Heute in den Feuilletons

Im Grunde sind wir Deutsche Hüpfer

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
29.08.2013. Venedig hat angefangen: Die Welt ist beeindruckt von Edgar Reitz' "Heimat" im 19. Jahrhundert. Die taz springt mit George Clooney im Eröffnungsfilm "Gravity" von Level zu Level. Die Berliner Zeitung erklärt, warum den Osteuropäern alle Musik Melodie war. Arianna Huffington gründet mit Nicolas Berggruen eine Art Konkurrenz zu CNN, meldet AllthingsD. In der FAZ bekennt Adonis seinen Abscheu vor religiösen Regimes. Viel sexier als Putin mit nacktem Oberkörper ist Medwedew in Frauenunterwäsche, finden wir. Aber der Künstler muss gehen.

Welt, 29.08.2013

Trotz sorgfältigster Rekonstruktion des verarmten Hunsrücks im Vormärz ist Edgar Reitz' gestern in Venedig uraufgeführter vierter Heimat-Film kein naturalistischer Film geworden, schreibt ein beeindruckter Eckhard Fuhr, sondern eine romantische Erzählung, "die mit all dem historischen Realismus doch in der Welt der Taugenichtse aufgeht. Einmal kommt gar Alexander von Humboldt, in einer Gastrolle von Werner Herzog gespielt, in einer Kutsche durchs Hunsrückdorf Schabbach, um Jakob Simon kennenzulernen, den Bauernjungen, der mit ihm in einen Briefwechsel über die Sprachen brasilianischer Urwaldindianer getreten ist."

Die Toten Hosen haben sich beschwert, dass ihr Song "Tage wie diese" auf Wahlkampfveranstaltungen von SPD und CDU gespielt werden. Lucas Wiegelmann teilt den Ärger, wenn auch aus anderen Gründen: "Wenn die vermeintlichen politischen Lager sich schon so ähnlich geworden sind, dass sie sogar am Bierstand dieselben Lieder grölen, ist von der Streitkultur in diesem Land wohl nicht mehr viel zu erwarten."

Besprochen werden Alfonso Cuaróns Eröffnungsfilm für das Filmfest in Venedig, "Gravity", mit George Clooney und Sandra Bullock als Astronauten, Michael Winterbottoms Biopic über den britischen Erotik-Mogul Paul Raymond, "The Look of Love", der Fantasyfilm "Chroniken der Unterwelt - City Of Bones" und eine Ausstellung über die Entstehung des deutschen Dichterkults nach dem Tod von Wieland im Weimarer Goethe-Archiv.

Aus den Blogs, 29.08.2013

"Im Grunde sind wir Deutsche Hüpfer. Nicht schnaufende Trampel, oder wuchtig heranrollende Walzen, wie es oft heißt. Sondern Hüpfer. Zumindest beim Tanzen", lernt Christian Rakow von der nachtkritik bei Jochen Rollers Choreografie "Trachtenbummler" für das Berliner Festival Tanz im August. Trotz des Titels tanzt man hier nicht nur zu Volksmusik: "Zu diversen Pop-Songs, die von Weltmusik über Seeeds 'Aufstehn' bis zum Disco-Kracher 'Bucky Done Gun' von M.I.A. reichen, verwandeln Roller und sein Team mit großer innerer Ruhe solche Preziosen wie den 'Schwarzwälder Fastnachtstanz', den 'Lausitzer Schlängelreigen', die 'Sudetendeutsche Mazurka' oder den 'Vorarlberger Ländler' in reinste Dancefloor-Perlen."

Übersetzerin Kathy Derbyshire war einen trinken mit Eugen Ruge: "We start off on a little smalltalk about where I'm from and how I got to Berlin. There was a man involved, I say, who turned out to be an idiot but I stayed anyway. I tell him I know a few women here who've fallen for fools before their German was good enough to notice that all their jokes were stolen, and that takes us on to the importance of a sense of humour in relationships. Is it as important to Germans as it is to Brits, I ask, and he nods vigorously. The German equivalent to lonely-hearts jargon GSOH is 'humorvoller Mittfünfziger', he says. I pull a face."

