Essay

Identität und Migration

Von Francis Fukuyama
08.02.2007. Moderne liberale Gesellschaften haben schwache kollektive Identitäten. Postmoderne Eliten, besonders in Europa, glauben heute, dass ihre Identitäten nicht mehr länger von Religon und Nation bestimmt werden. Aber wenn unsere Gesellschaften nicht offensiv liberale Werte vertreten, können sie von Migranten in Frage gestellt werden, die genauer wissen, wer sie sind.
Moderne Identitätspolitik entspringt aus einer Lücke in der den liberalen Demokratien zugrunde liegenden politischen Theorie. Diese Lücke ist das Schweigen des Liberalismus über den Platz und die Bedeutung von Gruppen. Die Linie der modernen politischen Theorie, die bei Machiavelli beginnt und sich mit Hobbes, Locke, Rousseau und den amerikanischen Gründervätern fortsetzt, versteht die Frage der politischen Freiheit als eine, die den Staat gegen Individuen stellt, nicht gegen Gruppen. Hobbes und Locke zum Beispiel meinten, dass Menschen im Naturzustand als Individuen Naturrechte besitzen - Rechte, die nur durch einen Gesellschaftsvertrag gesichert werden können, der verhindert, dass ein Individuum bei der Verfolgung seiner Eigeninteressen die Rechte eines anderen verletzt.

Der moderne Liberalismus entstand nicht zuletzt als Reaktion auf die Religionskriege, die in Europa nach der Reformation wüteten. Der Liberalismus entwickelte das Prinzip der religiösen Toleranz - die Idee, dass die Verfolgung religiöser Absichten in der Öffentlichkeit die Freiheit anderer Sekten oder Kirchen nicht einschränken dürfe. (Wie wir gleich sehen werden, ist die Trennung von Kirche und Staat in vielen modernen europäischen Demokratien in Wahrheit nie vollständig gelungen.) Aber während der moderne Liberalismus klar das Prinzip durchgesetzt hat, dass der Staat seine Macht nicht dazu nutzen darf, Individuen religiöse Überzeugungen aufzuzwingen, hat er die Frage nicht beantwortet, ob individuelle Freiheit nicht mit dem Recht, eine bestimmte religiöse Tradition aufrechtzuerhalten in Konflikt geraten kann. Die amerikanischen Gründerväter haben die Freiheit kultureller, religiöser oder ethnischer Gruppen, ihre Gruppenidentität zu schützen, nicht als vordringliches Problem angesehen, vielleicht weil die neuen Siedler relativ homogen waren. Mit den Worten von John Jay (im zweiten der Federalist Papers): "Ein Volk, das von denselben Vorfahren abstammt, dieselbe Sprache spricht, sich zur selben Religion bekennt und denselben Prinzipien anhängt."

Eine wirkliche Identitätspolitik entwickelte sich im Westen erst mit der Reformation. Martin Luther vertrat die Ansicht, dass Erlösung nur durch die innere Herzensgesinnung erreicht werden kann und griff die katholische Betonung der Werke an - also der rein äußerlichen Befolgung sozialer Verhaltensregeln. Die Reformation begriff wahre Religiosität als den subjektiven Zustand eines Individuums und löste so die innere Identität vom äußeren Verhalten.

Es lohnt zu lesen, was der kanadische Philosoph Charles Taylor über die sich an die Reformation anschließende historische Entwicklung von Identitätspolitik geschrieben hat. Rousseau schrieb im "Zweiten Discours" und den "Spaziergängen", es gebe eine tiefe Kluft zwischen unserem äußeren Selbst als einer Ablagerung von sozialen Sitten und Gebräuchen und unserer wahren inneren Natur. Das Glück liegt dann in der Wiederentdeckung der inneren Authentizität. Diese Idee hatte Johann Gottfried Herder entwickelt, der meinte, innere Authentizität liege nicht nur in Individuen, sondern auch in Völkern, in der Rückgewinnung dessen, was wir heute Volkskultur nennen. In Taylors Worten: "Das ist die mächtige Idee, die uns überliefert worden ist. Moralisch ausgezeichnet wird dabei eine Art Kontakt mit mir selbst, mit meiner inneren Natur, ein Kontakt, der ständig (...) durch sozialen Konformitätsdruck verloren zu gehen droht."

Die Kluft zwischen dem inneren und äußeren Selbst stammt nicht einfach aus dem Reich der Ideen, sondern aus der sozialen Realität moderner Marktdemokratien. Nach der amerikanischen und französischen Revolution wurde das Ideal der carriere ouverte aux talents zur Wirklichkeit, indem traditionelle Hindernisse für den sozialen Aufstieg beseitigt wurden. Sozialer Status wird jetzt erlangt und nicht mehr zugemessen; er verdankt sich Talent, Arbeit und Anstrengung und nicht mehr in erster Linie dem Zufall der Geburt. Das eigene Leben wird auf selbst gesteckte Ziele ausgerichtet und nicht mehr in erster Linie von den Erwartungen von Eltern, Sippe, Dorf oder Priester bestimmt.

