Vorgeblättert

Michail Schischkin: Venushaar

28.02.2011. Der Erzähler in Michail Schischkins Roman "Venushaar" ist ein Dolmetscher, der die täglich wiederkehrenden Fragen in einer Einwanderungsbehörde (Warum haben Sie Asyl beantragt?) übersetzen muss und darüber ins Grübeln über sein Leben und über die Welt gerät. Lesen Sie hier einen Auszug.
Michail Schischkin: Venushaar
Roman
Aus dem Russischen von Andreas Tretner

Deutsche Verlags-Anstalt, München 2011
560 Seiten, gebunden, ? 24,99

Erscheint am 8. März 2011

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Klappentext: Warum haben Sie Asyl beantragt? Diese Frage muss der namenlose Erzähler mehrfach täglich ins Russische übersetzen. Er arbeitet als Dolmetscher für die Schweizer Einwanderungsbehörde bei Vernehmungen von Flüchtlingen aus der ehemaligen Sowjetunion. Doch beim Übersetzen des fremden Leids legt sich seine eigene Lebensgeschichte wie eine zweite Schicht um die Worte. Auch er ist ein Emigrant, der sich nach denen sehnt, die er nicht mehr um sich hat: nach seiner Frau und seinem Kind. Und plötzlich treten dem Dolmetscher neben seinen eigenen Erinnerungen und Gefühlen auch Geschichten aus anderen Welten und Zeiten entgegen. Schischkin erzählt ein Jahrhundert russischer Geschichte und bettet außerdem das Leben des Dolmetschers durch Verweise in einen Kosmos der gesamten Weltkultur ein.

Zum Autor: Michail Schischkin wurde 1961 in Moskau geboren, studierte Linguistik und unterrichtete Deutsch. 1995 emigrierte er in die Schweiz, wo er u.a. als Dolmetscher für die Einwanderungsbehörde arbeitete. Sein erster Roman, Die Eroberung Ismails, wurde 2000 mit dem russischen Booker-Preis ausgezeichnet. Für sein jüngstes Werk, "Venushaar", erhielt er mehrere Literaturpreise, u.a. den Preis Nationaler Bestseller 2005. Bisher sind auf Deutsch nur Schischkins Sachbücher erschienen.

Zum Übersetzer: Andreas Tretner, geboren 1959 in Gera, Übersetzer u.a. von Boris Akunin, Vladimir Sorokin und von Viktor Pelewin.