Eminem hat was im Ofen. Hier ein Vorgeschmack:



NZZ, 29.08.2013

Barbara Villiger Heilig informiert über junge Italiener, die es im Zuge der Krise vermehrt ins polnische Breslau zieht. Hans-Joachim Müller, der schon 1969 Harald Szeemanns Ausstellung "When Attitudes Become Form" in Bern gesehen hat, besichtigt nun deren venezianische Reinszenierung.

Besprochen werden die Filme "To the Wonder" von Terrence Malick und "Halb so wild" von Jeshua Dreyfus sowie Bücher, darunter Thomas Glavinics Roman "Das größere Wunder" (mehr in unserer Bücherschau heute ab 14 Uhr).

Weitere Medien, 29.08.2013

In Berlin beginnt morgen das Musikfest 2013 mit Werken von Bartók, Janáček und Lutoslawski. Keine esoterische Musik wie bei der Wiener Schule um Schönberg, Berg und Webern, erklärt Peter Uehling in der Berliner Zeitung: "Das ist bei Janáček und Bartók anders. Beide gehen in den bäuerlichen Regionen ihrer Heimatregion auf Volksliedjagd". Unter dem Druck der Sowjetunion wuchs im Osten jedoch die Sehnsucht nach der Avantgarde des Westens "und regte mangels sinnlicher Eindrücke die Fantasie an, während sich gleichzeitig am volkstümlichen Material ästhetische Überzeugungen bildeten, die mit dieser Avantgarde kaum zu vereinbaren waren: 'Bei uns war damals alles Melodie, und das ist par excellence tonale Musik, aber nicht Dur-Moll-tonale, sondern modale, pentatonische, hexachordale, pentachordale Musik. In dieser Melodieeuphorie konnte uns eine Musik wie die Schönbergsche nicht erwärmen', sagt Ligeti über seine ungarischen Studienjahre."

(Financial Times) Die Londoner Lisson Gallery zeigt ab 27. September eine Ausstellung des chinesischen Künstlers Liu Xiaodong. Seine Sache sind nicht Konzeptkunst oder Installationen, sondern figurative Malerei. Für die Ausstellung arbeitete er vier Wochen an Orten in und um die unglamouröse Edgeware Road in London, berichtet Barnaby Martin. Zum Beispiel in dem Pub "The Perseverance", wo er den Gastwirt, dessen Frau und den Koch malte (fehlten nur noch der Dieb und der Liebhaber). Links, via biblioklept, Lius "Fetter Enkel".

Michael Kohler wirft im Art Magazin einen Blick auf das Kunstprogramm der Ruhr-Triennale: "Erlebnis- und Mitmachkunst", schauder. Es klingt dann aber doch ganz gut, und kaputt machen darf man auch mal was: Etwa in William Forsythes "Nowhere and Everywhere", "ein sacht in Bewegung versetzter Pendelwald. Insgesamt 400 Pendel hängen bis knapp über den Boden an dünnen Fäden von der Decke, und da das Betreten des Waldes ausdrücklich erwünscht ist, findet man sich bald in einem Labyrinth aus mechanisch choreografierten Schwingungen gefangen. Den Pendeln mehr oder minder leichtfüßig ausweichend, wird man dabei unversehens zum Tänzer, wenn man sich nicht wie Douglas Gordon die Blöße geben will, einen der Fäden strauchelnd aus der Halterung zu reißen."

So sieht das aus:



TAZ, 29.08.2013

Nicht zufrieden ist Cristina Nord mit Alfonso Cuarons 3-D-Film "Gravity" mit Sandra Bullock und George Clooney, der das Filmfestival in Venedig eröffnete und ihr zu sehr auf "Spektakel und auf eine Art Computerspieldramaturgie" setzt. "Kaum haben die Figuren ein Problem bewältigt, kommt das nächste auf sie zu. Ist Ryan Stone mit viel Mühe in ein russisches Sojus-Raumschiff eingedrungen, bricht drinnen Feuer aus. Und so geht es weiter, von Level zu Level."

