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Muhammad al-Bissati: Häuser hinter den Bäumen

Ausgewählte Leseproben.
10.02.2005. Der Metzger Mussaad ist im Gewühl des Suks unterwegs zu Amir - wird er tatsächlich den eigenen Ziehsohn töten, um seine Ehre wiederherzustellen? Muhammad al-Bissati erzählt in seinem Roman "Häuser hinter den Bäumen" von Frauen und Männern im Nildelta, die gleichermaßen unter sexuellen Frustrationen, Armut und gesellschaftlichen Zwängen leiden. Lesen Sie einen Auszug.
Muhammad al-Bissati: Häuser hinter den Bäumen.
Roman aus Ägypten
Aus dem Arabischen von Hartmut Fähndrich

Lenos Verlag, Zürich 2005
140 Seiten, gebunden, Euro 16,00/sFR 28,00

Erscheint am 21. Februar 2005



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Klappentext:
An einem brütend heißen Markttag ist Mussaad, ein Metzger in einer Provinzstadt im Nildelta, im Gewühl des Suks unterwegs zum Laden seines Kollegen Barakat, um den Kopf von dessen Sohn Amir zu verlangen. Drei Tage zuvor hatte er den jungen Mann, der wegen der Gewalttätigkeit seines Vaters praktisch bei ihm aufwuchs und sein Ziehsohn wurde, zusammen mit seiner Frau Saadija ertappt. Die ganze Stadt weiß um das Drama und hält den Atem an - in Erwartung, dass Mussaad beide umbringen wird, um seine Ehre wiederherzustellen. Zu Hause bewacht unterdessen Mussaads Schwester ihre Schwägerin, eine Fremde, die während des Sueskriegs als Flüchtling in die Stadt kam und auf die sie wegen ihrer außergewöhnlichen Schönheit und Ausstrahlung eifersüchtig ist. Dreist bemächtigt sie sich umgehend der Kleider und des Schmucks der Todgeweihten.


Zum Autor: Muhammad al-Bissati wurde 1937 in Gamalija bei Port Said (Ägypten) geboren. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften war er viele Jahre als staatlicher Rechnungsprüfer tätig. Heute lebt er als Schriftsteller in Kairo. Sein literarisches Werk umfasst elf Romane und acht Erzählsammlungen. "Häuser hinter den Bäumen" ist sein erster Roman in deutscher Übersetzung. Für sein gesamtes erzählerisches Werk wurde Muhammad al-Bissati im Jahr 2000 mit dem in Dubai verliehenen Sultan-Uwaiss-Preis, dem "arabischen Nobelpreis", ausgezeichnet.

Zum Übersetzer: Hartmut Fähndrich, geboren 1944 in Tübingen, studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Islamwissenschaft in Deutschland und in den Vereinigten Staaten. Seit 1972 in der Schweiz, seit 1978 Lehrbeauftragter für Arabisch an der ETH Zürich.