Vorgeblättert

Melanie Arns: Heul doch!

Ausgewählte Leseproben.
20.07.2004. "Heul doch!" - das Debüt von Melanie Arns ist eine furiose Auseinandersetzung mit dem Jungsein, ein gnadenloser Blick auf Familie, Freundschaften, Liebe und Schmerz. Hier eine Leseprobe.
Melanie Arns: Heul doch!
Roman

Jung und Jung, Wien 2004
120 Seiten, gebunden, 16 Euro

erscheint am 27. Juli 2004

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Mehr Informationen beim Verlag Jung und Jung

Klappentext:
Heul doch! - aber das ist leichter gesagt als getan. Und überhaupt, wer sagt denn, dass das hilft? Wer sagt denn, dass da hinterher irgendwas besser ist?
Heul doch - bei der Familie? Der Mutter, der Großmutter? Dem Vater? Wie die schon miteinander umgehn, fast so schlimm wie mit mir. Nein, so auch wieder nicht, mit mir war's schlimmer:
Heul doch: damit die sehn, wie's mir geht? Wen interessiert denn das? Wen geht das überhaupt etwas an? Mein Bruder ist tot, das könnte die zum Beispiel etwas angehn. Wollen sie aber nicht wissen, ist wie in der Schule. Obwohl, da ist wenigstens mein Türke.
Heul doch? Davon werd ich auch nicht schöner. Ein Mädchen in meinem Alter. Schaut mich eh keiner an. Erst recht nicht, wenn ich zurückschau. Die wollen doch alle nur, was sie im Kopf haben, nicht was sie sehen. Kann ich noch so frech antworten: die einzige, die mir zuhört, bin ich anscheinend selbst.

Zur Autorin:
Melanie Arns, geboren 1980 im Kreis Kleve am Niederrhein, lebt heute in Leipzig. Eine kaufmännische Ausbildung hat sie abgebrochen, um am Deutschen Literaturinstitut studieren zu können. Teilnehmerin am Ingeborg Bachmann-Wettbewerb 2002.

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