Taylor hebt hervor, dass moderne Identität von Natur aus politisch ist, weil sie Anerkennung verlangt. Die Vorstellung, dass moderne Politik auf dem Prinzip universeller Anerkennung basiert, stammt von Hegel. Doch scheint es zunehmend so, dass universelle Anerkennung, die auf einer von allen Individuen geteilten Menschlichkeit basiert, nicht genug ist, vor allem aus der Perspektive all der Gruppen, die in der Vergangenheit diskriminiert wurden. Folglich dreht sich moderne Identitätspolitik um die Forderungen nach Anerkennung von Gruppenidentitäten - das heißt, öffentliche Bestätigung der gleichberechtigten Würde früher marginalisierter Gruppen, von den Bewohnern der frankophonen Provinz Quebec über Afroamerikaner, Frauen, indigene Völker bis zu Homosexuellen.

Es ist kein Zufall, dass Charles Taylor Kanadier ist, da der heutige Multikulturalismus und die aktuelle Identitätspolitik in mehr als einer Hinsicht in Kanada ihren Ursprung haben, und zwar in der Forderung der frankophonen Gemeinschaft nach Anerkennung ihrer Rechte. Das Gesetz 101 von 1977 bricht mit dem liberalen Prinzip der Gleichheit aller Individuen vor dem Gesetz: Französischsprachige genießen sprachliche Rechte, die Englischsprachige nicht haben. Quebec wurde 1995 als "eigenständige Gesellschaft" und 2006 als "Nation" anerkannt.

Multikulturalismus, verstanden nicht nur als Toleranz gegenüber kultureller Verschiedenartigkeit, sondern als Forderung nach legaler Anerkennung der Rechte von rassischen, religiösen oder kulturellen Gruppen, hat sich inzwischen in fast allen modernen liberalen Demokratien durchgesetzt. Die politischen Kämpfe in den USA sind seit einer Generation bestimmt von Kontroversen über die Förderung von Afroamerikanern ("affirmative action"), Zweisprachigkeit und Homosexuellenehe. Ausgelöst wurden diese Diskussionen von früher marginalisierten Gruppen, die die Anerkennung nicht nur ihrer Rechte als Individuen, sondern ihrer Rechte als Mitglieder einer Gruppe fordern. Die auf John Locke zurückgehende US-Tradition mit ihrer Betonung individueller Rechte hat zu außerordentlich kontrovers geführten Auseinandersetzungen um die Durchsetzung von Gruppenrechten geführt - viel stärker als im modernen Europa.

Die radikalislamistische Ideologie, die den Terrorattacken des letzten Jahrzehnts zugrunde liegt, müssen wir sehr viel eher als Manifestation moderner Identitätspolitik denn traditioneller muslimischer Kultur begreifen. Als solche ist sie uns von früheren politischen Bewegungen her vertraut. Die Tatsache, dass sie modern ist, macht sie nicht weniger gefährlich, hilft aber dabei, das Problem und mögliche Lösungen genauer in den Blick zu bekommen.

Das Argument, der zeitgenössische radikale Islamismus sei eine Form der Identitätspolitik, hat am nachdrücklichsten der französischen Wissenschaftler Olivier Roy in seinem 2004 erschienenen Buch "Der islamische Weg nach Westen" vorgebracht. Für Roy ist die Wurzel des radikalen Islamismus nicht kulturell, das heißt, sie ist kein Nebenprodukt von etwas, das dem Islam oder der von ihm hervorgebrachten Kultur inhärent wäre. Im Gegenteil, so Roy, sei der radikale Islamismus entstanden, weil erst die "Deterritorialisierung" des Islam die Frage der muslimischen Identität aufgeworfen hat.

In traditionellen muslimischen Gesellschaften stellt sich die Identitätsfrage so wenig wie in traditionellen christlichen Gesellschaften. In einer traditionellen muslimischen Gesellschaft wird die individuelle Identität von den Eltern und dem sozialen Umfeld bestimmt. Alles - vom Stamm und der Sippe über den örtlichen Imam bis zur politischen Struktur des Staates - verankert die eigene Identität in einem bestimmten Zweig des islamischen Glaubens. Das ist keine Frage der Wahl. Wie der Judaismus ist der Islam eine hoch legalistische Religion. Das bedeutet, religiöser Glaube besteht aus Konformität mit einem Satz festgelegter sozialer Regeln. Diese Regeln sind in starkem Maß geprägt durch lokale Traditionen, Sitten, Heilige und Praktiken. Traditionelle Religiosität ist nicht universalistisch, der universalistischen Doktrin des Islam zum Trotz.

