Le Monde diplomatique (Deutschland / Frankreich), 16.03.2020

Viele Krankheitserreger stammen von Tieren, aber daran sind nicht Fledermus, Huhn oder Schuppentier schuld, betont Sonia Shah, sondern die Art, wie wir mit den Tieren umgehen. Bei Ebola wurde zum Beispiel beobachtet, dass die Krankheit überall dort grassierte, wo den Fledermäuse durch Waldrodungen die natürliche Umgebung genommen wurde, berichtet Shah: "Nicht nur der Verlust von Lebensräumen vergrößert das Risiko von Krankheitsausbrüchen, sondern auch, wie wir mit Tieren umgehen, die für den menschlichen Verzehr vorgesehen sind. Manche von ihnen gelangen in den illegalen Handel oder werden auf sogenannten wet markets verkauft - Märkten, auf denen lebendige (oder frisch geschlachtete) Tiere gehandelt werden. Dort sitzen verschiedene Tiere, die sich in der freien Natur wohl niemals begegnet wären, in Käfigen nebeneinander, und die Mikroben können fröhlich vom einen zum anderen springen. Genau auf diese Weise konnte 2002/03 das Coronavirus entstehen, das für die Sars-Epidemie verantwortlich war, und möglicherweise ist dies auch der Ursprung des neuen Coronavirus. Die vielen Tiere in unserem System der industriellen Fleischproduktion werden, bevor sie im Schlachthof enden, auf engstem Raum zusammengepfercht gehalten: ideale Bedingungen für die Verwandlung von Mikroben in tödliche Krankheitserreger. Wenn beispielsweise Vogelgrippeviren, deren Wirtstiere wildlebende Wasservögel sind, in Geflügelmastbetriebe eindringen, mutieren sie und werden sehr viel gefährlicher als in freier Wildbahn."

Weiteres: Alain Gersh zerpflückt Donald Trumps Friedensplan für Palästina. Pierre Daum blickt auf den Nationalismus in Indien.

LA Review of Books (USA), 09.03.2020

In der aktuellen Ausgabe der LA Review of Books erinnert der amerikanische Philosoph Costica Bradatan an den großen Umberto Eco, der vor vier Jahren starb und wahrscheinlich noch im Grab weiter fabuliert: "Zu sagen, Eco sei ein gefräßiger Leser gewesen, trifft es kaum. Nicht er hat die Bücher, sie haben ihn verschlungen. Was eine Bibliothek vor allem zu bieten hat, ist nicht das Lernen (das geht online), sondern eine grundlegende existenzielle Desorientierung. Die Bibliothek gibt keine Antworten, sondern fördert noch mehr Fragen. Mancher sucht sie auf für Erleuchtung, aber er wird sich verlieren. 'Die Bibliothek ist ein großes Labyrinth, ein Symbol für das Labyrinth der Welt. Du betrittst es, ohne zu wissen, ob du je wieder herausfindest', sagt Bruder William von Baskerville in 'Der Name der Rose'. Mit viel Selbstbewusstsein gehst du als Buchliebhaber hinein, und zerschmettert, als Schatten deiner selbst, kommst du heraus, wenn du je herauskommst. Und das ist das beste. Zerschmettert zu werden, ist möglicherweise das Großartigste, was dir passieren kann, wenn du auf der Suche nach Bedeutung bist, so wie Eco es zeitlebens war. Wie setzen wir uns also wieder zusammen? Am besten mit einer guten Geschichte, denn Bedeutung ist vor allem eine narrative Angelegenheit. Daher ist Religion die beste Bedeutungsquelle des Menschen: eine reife Religion bringt alles erzählend ins Dasein", glaubt Bradatan. Doch auch als Eco längst nicht mehr glaubte, "konnte er sich immer ins Dasein zurück fabulieren. Dem Roman wendete er sich erst mit 48 zu, doch ob er nun über Semiotik, Philosophie, Ästhetik oder das Mittelalter schrieb, an Lehrbüchern, Essays, Zeitungstexten arbeitete - er war immer ein Erzähler."
Stichwörter: Eco, Umberto, Mittelalter

A2larm (Tschechien), 11.03.2020

Der tschechische Publizist Stanislav Biler vergleicht den Aktivismus angesichts von Corona mit dem angesichts des Klimawandels: Zwar hinke der Vergleich, denn "vor dem Klima kann man nirgendwohin fliehen. Da lassen sich keine Grenzen schließen oder eine lokale Quarantäne ausrufen. Das Klima ist selbst krank, und unser Verhalten ist die Quelle der Ansteckung." Erstaunlich seien jedoch die Unterschiede in der Reaktion. Während die nötigen Maßnahmen zur Heilung des Planeten ignoriert würden, werde diese Krankheitswelle mit tödlichem Ernst behandelt. "Lange erschien es unmöglich, Politiker und Businessleute - wer immer hier wen regiert - zu irgendeiner relevanten Aktion in Sachen Klimaschutz zu bewegen. Das wurde als unvorstellbar, unmöglich und zu teuer empfunden. Es war, als mangelte es all diesen mächtigen und wütenden alten Männern an grundlegender Empathie, Urteilsfähigkeit und Vorstellungskraft. Was aber Rekordsommerhitzen, Urwaldbrände oder bei uns der Borkenkäfer nicht vermochten, hat nun ein unsichtbarer Virus geschafft. Auf einmal ist alle Macht auf die Seite der Imagination gewechselt." Natürlich seien die derzeitigen Vorsorgemaßnahmen in Ordnung, zumal wenn Menschenleben bedroht seien. "Doch wenn die Krankheitswelle abebbt und der Virus aus dem öffentlichen Raum verschwindet, müssen wir mit Nachdruck an eine andere globale Epidemie erinnern, die die Zukunft der gegenwärtigen Zivilisation und der weiteren Generationen bedroht. In einem Augenblick, indem es möglich ist, den Lauf der Welt anzuhalten, eine Stadt oder ein ganzes Land in Quarantäne zu schließen (…) zeigt sich, dass alles auf dieser Welt möglich ist. Also auch, sich dem globalen Klimwandel zu stellen und reelle Vorkehrungen zu einem bisher unvorstellbaren Preis zu treffen."
Archiv: A2larm

