Vorgeblättert

Giwi Margwelaschwili: Der Kantakt

08.06.2009. Giwi Margwelaschwili stellt in seinem neuen Buch einem ungewöhnlichen Liebespaar nach (Wölfchen und Clairchen), um ihm klarzumachen, dass seine Liebe unvergänglich sei ... Lesen Sie hier einen Auszug aus "Der Kantakt".
Giwi Margwelaschwili: Der Kantakt
Aus den Lese-Lebenserfahrungen eines Stadtschreibers

Verbrecher Verlag, Berlin 2009
Gebunden, 800 Seiten, 36,00 Euro

Erscheint am 26. Juni 2009

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Klappentext: In "Der Kantakt" wird der große deutsch-georgische Autor Giwi Margwelaschwili erstmals selbst zu einer Figur seiner Lese- und Lebenswelten. 1995 ist er Stadtschreiber von Rheinsberg - folgerichtig liest er dort "Rheinsberg - Ein Bilderbuch für Verliebte" von Kurt Tucholsky.
Und er versucht, mit Tucholskys Liebespaar, Wölfchen und Clairchen, in Kontakt zu treten, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass sie Figuren der Literatur sind und ihre Liebe daher unvergänglich ist. Dass sie immer, wenn ein neuer Leser das Buch aufschlägt, ihre wunderbare Romanze neu erleben werden, dass sie also das Glück haben, ganz im "schönen Augenblick" Goethes verweilen zu dürfen.
Doch die Kontaktaufnahme gestaltet sich schwierig. Zunächst begleitet Margwelaschwili das Paar durch Rheinsberg. Dabei erlebt er einige skurrile Situationen. Beispielsweise lernt er "Hintergrundpersonen" der Geschichte kennen und philosophiert mit ihnen über ihre Wirklichkeit. Dem verliebten Paar aber kann er sich zunächst nicht nähern...
In diesem zum Teil autobiografischen Roman geht es zugleich um die Auswirkung der Teilung zur Zeit des Kalten Krieges und um Margwelaschwilis persönliche Lebensumstände, etwa um seinen intellektuellen Werdegang während seines erzwungenen Aufenthaltes in Georgien. Das alles ist miteinander verwirkt und tritt in "Kantakt" zueinander. So befasst sich dieser mit viel Raffinement ausgeklügelte Essayroman mit den Auswirkungen der Politik auf die Literatur und auf das 20. und das beginnende 21. Jahrhundert.

Zum Autor: Giwi Margwelaschwili wurde 1927 als Sohn georgischer Emigranten in Berlin geboren. 1946 wurde er zusammen mit seinem Vater vom sowjetischen Geheimdienst NKWD entführt. Der Vater wurde ermordet, Giwi Margwelaschwili in Sachsenhausen interniert, anschließend nach Georgien verschleppt. Dort lehrte er Deutsch. Erst 1987 konnte er nach Deutschland ausreisen. Ihn begleitete eine Unzahl von in der Emigration auf Deutsch geschriebenen Romanen und Erzählungen. 1994 erhielt er die deutsche Staatsbürgerschaft und ein Ehrenstipendium des Bundespräsidenten, 1995 den Brandenburgischen Literatur-Ehrenpreis für sein Gesamtwerk, 2006 die Goethe-Medaille, 2008 das Bundesverdienstkreuz. Er ist Mitglied des P.E.N. und lebt in Berlin. Werke u.a.: "Muzal - ein georgischer Roman", "Das böse Kapitel", "Kapitän Wakusch", "Der ungeworfene Handschuh". Im Verbrecher Verlag erschienen: "Officer Pembry", Roman; "Zuschauerräume", Lesedrama; "Vom Tod eines alten Lesers", Erzählungen. (Copyright Foto: Verbrecher Verlag)


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