Weitere Artikel: Ingo Arend berichtet über die Gegenwartskunst-Schau Rohkunstbau in Roskow, der ein abgespeckter Etat und ein Jahr Kunstpause laut Arend "sichtlich gutgetan" haben. Daniel Schreiber widmet sich in seiner alkoholfreien Kolumne dem Trinken im Politikbetrieb und erklärt eingangs, weshalb er früher gerne mit Peer Steinbrück getrunken hätte. Auf den vorderen Seiten erzählt der syrische Dramatiker Mohammad al-Attar, wie das Regime die Loyalität der Bevölkerung erzwingt.

Besprochen werden Michael Winterbottoms Episodenfilm "The Look of Love" und Bernardo Kucinskis Erzählung "K. oder Die verschwundene Tochter", die in der Zeit der brasilianischen Militärdiktatur spielt (mehr dazu in unserer Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

Und Tom.

Weitere Medien, 29.08.2013

(Via Openculture.com) Dies ist der gewissermaßen offizielle Dokumentarfilm über "The March on Washington for Jobs and Freedom", bei dem Martin Luther King seine "Traum"-Rede hielt. Die US National Archives haben ihn restauriert und kostenfrei ins Netz gestellt. Auch musikalisch ist das Dokument interessant: Joan Baez singt "We Shall overcome", Bob Dylan "When the Ship Comes In" und Odetta "I'm On My Way." Der Film dauert 33 Minuten.

Aus den Blogs, 29.08.2013

(Via Thomas Knüwer) Arianna Huffington scheint eine Art internetbasierte Konkurrenz zu CNN aufmachen zu wollen. Mit HuffPost Live will sie ein tägliches einstündiges Nachrichtenmagazin unter dem Titel The WorldPost präsentieren. Interessant ist, mit wem sie sich dafür zusammentut: Kara Swisher berichtet in allthingsD: HuffPost Live "has struck a partnership with the Berggruen Institute, a non-partisan 'think and action tank' founded by Nicolas Berggruen. Google's executive chairman Eric Schmidt, who is part of the think tank, will join the editorial board of the WorldPost." Dann fehlt eigentlich nur noch der Chef der NSA.

Spätestens seit den schwulenfeindlichen Gesetzen kursieren überall Fotos von Putin als Homo-Ikone mit nacktem Oberkörper oder auch als Frau. Der russische Präsident lässt sich davon nicht beirren und traf im Kreml eine Landfrauendelegation:



Dieses Gemälde von Konstantin Altunin, das Putin und Medwedjew in Frauenunterwäsche zeigt, wurde währenddessen konfisziert. Der Künstler hat Russland verlassen, meldet das französische Blog Rue89. Auch die BBC berichtet über diesen Fall.


SZ, 29.08.2013

Der britische Geheimdienst GCHQ hört uns umfassender ab als gedacht, berichtet die SZ heute auf ihrer Seite 2. "Vor Wochen war bekannt geworden, dass das GCHQ Zugriff auf ein Internetkabel mit dem Kürzel TAT-14 hat. Dieses trifft in der ostfriesischen Stadt Norden auf Deutschland, darüber läuft ein großer Teil des deutschen Internetverkehrs. Die Briten zapfen die TAT-14-Daten in Großbritannien ab. Neues Material aus dem Snowden-Schatz zeigt, dass der britische Geheimdienst mindestens drei Unterseekabel angezapft hat, die für Deutschland von ziemlicher Bedeutung sind: Neben TAT-14 gehören dazu Atlantic Crossing 1 und das von der Telekom mitbetriebene SeaMeWe3 - beide verknüpfen Deutschland mit anderen Ländern." Hier eine Kurzfassung des Artikels.

