Magazinrundschau
Verkaufe einen Chinesen
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag Mittag
20.09.2022. In Africa is a Country denkt die Historikerin Shobana Shankar über den Begriff "Black Asia" nach. In First Things erklärt der Islamwissenschaftler Shadi Hamid, wann der Islam eine Religion der Vernunft sein wollte. In der Boston Review fragt der Historiker Faisal Devji, ob der Kult der Beleidigung nicht ein Produkt des Neoliberalismus ist. Der New Yorker lässt sich von einer Himbeertorte mit Hula-Hoop-Reifen verführen. In Qantara erinnert der Historiker Christopher Silver an die gemeinsame Musikgeschichte auf Vinyl von Juden und Muslimen im Maghreb. Pro Publica lernt, dass Sklavenhandel noch sehr real ist.
Africa is a Country (USA), 14.09.2022

Weitere Artikel: Der französische-madagassische Autor Ari Gautier erzählt, welche Bücher ihn beeinflusst haben - von "The Palm-wine Drinkard" des nigerianischen Autors Amos Tutuola über "Gouverneurs de la rosée" des haitianischen Autors Jacques Roumain bis zum Roman "L'Interférence" des "größten modernen Dichters Afrikas", des madagassischen Autors Jean-Joseph Rabearivelo. Wamuwi Mbao stellt den südafrikanischen Dichter Don Mattera vor, der im Juli starb. Und der Religionswissenschaftler Terje Østebø beschreibt den Einfluss des Salafismus auf die äthiopischen Muslime.
First Things (USA), 20.09.2022

Boston Review (USA), 14.09.2022

New Yorker (USA), 26.09.2022

Weitere Artikel: Bono erzählt seine Lebensgeschichte. Sam Knight erzählt die Geschichte eines umstrittenen Lucian Freuds. James Wood liest Marlen Haushofers Roman "Die Wand". Claudia Roth Pierpont liest Marius Kociejowskis Neapelporträt "The Serpent Coiled in Naples". Und Anthony Lane sah Olivia Wildes Film "Don't Worry Darling".
Qantara (Deutschland), 15.09.2022

The Atlantic (USA), 01.10.2022

HVG (Ungarn), 15.09.2022

Propublica (USA), 13.09.2022

Canadian Geographic (Kanada), 12.08.2022


London Review of Books (UK), 22.09.2022

In einem ellenlangen und etwas mäandernen Artikel erzählt Ian Jack die Geschichte des schottischen Schiffbaus, dessen einstiger Glanz doch ziemlich verblasst ist. Die Hafenstadt Port Glasgow erlebte zudem ihr "Fähren-Fiasko" mit zwei Schiffen, die fünf Jahre nach dem anvisierten Termin noch immer nicht fertig sind. Unangenehm für die schottische Regierung: "Die schottische Verachtung für die politische Führung in Westminster hat unter Boris Johnson einen neuen Höhepunkt erreicht (und droht unter Liz Truss noch weiter zu steigen), so dass dies eigentlich einfach sein sollte. Aber die SNP ist in Schottland seit fünfzehn Jahren an der Macht und hat ihre eigene Liste von Peinlichkeiten, vor allem in den Bereichen öffentliche Gesundheit, Bildung und Industriepolitik. Verglichen mit der niedrigen Lebenserwartung, der höchsten Rate von Drogentoten in Europa und der Aquakultur, die fast vollständig in ausländischem Besitz ist, sind die Fähren ein kleines Missgeschick. Unmittelbar betroffen sind nur die dünn besiedelten Halbinseln und Inseln im Westen Schottlands mit einer Wohnbevölkerung von höchstens siebzigtausend Menschen. Was die Fähren politisch so wirkungsvoll macht, ist die Tatsache, dass sie die Unzulänglichkeit der Regierung auf den Punkt bringen. Die schottische Regierung hat die Schiffe in Auftrag gegeben und finanziert; die schottische Regierung besitzt und verwaltet jetzt die Werft; die schottische Regierung wird die Schiffe subventionieren, wenn sie in Betrieb gehen, man könnte auch sagen falls."
Außerdem: James Butlers blickt auf Liz Truss' bisherige politische Laufbahn, die ihn nicht unbedingt hoffnungsfroh stimmt.
Politico Magazine (USA), 14.09.2022

Quillette (USA), 13.09.2022

Osteuropa (Deutschland), 13.09.2022

New York Times (USA), 17.09.2022

Die Suche nach Aliens geht weiter, allerdings gibt es jetzt neue Teleskope und bald noch viel bessere, schreibt Jon Gertner. Man sucht heute nicht mehr so sehr nach "Biosignaturen", sondern nach "Technosignaturen", also etwa nach Verschmutzungen in der Atmosphäre von Planeten. Unsere eigenen technologischen Fortschritte machen wie gesagt Hoffnung: "Der erste ist, dank neuer Teleskope und Techniken, die Identifizierung von Planeten, die ferne Sterne umkreisen. Im August zählte die NASA 5.084 solcher Exoplaneten, und die Zahl wächst jedes Jahr um mehrere hundert. 'So gut wie jeder Stern, den man am Nachthimmel sieht, hat einen Planeten in der Nähe, wenn nicht sogar eine ganze Familie von Planeten', sagt Adam Frank vom Forschungsprojekt CATS, der anmerkt, dass sich diese Erkenntnis erst in den letzten zehn Jahren durchgesetzt hat. Da es wahrscheinlich mindestens 100 Milliarden Sterne in der Milchstraße und schätzungsweise 100 Milliarden Galaxien im Universum gibt, könnte es eine fast unvorstellbare Zahl potenzieller Kandidaten für Leben - und auch für Zivilisationen, die über Technologie verfügen - geben."
Kommentieren