
Ein
Beitrag von Betwa Sharma und Ahmer Khan untersucht, wie nationalistische Gruppen im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh
interreligiöse Paarbeziehungen attackieren - per Gesetz: "Seit langem gehen Hindu-Nationalisten in Indien gegen interreligiöse Partnerschaften vor und bedienen sich dabei einer als 'Love Jihad' bezeichneten
Verschwörungstheorie: Danach suchen sich muslimische Männer Hindu-Frauen, um sie zur Konversion zu bewegen und Indiens Hindus zu dezimieren. Seit November gilt in Uttar Pradesh ein Gesetz, das
Ehen zwischen Hindu-Frauen und Muslim-Männern zu verhindern hilft. Zwar verbietet es die Ehe nicht explizit, aber Hindu-Interessenvertreter nutzen es, um gemeinsam mit der Polizei teils gewaltsam gegen 'Love Jihad' vorzugehen, Ziel: den Hindu-Suprematismus im Land zu festigen. ... Die Bürgerwehr erfährt in der Regel durch lokale Informanten von einer interreligiösen Beziehung und ruft dann die Polizei an, um eine
Handyüberwachung von Paaren zu beantragen, die zusammen weggelaufen sind. Nachdem die Frau gefunden wurde, erteilen Hindu-Hardliner oft eine 'Beratung', um sie davon zu überzeugen, ihren muslimischen Partner zu verlassen. Wenn sie sich weigert, greifen sie zu
emotionaler Erpressung, oft von ihren Eltern, oder drohen ihr und ihrem Partner mit Gewalt. In einigen Fällen arrangieren die Hardliner, dass die Frau einen Hindu-Mann heiratet, der möglicherweise auch rechtsgerichteten Gruppen angehört."
In einem anderen Beitrag
deckt Jordan Smith auf, dass die Staatsanwaltschaft in Orange County, Kalifornien einen fragwürdigen Deal praktiziert -
Straferlass gegen DNA-
Proben: "Hat der Angeklagte seine Zusage zu dem Programm abgegeben, wird ihm eine DNA-Probe entnommen und er zahlt 110 Dollar, ein Beitrag zur Finanzierung der Datenbank. Allein in 2019 haben die Staatsanwälte in Orange County so
11 Millionen Dollar eingenommen, rechnet die Berkeley-Juraprofessorin Andrea Roth vor. Der Angeklagte unterschreibt eine Verzichtserklärung, die bescheinigt, dass er die Verfassungskonformität der Praxis nicht infragestellt, und
verzichtet auf das Recht, seine DNA-Daten zu löschen. Dagegen hat Roth starke Bedenken. Sie hat versucht, an Informationen über das Programm zu gelangen, u.a. über die dort gespeicherten demografischen Daten der Menschen, wurde aber von der Staatsanwaltschaft abgewiesen. Das ganze scheint absurd. Menschen, die wegen Kavaliersdelikten verurteilt wurden, geben ihre genetische Daten ab -
auf Lebenszeit, während andere, schwere Straftäter ihre Daten unter bestimmten Voraussetzungen löschen können … Der Unterschied ist der: Ein Mörder, der seine DNA abgibt, macht das vor dem Gesetz. Ein Gewohnheitsverbrecher in Orange County aber hat die Verzichtserklärung unterschrieben."