Für Roy wird Identität genau dann zum Problem, wenn Muslime ihre traditionellen muslimischen Gesellschaften verlassen und zum Beispiel nach Westeuropa emigrieren. Die eigene Identität als Muslim wird nicht länger von der umgebenden Gesellschaft unterstützt; im Gegenteil gibt es einen starken Druck, sich den herrschenden kulturellen Normen des Westens anzupassen. Die Frage der Authentizität stellt sich für den Einzelnen, wie sie das in einer traditionellen Gesellschaft nie getan hat, denn jetzt gibt es eine Kluft zwischen der inneren Identität als Muslim und dem Verhalten gegenüber der Gesellschaft. Das erklärt die ständigen Fragen, an die Imame auf islamischen Websites, was haram (verboten) oder halal (erlaubt) sei. In Saudi-Arabien stellt sich die Frage, ob es haram ist, die Hand einer Professorin zu schütteln, gar nicht, denn diese soziale Kategorie existiert dort kaum.

Radikaler Islamismus und Dschihadismus sind Reaktionen auf die Identitätssuche von im Westen lebenden Muslimen. Diese Ideologien haben auf die von einem jungen Muslim in Holland oder Frankreich gestellte Frage "Wer bin ich?" eine Antwort: Du bist ein Mitglied der weltweiten Umma, und damit Anhänger einer von allen lokalen Bräuchen, Heiligen und Traditionen gereinigten universellen islamischen Doktrin. Muslimische Identität wird zu einer Frage des inneren Glaubens statt der äußeren Befolgung sozialer Praktiken. Roy sieht hier eine "Protestantisierung" des muslimischen Glaubens, da nun ein dem sichtbaren Verhalten widersprechender subjektiver Zustand die Erlösung verspricht. Darum konnten Mohammed Atta und einige andere der Verschwörer vom 11. September in den Tagen vor den Anschlägen angeblich Alkohol trinken und einen Strip-Club besuchen.

Versteht man den radikalen Islamismus als eine Form der Identitätspolitik, erklärt das auch, warum sich ihm europäische Muslime der zweiten und dritten Generation zuwenden. Die Immigranten der ersten Generation haben in der Regel psychologisch nicht mit der Kultur ihres Geburtslandes gebrochen. Sie nehmen ihre traditionellen Gebräuche mit in ihre neue Heimat. Ihre Kinder dagegen verachten oft die Religiosität ihrer Eltern, zugleich sind sie noch nicht in die Kultur der neuen Gesellschaft integriert. Sie stecken zwischen zwei Kulturen fest, mit denen sie sich nicht identifizieren können. Darum übt die universalistische Ideologie des gegenwärtigen Dschihadismus auf sie einen starken Reiz aus.

Olivier Roy übertreibt sicherlich, wenn er den radikalen Islamismus in erster Linie als europäisches Phänomen betrachtet. So gibt es eine Reihe anderer Quellen für radikale Ideologien aus dem Mittleren Osten. Saudi-Arabien, Pakistan, Iran und Afghanistan sind allesamt Exporteure radikalislamistischer Ideologien, der Irak wird womöglich dazu werden. Aber sogar für muslimische Ländern bleibt Roys Analyse wertvoll, denn auch hier führt der Import der Moderne zu Identitätskrisen und zu Radikalisierung. Die durch Technologie und die Beseitigung ökonomischer Barrieren vorangetriebene Globalisierung hat die Grenzen zwischen der entwickelten Welt und traditionellen muslimischen Gesellschaften verwischt. Es ist kein Zufall, dass so viele von denen, die die jüngsten Anschläge geplant und ausgeführt haben, in Europa radikalisierte europäische Muslime waren oder aus jenen privilegierten Schichten der islamischen Gesellschaften stammen, die Kontakte zum Westen hatten. Mohammed Atta und die anderen Organisatoren der Anschläge vom 11. September gehören ebenso in diese Kategorie wie Mohammed Bouyeri (der Mörder des niederländischen Filmemachers Theo van Gogh), die Bombenleger vom 11. März in Madrid, vom 7. Juli in London und die britischen Muslime, denen vorgeworfen wird, letzten Sommer einen Anschlag auf ein Flugzeug geplant zu haben. Man sollte auch nicht übersehen, dass die Führer von Al Qaida, Osama bin Laden und Ayman Al-Zawahiri beide gebildete Männer sind, mit Kenntnis der und Zugang zur modernen Welt.

