Magazinrundschau
Am Abend vor dem Morgenstress
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
17.03.2015. London ist Hauptstadt des Kunstlieds! In der NYRB feiert Tenor Ian Bostridge eine dreibändige britische Enzyklopädie der Schubert-Lieder. In Eurozine erklärt Mykola Rjabtschuk, warum Russland an der orthodox-slawischen "Ummah" hängt. Der New Yorker besucht die Hauptstadt der plastischen Chirurgie. Die LRB skizziert den Preis, den Russland für die Destabilisierung der Ukraine zahlt. In Telerama versucht der Historiker Pierre-Jean Luizard, den Erfolg des IS zu verstehen. Der Guardian entdeckt Brecht für die Bourgeoisie. In der New York Times erklärt Karl Ove Knausgård, wie er in Schweden und Amerika seine norwegische Identität begriff.
New York Review of Books (USA), 02.04.2015
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Weitere Artikel: Ein Besuch im Iran - der Literaturwissenschaftler Stephen Greenblatt hatte es sich immer gewünscht, aber nie erwartet, dass der Traum für ihn, einen amerikanischen Juden, in Erfüllung gehen würde. Und dann reiste er doch - auf einem fliegenden Teppich, in den "Shakespeare-Kongress" eingewoben war. Und Martin Filler bespricht eine Ausstellung über Wolkenkratzer in New York
Intelligent Life (UK), 02.04.2015
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Und ja, Bruckners Vierte mit dem DSO klingt tatsächlich, als hätten sie geprobt, sie hat nicht nur romantische Emphase, die man zur Not auch mit einer Probe hineinpumpen kann, sondern Präzision und Transparenz:
Guardian (UK), 13.03.2015
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Der Schriftsteller Paul Kingsnorth überlegt, wie sich Englishness links denken ließe - ökologisch, weltoffen und antikapitalistisch: "Großbritannien, das heißt für mich Empire und Monarchie, teuflische Fabriken und die Bürde des weißen Mannes. England ist der Teich unter der Weide."
Telerama (Frankreich), 16.03.2015
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MicroMega (Italien), 08.03.2015
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La vie des idees (Frankreich), 10.03.2015
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Außerdem stellt Julie Saada zwei Publikationen vor, die sich mit Laizismus und Toleranz in der Demokratie beschäftigen, Marc-Antoine Dilhacs "La tolérance, un risque pour la démocratie?" und "Pourquoi tolérer la religion?" (Originaltitel: Why tolerate Religion?) von Brian Leiter.
The Nation (USA), 30.03.2015
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Außerdem in The Nation: Thomas Meaney liest neue Bücher Francis Fukuyamas und John Dunns über die chinesische Herausforderung.
London Review of Books (UK), 19.03.2015
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Marina Warner schildert, wie die Privatisierung der britischen Universitäten Forschung und Lehre in ein strenges ökonomisches Korsett schnürt, zugleich aber eine hochbezahlte Nomenklatura aus Kanzlern, Vizekanzlern und Fundraisern schaffen. Und warum lassen sich die ProfessorInnen das gefallen? "Schweigen rührt aus verschiedenen Ursachen: aus Angst, Unsicherheit, prekären sozialen Verhältnissen und Scham. Es ist die Scham der geschlagenen Frau."
Eurozine (Österreich), 16.03.2015
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Neovlivní.cz (Tschechien), 10.03.2015
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El Pais Semanal (Spanien), 15.03.2015
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New Yorker (USA), 23.03.2015
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Außerdem: James B. Stewart berichtet, was der Direktor der New Yorker Met alles unternimmt, um die 3800 Plätze in seinem Haus Abend für Abend zu füllen. Rebecca Mead verfolgt den steilen Aufstieg der kartoffeligen Birkenstock Schuhe zum unverzichtbaren Hipster-Utensil. Und es gibt eine Kurzgeschichte von Colm Tóibín: "Sleep".
Fortune (USA), 15.03.2015
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The Baffler (USA), 11.03.2015
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Magyar Narancs (Ungarn), 17.03.2015
Der Politologe Gábor G. Fodor ist einer des engsten Berater des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Entgegen aller bisherigen Praktiken gab er kürzlich der Wochenzeitschrift Magyar Narancs ein Interview in dem er u.a. über die ungarischen Intellektuellen sprach. Seine Äußerungen über den Begriff "bürgerliches Ungarn" lösten vor allem bei rechten Intellektuellen Verblüffung aus: "Viele der rechten Intellektuellen irren sich wenn sie den Begriff "bürgerliches Ungarn" als politische Realität empfinden. Der Begriff war seiner Natur nach lediglich ein politisches Produkt. Sie glauben aber noch heute, dass Ungarn zwischen 1998 und 2002 (der ersten Amtszeit Orbans - Anm. d. Red.) bürgerlich war. Das ist ein riesiger Irrtum. (…) Während liberale Intellektuelle sich von Toleranz und Freiheitsrechte angezogen fühlen, haben die Rechten eine postromantische Haltung gegenüber der ungarischen Geschichte. Demnach sei das Land in einigen bestimmten Zeiträumen dem kulturellen Niveau, das sie für erstrebenswert halten, nahe gewesen. Ich denke, dass Politik nicht rückwärtsgewandt ist. Gute Politik ist weder postromantisch, noch ideologisch, sondern entscheidungsfreudig und tatkräftig. So einfach ist das."
New York Times (USA), 15.03.2015
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Außerdem begleitet Paul Tullis die noch immer höchst aktive Schimpansenforscherin und Aktivistin Jane Goodall nach Tansania. Und Daniel Duane folgt dem für seine Free-Solo- und Speedbegehungen bekannten Kletterer Alex Honnold in die engsten und glattesten Felsspalten.
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