Quietus (UK), 15.03.2020

Matt Colquhoun befasst sich in einem langen Essay mit der Frage, inwiefern von den Hauntology-Theorien des 2017 durch Suizid gestorbenen Politik- und Popkultur-Theoretikers Mark Fisher noch Strahlkraft für die Gegenwart ausgeht. Ein jüngeres Lesepublikum legt dessen Thesen - in nuce: die Gegenwart erstickt am Pastiche-Druck der Vergangenheit, in dem sich das Scheitern früherer prognostizierter Zukünfte zeigt - jedenfalls zusehends zu den Akten. "Zumindest der politische Aspekt in der zentralen Kritik von Hauntology ist dabei in jüngster Zeit tiefer in den Mainstream vorgedrungen als man sich das je ausgemalt hätte. Greta Thunberg etwa hat mit ihren Deklarationen, dass ihrer Generation die Zukunft gestohlen worden sei, weltweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Dasselbe lässt sich von unseren Verhältnissen zu unseren kulturellen Artefakten behaupten - ein Diebstahl, der vor sehr viel längerer Zeit und unter deutlich weniger Protest stattgefunden hat. ... Die Kampfarena, auf der dieses Recht auf Zukunft heute ausgefochten wird, ist der Einfluss der Streaming-Monopole und wie diese die Alternativen ersticken. Ich für meinen Teil bin mir der Tatsachen akut bewusst, dass mein Zugang zu Kultur heute erheblich eingeengter ist als vor zehn Jahren. So viele Dinge sind online erhältlich, aber es braucht erheblich höheren Aufwand und Finanzkraft, um Zugang zu ihnen zu finden als früher. Die anderen Medien, die wir konsumieren - MP3, physische Platten, DVDs und Bücher -, werden von den neuen Streaming-Monopolen im Plattform-Kapitalismus zusehends als veraltet hingestellt. Spotify, Netflix und Konsorten wollen uns den Eindruck vermitteln, dass Newness stets zum Greifen nah sei, doch die Realität zeigt, dass das, was auf diesen Plattformen angeboten wird, weit weniger originell ist und deutlich begrenzter als das, was es früher in den offenen Straßen und dunklen Ecken der Peer-to-Peer-Torrent-Seiten gab, die im Laufe der letzten zehn Jahre zergeschlagen wurden. Dieser Zugang und diese Vielfalt wurden angeblich reduziert, um die Musikindustrie von der Piraterie zu retten, doch die Streaming-Monopole bleiben insofern umstritten, als es ihnen nicht gelingt, jene kulturelle Produktion finanziell zu unterhalten, von der sie abhängig sind."
Archiv: Quietus

Elet es Irodalom (Ungarn), 13.03.2020

In der Debatte um das neugegründete staatliche Stipendium für Schriftsteller der mittleren Generation, benannt nach dem kürzlich verstorbenen János Térey, scheint kein Konsens auf. Erneute Kontroversen löste eine Äußerung des Direktors des Petőfi Literaturmuseums aus, der gleichzeitig Initiator des Stipendiums ist: Seiner Meinung nach kann ein Schriftsteller, der übersetzt wird und im westlichen Ausland erfolgreich ist, kein ungarischer Schriftsteller seien. Einigkeit herrscht dagegen in der Beurteilung des Lebenswerks Téreys, worauf der Bibliothekwissenschaftler und Lyriker János Márton (Universität Szeged) hinweist. "Das Lebenswerk des Literaten János Térey ist unantastbar, es gehört uns allen. Man muss allerdings hinzufügen: wer sich heutzutage im kulturpolitischen Sumpf verirrt, der wird heruntergezogen."

New York Times (USA), 14.03.2020

Das ist selten: Reggie Ugwu erzählt die Geschichte eines Künstlers, der zweifelt. Alle warten auf ein neues Album von ihm, aber es kommt nicht. Francis Farewell Starlite, der schon mit Kanye West, dem Musik-Jesus, gearbeitet hat und sogar bei ihm wohnte, und der auch mit Bon Iver kooperiert, hat Depressionen, muss immer wieder Medikamente nehmen. "Jede wichtige Entscheidung, die er in seiner Karriere traf, hatte für sein Gefühl ein strafendes Nachspiel. Was dachte er sich, als er all die Angebote für einen Plattenvertrag ausschlug? Caius Pawson, ein Freund und Gründer des Labels Young Turks, der Starlite für (Kanye Wests Firma) XL anwerben wollte, meint, dass seine Angst vorm Misserfolg ihn veranlasst Situationen zu meiden, wo er versagen könnte. 'Je näher er einem Partner kommt, der ihm helfen könnte, seine Vision zu realisieren, desto mehr will er verschwinden."

Hier ein 25-minütiger Auftritt. In "The Top" und "Friends", einem Video, das er mit Kanye West und Bon Iver aufnahm, sieht man, dass er vom Tanz kommt:






In weiteren Artikeln dieser Ausgabe des Wochenendmagazins gehts um Billie Eilish, King Princess, Lil Nas X, Megan The Stallion, Vampire Weekend, Brittany Howard und um einen alten Mann namens Bernie Sanders. Im Style Magazine stellt Michael Snyder den japanisch-amerikanischen Midcentury-Möbeldesigner George Nakashima vor.
Archiv: New York Times