Wenn man den zeitgenössischen radikalen Islamismus als ein Produkt von Identitätspolitik und damit als modernes Phänomen versteht, folgt daraus zweierlei: Erstens, dass er kein völlig neues Phänomen ist, denn wir kennen Ähnliches von den extremistischen Ideologien des 20. Jahrhunderts, von all den jungen Leuten, die Anarchisten, Bolschewiken, Faschisten oder Mitglieder der Baader-Meinhof-Gruppe wurden. Fritz Stern, Ernest Gellner und andere haben gezeigt, dass die Modernisierung und der Übergang von der Gemeinschaft zur Gesellschaft von Unzähligen in unterschiedlichen Gesellschaften als intensiver Entfremdungsprozess erlebt worden ist. Jetzt sind die jungen Muslime an der Reihe, diese Erfahrung zu machen. Ob es spezifische Eigenschaften des Islam gibt, die die Radkalisierung begünstigen, ist eine offene Frage. Seit dem 11. September hat sich eine kleine Industrie entwickelt, die beweisen will, dass Gewalt und sogar Selbstmordanschläge tiefe Wurzeln im Koran oder der muslimischen Geschichte haben. Dabei lässt sich kaum übersehen, dass muslimische Gesellschaften in der Geschichte oft toleranter waren als ihre christlichen Kontrahenten. Der jüdische Philosoph Maimonides wurde im muslimischen Cordoba geboren, einem bunten Zentrum der Kultur und des Wissens. Bagdad hat für Generationen eine der größten jüdischen Gemeinden der Welt beherbergt. Es ist ebenso sinnlos, den radikalen Islamismus als unvermeidlichen Auswuchs des Islam anzusehen wie den Faschismus als Ergebnis des jahrhundertelang dominierenden europäischen Christentums.

Zweitens: Das Problem des islamistischen Terrors wird nicht gelöst, indem man Modernisierung und Demokratie in den Mittleren Osten bringt. Der Glaube der Bush-Regierung, dass der Terrorismus sich einem Demokratiemangel verdankt, übersieht, dass so viele Terroristen in demokratischen europäischen Ländern radikalisiert wurden. Natürlich ist gegen Modernisierung und Demokratie nichts einzuwenden, aber in der muslimischen Welt würden sie das Terrorproblem zunächst wahrscheinlich vergrößern und nicht eindämmen.

Moderne liberale Gesellschaften in Europa und Nordamerika haben eine eher schwach ausgeprägte Identität; viele sind stolz auf ihren eigenen Pluralismus und Multikulturalismus, was aber nichts anderes heißt, als dass ihre Identität darin besteht, keine Identität zu haben. Freilich lassen sich nationale Identitäten auch in den liberalen Demokratien von heute nicht einfach wegdiskutieren. Sie existieren nach wie vor, wenn auch in Nordamerika und Europa in unterschiedlicher Ausprägung. Das erklärt aber auch, warum die Integration von Muslimen in Ländern wie den Niederlanden, Frankreich und Deutschland so schwierig ist.

Der jüngst verstorbene Seymour Martin Lipset hat die amerikanische Identität als von Natur aus politisch beschrieben und immer die Entstehung der USA aus einer Revolution gegen die Autorität des Staates betont. Das amerikanische Glaubensbekenntnis basiert auf fünf Grundwerten: Gleichheit (verstanden als Gleichheit der Ausgangsbedingungen, nicht des Endergebnisses), Freiheit (oder Ablehnung von staatlichem Dirigismus), Individualismus (in dem Sinne, dass Individuen ihre soziale Stellung selbst bestimmen können), Populismus und Laissez-faire. Weil es sich dabei um politische wie gesellschaftliche Werte handelt, waren sie der Theorie nach (jedenfalls nach der Abschaffung der Sklaverei) allen Amerikanern erreichbar und konnten sich so bemerkenswert lange halten. Robert Bellah beschrieb diese Grundlagen als "Zivilreligion" der USA, aber es ist eine Kirche, die allen Neuankömmlingen offen steht.

Es kommt dazu, dass die amerikanische Identität in unterschiedlichen ethnischen Traditionen verwurzelt ist, vor allem in der von Samuel Huntington sogenannten dominierenden "anglo-protestantischen" Kultur. Auch Lipset hielt die sektiererischen protestantischen Traditionen der britischen Siedler für außerordentlich wichtig im Prozess der Entstehung der amerikanischen Kultur. Die berühmte protestantische Arbeitsethik, die amerikanische Vorliebe für freiwillige Zusammenschlüsse und der Moralismus der amerikanischen Politik sind alles Nebenprodukte dieses anglo-protestantischen Erbes.

Zwar wurzeln Schlüsselaspekte der amerikanischen Kultur in europäischen kulturellen Traditionen. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts hatten sie sich jedoch von ihren ethnischen Ursprüngen abgelöst und wurden von den Heerscharen neuer Amerikaner praktiziert: Amerikaner arbeiten härter als Europäer und tendieren - wie Webers frühe Protestanten - zu der Überzeugung, dass Würde eher in der moralisch befreienden Wirkung von Arbeit als in der Solidarität des Wohlfahrtsstaates zu finden ist.