"Kümmerlich" bis "dämlich" findet im Feuilleton Johan Schloemann Steven Pinkers Plädoyer für mehr Aufgeschlossenheit der Geisteswissenschaften gegenüber den Naturwissenschaften, die doch vor allem für das Wohlergehen der Menschheit verantwortlich seien: "Die Naturwissenschaften können Hör- und Sehvorgänge erkunden - nicht jedoch erklären, was Beethoven oder Rembrandt ausmacht."

Warum eigentlich werden Künstler, die im Schnitt 1.000 Euro brutto Monatseinkommen haben, auch noch vom Staat gedeckelt, fragt Helmut Mauró: "Dass sie vom Finanzamt wie kleine Unternehmer behandelt werden, geht an der Realität völlig vorbei."

Weitere Artikel: Peter Richter blickt ins New York am Ende der Bloomberg-Ära, die sich durch starke Gentrifizierung und neue Skylines auszeichnete. Tobias Kniebe begleitet George Clooney vom Filmfestival in Venedig aus ins All (mehr in diesem internationalen Pressespiegel). David Steinitz gratuliert Richard Attenborough zum 80. Geburtstag.

Auf der Medienseite meldet Johannes Boie, dass in der umstrittenen Spiegel-Personalie Nikolaus Blome nun mit der eigens geschaffenen, neuen Position "Mitglied der Chefredaktion" ein Kompromiss gefunden werden soll. Daneben berichtet Stefan Fischer vom "rauschhaften Erlebnis", das ihm Andreas Ammers, kommenden Freitag im Bayerischen Rundfunk ausgestrahltes Hörspiel "GOTT" beschert hat.

Besprochen werden eine Ausstellung zur Geschichte der Infografik in der MEWO Kunsthalle in Memmingen, die Ausstellung "Gelehrte Objekte? Wege zum Wissen" im Volkskundemuseum Wien, Michael Winterbottoms neuer Film "The Look of Love", die von Adrian Marthaler fürs Fernsehen inszenierte Mozart-Oper "Die Entführung aus dem Serail" (mehr dazu in der Presse) und Bücher, darunter Patrick Modianos Roman "Der Horizont" (mehr in unserer Bücherschau um 14 Uhr).

FAZ, 29.08.2013

Mit Religionen ist kein Staat zu machen: Der syrische Dichter Adonis erweist sich im Gespräch mit Fouad El-Auwad als hartnäckiger, unversöhnlicher Verteidiger des Laizismus: "Wenn politische Macht einzig auf Religion basiert und die Gesellschaft im Namen der Religion regiert wird, werden Zivilrechte außer Kraft gesetzt. Muslime behaupten, der Islam sei der Garant für Freiheit. Die Religion gewährleistet keine Freiheit und garantiert sie auch nicht und zwar für niemanden - ohne Ausnahme! Nur die Menschenrechtserklärung darf sich das anmaßen, und nur eine Verfassung darf meine Freiheit gewährleisten."

Patrick Bahners gratuliert der "Syrischen Elektronischen Armee" (SEA) nach dem Hack der Website der New York Times: Die Gruppe habe sich "das perfekte Ziel und den richtigen Zeitpunkt ausgesucht... Die propagandistische Behauptung, man trete zum Krieg gegen einen kulturell rückständigen Feind an, wird sich anders als im Irak-Krieg nicht durchhalten lassen."

Außerdem: "Das Erbsenhirn ist die Rache der Stammzellforscher an ihren Kritikern", schreibt Joachim Müller-Jung so fasziniert wie fassungslos, nachdem es in Österreich gelungen ist, aus Stammzellen ein embryonales, rudimentäres Menschengehirn zu züchten. Dirk Schümer gleitet in Alfonso Cuaróns neuem, beim Filmfestival in Venedig aufgeführtem Film "Gravity" durch "atemberaubende Flugpanoramen aus dem Orbit". Rainer Rother vom Filmmuseum Berlin erinnert daran, wie die Ufa mit dem Propagandafilm "Hitlerjunge Quex" vor den Nazis knickste: "Dieser sozusagen prototypische Propagandafilm war eine Eigenentwicklung, ihm lag kein Auftrag des Regimes zugrunde" (siehe auch diese von Rother kuratierte Filmreihe). Marco Schmidt drückt beim Filmfestival in Locarno in Werner Herzogs Master Class die Schulbank. Die Aufnahme einer solchen (allerdings in Brasilien abgehaltenen) Veranstaltung finden wir auf Youtube:



Auf der Medienseite weist Thomas Thiel auf eine lange Klaus-Lemke-Nacht morgen im ZDF hin. Auf Facebook gibt es dazu eigens verfasste Liner Notes des bayerischen Filmanarchisten.

