Boston Pride hat sich aufgelöst. Eine der ältesten und bekanntesten Schwulen- und Lesbenorganisationen der USA hat
sich selbst aufgelöst, nach einem langen Streit um die Rolle von
Transgender und BLM. Obwohl das Komitee in den letzten Jahren praktisch allen Forderungen nachkam, reichte es den QTBIPOC (Queer, Trans, Black, Indigenous und People of Color) nie,
erzählt Maxwell Meyer. Sie wollten die ganze Macht. Das Ende von Boston Pride wirft für Meyer eine wichtige Frage für Aktivisten auf: "Was tun wir,
wenn wir gewinnen?" Die Rechte von Homosexuelle in den USA sind heute juristisch und gesellschaftlich durchgesetzt, also versucht ein Block, so Meyer, sich durch Radikalismus neu zu profilieren: "Wenn die Rechte der Schwulen und Lesben nicht mehr radikal sind, muss die LGBT-Bewegung ihre Energie und ihre Ressourcen in Dinge stecken, die die Möglichkeit einer
militanten Politik bieten - wie radikale Gender-Bewegungen, die Auslöschung des biologischen Geschlechts, Antikapitalismus, Dämonisierung Israels, extreme Formen des 'Antirassismus', Pazifismus und die Abschaffung der Polizei. Selbst Schwule und Lesben, die heute als '
privilegierte'
Elite der LGBT-Bevölkerung angesehen werden, sind Gegenstand von Misstrauen und sogar Feindseligkeit. Dieser Radikalismus ist völlig losgelöst von der Realität, dass die LGBT-Bewegung fast alle ihre Ziele erreicht hat. Sogar in Bezug auf die nominell radikalen Ziele, die diese Aktivisten anstreben, ist die Einbildung, mutig und revolutionär zu sein, ziemlich dünn, da sich zeigt, dass viele dieser Ziele aktiv von progressiven Politikern, Akademikern, großen kulturellen Institutionen, Hollywood und sogar von '
woken'
Unternehmen unterstützt werden. Aktivisten, die sich einreden, dass sie gegen das System wüten, sind in vielen Fällen selbst zu einem Teil des Systems geworden."