Es gibt natürlich viele eher unerfreulich Aspekte der amerikanischen Kultur von heute. Anspruchsdenken, Konsumismus, Hollywoods Vorliebe für Sex und Gewalt und die Gangkultur der Unterklasse, die die USA nach Zentral-Amerika re-exportiert haben - all das sind unverwechselbare Aspekte der amerikanischen Kultur, die von Teilen der Immigranten geteilt werden. Lipset hielt den amerikanische Exzeptionalismus für ein zweischneidiges Schwert: derselbe anti-dirigistische Individualismus, der Amerikaner zu eifrigen Unternehmern macht, macht sie auch weniger gesetzestreu als die Europäer.

In Europa wurde nach dem Zweiten Weltkrieg mit großer Hingabe versucht, eine "postnationale" europäische Identität zu schaffen. Aber trotz aller Fortschritte auf dem Weg zu einer starken EU bleibt die europäische Identität eher eine Kopf- als eine Herzenssache. Es gibt zwar eine schmale Schicht mobiler, kosmopolitischer Europäer, doch nur wenige begreifen sich in erster Linie als Europäer oder fühlen Stolz, wenn die europäische Hymne gespielt wird. Mit ihrer Ablehnung der europäischen Verfassung in Frankreich und den Niederlanden 2005 haben die normalen Bürger den Eliten mal wieder klargemacht, dass sie nicht bereit sind, den Nationalstaat und ihre Souveränität aufzugeben.

Aber auch ihre nationale Identität betrachten viele Europäer mit zwiespältigen Gefühlen. Die prägende Erfahrung für das heutige europäische Bewusstsein sind die zwei Weltkriege, deren Ursache die Europäer in der Regel im Nationalismus sehen. Dennoch bestehen Europas alte nationale Identitäten fort. Die Menschen haben noch immer ein starkes Gefühl dafür, was es bedeutet, Brite, Franzose, Niederländer oder Italiener zu sein, auch wenn es nicht als politisch korrekt gilt, sich zu lautstark zu diesen Identitäten zu bekennen. Und die nationalen Identitäten in Europa sind, verglichen mit denen in Amerika, stark an Ethnizität gebunden. Während also alle europäischen Länder dieselbe Bindung an die formale und politische Seite der mit der Staatsbürgerschaft verbundenen Gleichheit haben wie die USA, ist es aufgrund der fortdauernden Kraft ethnischer Zugehörigkeiten schwieriger, das in eine gefühlte Gleichheit der Staatsbürgerschaft zu verwandeln.

Die Niederländer zum Beispiel sind berühmt für ihren Pluralismus und ihre Toleranz. Was das Verhalten in den eigenen vier Wänden angeht, sind die Holländer aber durchaus konservativ. Die niederländische Gesellschaft war immer multikulturell, ohne assimilierend zu sein. Das passt gut zu einer traditionell viele von einander getrennte soziale Gruppen - Protestanten, Katholiken und Sozialisten - vereinenden Gesellschaft. In ähnlicher Weise sehen die meisten anderen europäischen Länder den Multikulturalismus eher als einen Rahmen für die Koexistenz separater Kulturen, statt ihn als einen Übergangsmechanismus zur Integration von Neuankömmlingen in eine dominierende Kultur zu begreifen (Amartya Sen nannte das "pluralen Monokulturalismus"). Viele Europäer sind skeptisch, ob muslimische Immigranten sich wirklich einfügen wollen; und die, die es tun, werden keineswegs mit offenen Armen empfangen, selbst wenn sie sich das sprachliche und kulturelle Wissen der Gastgesellschaft aneignen.

Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen den USA und Europa in dieser Hinsicht nicht zu übertreiben. Die Europäer beharren darauf, und zwar mit einigem Recht, dass sie ein größeres Problem mit der Integration ihrer Immigranten haben - deren Mehrheit jetzt muslimisch ist - als die USA. Europas muslimische Immigranten kommen oft aus ziemlich traditionellen Gesellschaften, während der größte Teil der Neuankömmlinge in den USA Hispanics sind, die das christliche Erbe der herrschenden Kultur teilen. (Auch Zahlen spielen eine Rolle: Es gibt in den USA, einem Land mit fast 300 Millionen Einwohnern, zwischen zwei und drei Millionen Muslime. Wäre dieser muslimische Bevölkerungsanteil proportional so groß wie in Frankreich, wären es über 20 Millionen.)

Was auch immer seine genauen Gründe sind, Europas Versagen bei der Integration der Muslime ist eine tickende Zeitbombe, die bereits zum Terrorismus beigetragen hat. Das Erstarken populistischer Gruppen wird nicht ausbleiben, und womöglich gefährdet dieses Versagen sogar die europäische Demokratie als ganze. Bei der Lösung des Problems wird man doppelt ansetzen müssen, beim Verhalten der einwandernden Minderheiten und ihrer Nachkommen ebenso wie bei den Mitgliedern der dominierenden nationalen Gemeinschaften.