Besprochen werden eine Ausstellung über Goethe und Jean Paul im Goethe-Haus in Frankfurt, der Dokumentarfilm "Where's the Beer and when do we get paid", der den Zappa-Schlagzeuger Jimmy Carl Black in Bayern ausfindig gemacht hat, und Bücher, darunter James Meeks Roman "Liebe und andere Parasiten" (mehr in unserer Bücherschau um 14 Uhr).

Zeit, 29.08.2013

Götz Hamanns Zusammenfassung der "Fehlerkette" um die Benennung des Bild-Mannes Nikolaus Blome zum Stellvertreter des designierten Spiegel-Chefs Wolfgang Büchner ist schon nicht mehr auf dem neuesten Stand - inzwischen soll Blome Teil der Chefredaktion, aber nicht mehr Vize-Chefredakteur werden. Damit scheint ein Kompromiss gefunden und die politische Kultur in Deutschland vorerst gerettet - denn daran, dass in dem Konflikt viel mehr als bloß die Identität des Spiegel auf dem Spiel steht, lässt Hamann keinen Zweifel: "Scheitert Büchner und schadet er dabei dem Spiegel, träfe es die Vierte Gewalt als Ganzes."

Fürs Feuilleton unterzieht Peter Kümmel die Körpersprache von Angela Merkel und Peer Steinbrück einer eingehenden Analyse: "Da ist die viel beschriebene Merkel-Raute, die Art, wie die Kanzlerin ihre Hände vor dem Bauch zu einer beidseitig offenen Grotte faltet; und da ist Steinbrücks Mund, der baff offen steht, wenn der Kandidat einer Frage lauscht, in eine Kamera blickt. Zwei leere Öffnungen: Man könnte ein Piktogramm der Ratlosigkeit aus ihnen herstellen." Im Zeit Magazin der vergangenen Woche hatte Carolin Emcke bereits die Merkelsche Rhetorik analysiert.

Weitere Artikel: Katja Nicodemus besucht Hans-Jürgen Syberberg in seinem Heimatort Nossendorf, wo der Regisseur an seinem letzten großen Projekt arbeitet. Georg Seeßlen macht sich Gedanken über die Zerstörungslust aktueller Blockbuster. Der als Mercedes-Werbespot getarnte Hochschulabschlussfilm von Tobias Haase zeigt, "was wirkliche Kunst dem angemaßten Kunstcharakter der Werbung voraus hat", schwärmt Jens Jessen. Elisabeth von Thadden besucht das Ehepaar Fritz Stern und Elisabeth Sifton in New York. Hanno Rauterberg informiert über urbane Landwirtschaft in Andernach, Almere und Seattle. Nina Pauer porträtiert Eric Jarosinski, der mit seinem unter dem Namen NeinQuarterly geposteten Aphorismen zum Twitter-Star wurde. "In der deutschen Gegenwartsliteratur war er seine eigene Liga", schreibt Michael Maar zum Tod von Wolfgang Herrndorf.

Besprochen werden Heiner Goebbels' Inszenierung von Harry Partchs "Delusion of the Fury" bei der Ruhrtriennale und Bücher, darunter die neue Goethe-Biografie von Rüdiger Safranski (mehr in unserer Bücherschau heute um 14 Uhr). Das Dossier widmet sich der Westfälischen Rundschau, die nach der Entlassung aller Redakteure und freien Mitarbeiter ihre Seiten jetzt mit Artikeln aus anderen Blättern füllt.