Auf dem Weg zu einer Lösung müssen wir erstens erkennen, dass das alte multikulturelle Modell in Ländern wie den Niederlanden und Großbritannien kein großer Erfolg gewesen ist, und dass es durch größere Anstrengungen, die nicht-westliche Bevölkerung in die liberale Kultur zu integrieren, ersetzt werden muss. Das alte multikulturelle Modell basierte auf Gruppenanerkennung und Gruppenrechten. Aus einem falsch verstandenen Respekt für kulturelle Unterschiede - und manchmal wegen alter imperialer Schuldgefühle - überließ es den kulturellen Gemeinschaften zu viel Spielraum, Verhaltensregeln für ihre Mitglieder zu definieren. Liberalismus kann letztlich nicht auf Gruppenrechten basieren, denn nicht alle Gruppen halten liberale Werte hoch. Die Zivilisation der europäischen Aufklärung, deren Erbe die zeitgenössische liberale Demokratie ist, kann nicht kulturell neutral sein, denn liberale Gesellschaften haben ihre eigenen Prinzipien, zu denen Wert und Würde jedes Einzelnen gehören. Kulturen, die diese Prämissen nicht akzeptieren, verdienen in einer liberalen Demokratie nicht den gleichen Schutz wie andere. Mitglieder von Immigrantengemeinschaften und ihre Nachkommen verdienen es, gleichfalls als Individuen behandelt zu werden, nicht als Mitglieder einer kulturellen Gemeinschaft. Es gibt keinen Grund, ein muslimisches Mädchen vor dem Gesetz anders zu behandeln als ein christliches oder jüdisches, was auch immer ihre Verwandten davon halten.

Multikulturalismus in seiner ursprünglichen kanadischen, US-amerikanischen und europäischen Fassung war in gewisser Hinsicht ein "Spiel nach dem Ende der Geschichte". Das heißt, kulturelle Unterschiede wurden als eine Art Ornament des liberalen Pluralismus begriffen. Sie sollten Gesellschaften, die man betäubend konformistisch und homogen fand, mit exotischem Essen, farbenprächtigen Kleidern und Spuren einer abweichenden historischen Tradition schmücken. Die kulturellen Unterschiede sollten dabei auf die Privatsphäre begrenzt bleiben, wo sie nicht zu ernsthaften Zusammenstößen mit individuellen Rechten anderer führen oder sonstwie die im wesentlichen liberale Gesellschaftsordnung stören konnten. Wenn sie in die öffentliche Sphäre übergriffen, wie bei der Sprachenpolitik in Quebec, empfand die herrschende Gemeinschaft die Abweichung von liberalen Prinzipien als Irritation, aber kaum als fundamentale Bedrohung der liberalen Demokratie selbst.

Im Gegensatz dazu fordern einige muslimische Gemeinden heute Gruppenrechte, die schlicht nicht vereinbar sind mit den liberalen Prinzipien individueller Gleichheit. Diese Forderungen beinhalten spezielle Ausnahmen vom Familienrecht, das für jeden anderen in der Gesellschaft gilt, sie fordern das Recht, Nicht-Muslime von bestimmten öffentlichen Veranstaltungen auszuschließen, und das Recht, die freie Rede bei Verletzung religiöser Gefühle einzuschränken (wie bei den dänischen Karikaturen). In einigen extremen Fällen haben muslimische Gemeinden sogar Anstalten gemacht, den säkularen Charakter der politischen Ordnung insgesamt in Frage zu stellen. Diese Art von Gruppenrechten schränkt ganz klar die Rechte anderer Individuen der Gesellschaft ein und verschiebt gewaltsam die kulturelle Autonomie von der Privatsphäre in die Öffentlichkeit.

Es ist in Europa viel schwieriger, Muslime aufzufordern, auf Gruppenrechte zu verzichten als in den USA, weil viele europäische Länder mit korporatistischen Traditionen immer noch die Rechte von Gemeinschaften respektieren und es fatalerweise versäumt haben, Kirche und Staat wirklich zu trennen. Die Existenz staatlich finanzierter christlicher und jüdischer Schulen in vielen europäischen Ländern macht es schwer, grundsätzlich gegen eine staatlich finanzierte religiöse Erziehung für Muslime zu argumentieren. In Deutschland zieht der Staat die Steuern für die protestantische und katholische Kirchen ein und verteilt die Staatseinnahmen an kirchliche Schulen. (Ein Erbe von Bismarcks Kulturkampf gegen die katholische Kirche.) Sogar Frankreich, mit seiner starken republikanischen Tradition, war in diesem Fall nicht konsequent. Nach den Kämpfen der Französischen Revolution gegen den Klerus stellte Napoleon die Rolle der Kirche in der Erziehung wieder her und verfolgte für das Verhältnis von Kirche und Staat einen korporatistischen Ansatz. So regelt die Beziehung des Staates zur jüdischen Gemeinde Frankreichs beispielsweise der Kulturminister im Gespräch mit dem Consistoire Israelite. Dieses Verfahren diente denn auch als Vorbild für Nicolas Sarkozys aktuelle Versuche, die Position eines mit Autorität versehenen muslimischen Gesprächspartner zu schaffen, der für die französische muslimische Gemeinde sprechen (und sie kontrollieren) soll. Sogar das Gesetz von 1905, das die Prinzipien der laicite verewigte, hat Ausnahmen, zum Beispiel im Elsass, wo der Staat kirchliche Schulen unterstützt.

Bis plötzlich große muslimische Gemeinden vor der Tür standen, waren diese Inseln des Korporatismus, in denen europäische Staaten weiterhin Gruppenrechte anerkennen, nicht umstritten. Die meisten europäischen Gesellschaften sind inzwischen durch und durch säkular, so dass diese religiösen Überbleibsel harmlos erschienen. Aber jetzt sind sie wichtige Präzedenzfälle für die muslimischen Gemeinden, und stellen die klare Trennung zwischen Religion und Staat in Frage. Wenn Europa auf dem liberalen Prinzip eines Pluralismus beharren will, der auf Individual- und nicht auf Gruppenrechten basiert, muss es eine Lösung für diese überkommenen korporatistischen Institutionen finden.

Der andere Ansatz, der das Problem der Integration von Muslimen lösen helfen kann, betrifft die Erwartungen und das Verhalten der Mehrheitsgesellschaften in Europa. Nationale Identität wird noch immer in einer Art und Weise verstanden, die den Neuankömmlingen mit anderem ethnischen und religiösen Hintergrund den Zugang erschwert. Nationale Identität war immer ein soziales Konstrukt; als solches gründet sie auf Geschichte, auf Symbolen, Helden und den Geschichten, die eine Gemeinschaft über sich selbst erzählt. Dieses Gefühl der Zugehörigkeit zu einem Ort und einer Geschichte darf nicht weggewischt werden, aber es muss so weit wie wie möglich auch neuen Bürgern zugänglich sein. In einigen Ländern, vor allem Deutschland, macht die Geschichte des 20. Jahrhunderts es heikel, über nationale Identität zu sprechen, aber dieser Dialog muss im Angesicht der neuen kulturellen Vielfalt Europas wieder eröffnet werden: Wenn die existierenden Bürger ihre nationale Staatsbürgerschaft nicht hinreichend schätzen, dürfen sich die europäischen Länder über mangelnde Wertschätzung unter den Neuankömmlingen nicht wundern.

Und in Wahrheit wird dieser Dialog bereits geführt. Vor einigen Jahren brachten Deutschlands Christdemokraten vorsichtig die Idee der Leitkultur ins Spiel - die Vorstellung, die deutsche Staatsbürgerschaft sei mit bestimmten Pflichten verbunden, wie zum Beispiel Standards für Toleranz und gegenseitigen Respekt einzuhalten. Der Begriff Leitkultur war 1998 von Bassam Tibi, einem deutschen Akademiker syrischer Herkunft, genau als nicht-ethnische, universalistische Konzeption einer Staatsbürgerschaft erfunden worden, die die nationale Identität auch für nicht-ethnische Deutsche öffnen sollte. Trotz dieser Ursprünge wurde die Idee von der Linken sofort als rassistisch und Rückfall in Deutschlands unglückliche Vergangenheit denunziert. Die Christdemokraten distanzierten sich schnell wieder davon. Aber in den letzten Jahren hat sogar Deutschland eine viel härtere öffentliche Debatte über nationale Identität und Massenimmigration geführt. Während der erfolgreichen Fußball-WM wurde der breite Ausdruck moderater nationaler Gefühle zur Normalität und sogar von Deutschlands Nachbarn begrüßt.

Trotz seines ganz anderen Ausgangspunktes kann Amerika die Europäer bei ihrem Versuch, eine postethnische Form nationaler Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit zu finden, vielleicht etwas lehren. Das amerikanische Leben ist voller quasireligiöser Zeremonien und Rituale, die die demokratischen politischen Institutionen des Landes feiern sollen:das rituelle Hissen der Flagge, der Staatsbürgerschaftseid, Thanksgiving und der 4. Juli. Im Gegensatz dazu haben Europäer ihr politisches Leben weitgehend entritualisiert. Europäer haben für die amerikanischen Spielarten des Patriotismus meist nur zynische Herablassung übrig. Aber solche Zeremonien sind für die Assimilation von Immigranten von großer Bedeutung.

Dabei hat Europa seine eigenen Vorbilder für die Schaffung nationaler Identitäten, die nicht in erster Linie auf Herkunft oder Religion basieren. Der berühmteste Fall ist der französische Republikanismus, der sich in seiner klassischen Form weigert, einzelne Gemeinschaftsidentitäten anzuerkennen und die Staatsgewalt dazu nutzt, die französische Gesellschaft zu homogenisieren. Mit dem Anwachsen des Terrorismus und der Revolten in den Vorstädten hat in Frankreich eine intensive Diskussion eingesetzt, warum diese Form der Integration gescheitert ist. Zum Teil mag das daran liegen, dass die Franzosen selbst ihr altes Konzept der Staatsbürgerschaft zugunsten einer Version des Multikulturalismus aufgegeben haben. Das Verbot des Kopftuchs 2004 war eine Rückkehr zum älteren Konzept des Republikanismus.

Großbritannien hat sich kürzlich bei amerikanischen und französischen Traditionen bedient, als es beschloss, den neuen Staatsbürgern sichtbare Zustimmung zur Nation abzuverlangen. Die Labour-Regierung hat Staatsbürgerschafts-Zeremonien für die neuen Bürger eingeführt, ebenso wie obligatorische Staatsbürgerschafts- und Sprachtests. Sie hat auch Staatsbürgerschaftskunde in den Schulen eingeführt. Großbritannien hat in den vergangenen Jahren einen starken Anstieg der Immigration erlebt, viele kamen aus den neuen Mitgliedsländern der EU - wie Polen. Wenn Großbritannien heute die Immigranten als Schlüssel für den Ausbau der wirtschaftlichen Dynamik betrachtet, dürfen die USA dabei als Vorbild gelten. Immigranten sind willkommen, so lange sie arbeiten, statt Sozialhilfe zu beziehen, und dank des wie in den USA flexiblen Arbeitsmarktes gibt es auch jede Menge Jobs für ungelernte Arbeiter. Im größten Teil Europas führen jedoch unflexible Arbeitsgesetze und großzügige Beihilfen dazu, dass Immigranten nicht wegen der Arbeit, sondern wegen der Sozialhilfe ins Land drängen. Viele Europäer behaupten, dass der weniger großzügige Wohlfahrtsstaat in den USA die Armen ihrer Würde beraubt. Aber das Gegenteil ist richtig: Würde kommt von Arbeit und dem Beitrag, den man durch seine Arbeit der Gesellschaft gibt. In verschiedenen muslimischen Gemeinden in Europa lebt mehr als die Hälfte der Muslime von der Wohlfahrt, was unmittelbar zu ihrem Gefühl von Entfremdung und Hoffnungslosigkeit beiträgt.

Die europäische Erfahrung ist also nicht einheitlich. Aber in den meisten Ländern finden inzwischen Debatten über Identität und Migration statt - zum Teil freilich erst ausgelöst durch Terroranschläge und die Erfolge der populistischen Rechten.

Das Dilemma von Immigration und Identität hängt nicht zuletzt mit dem größeren Problem der Wertelosigkeit der Postmoderne zusammen. Die Verbreitung des Relativismus hat es dem postmodernen Menschen viel schwerer gemacht, noch positive Werte zu behaupten - und damit auch, von den Migranten gemeinsame Überzeugungen als Voraussetzung für die Staatsbürgerschaft einzufordern. Die postmodernen Eliten, vor allem die in Europa, glauben, sie hätten Identitäten, die durch Religion und Nation definiert sind, hinter sich gelassen und eine überlegene Position erreicht. Aber abgesehen von ihrer Feier endloser Verschiedenartigkeit und Toleranz finden postmoderne Menschen es schwierig, sich darüber zu verständigen, was eigentlich die Substanz des guten Lebens ausmacht, das doch alle anstreben.

Immigration zwingt uns ganz akut, die Frage "Wer sind wir?", die Samuel Huntington gestellt hat, zu diskutieren. Wenn postmoderne Gesellschaften eine ernsthaftere Diskussion über ihre Identität führen wollen, müssen sie die positiven Werte entdecken, die definieren, was es bedeutet, ein Mitglied dieser Gesellschaften zu sein. Wenn sie es nicht tun, kann es passieren, dass sie überwältigt werden von Menschen, die genauer wissen, wer sie sind.


Aus dem Englischen von Ekkehard Knörer und Anja Seeliger

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Francis Fukuyama wurde 1952 in Chicago geboren. Er promovierte an der Harvard University in Politikwissenschaften und war u. a. als Osteuropa-Experte Mitglied des politischen Planungsstabes im US-Außenministerium. Er lehrt Politische Ökonomie an der Johns Hopkins Universität in Baltimore.


Dieser Artikel wurde erstmals im Journal of Democracy veröffentlicht (hier als pdf) und später in der Februar-Ausgabe von Prospect (hier) veröffentlicht.

Pascal Bruckner hat mit seiner Polemik gegen Ian Burumas Buch "Murder in Amsterdam" und einen Artikel Timothy Garton Ashs eine internationale Debatte ausgelöst. Alle Artikel zu dieser Debatte finden Sie auf Deutsch hier, auf Englisch hier.