Vorgeblättert

Habib Tengour: Der Fisch des Moses

Ausgewählte Leseproben.
07.09.2004. Drei junge Algerier, die als Mudschaheddin gegen die Sowjets in Afghanistan kämpften, geraten nach ihrer Rückkehr in einen Strudel aus Elend, Erpressung, Gewalt und Mord. Habib Tengour schildert in seinem Roman "Der Fisch des Moses" das Phänomen der in Algerien sogenannten "Afghanen", die das Netzwerk der GIA (Groupe Islamique Arme) aufbauten. Lesen Sie hier einen Auszug.
Habib Tengour: Der Fisch des Moses.
Roman
Aus dem Französischen von Regina Keil-Sagawe

Haymon Verlag, Innsbruck 2004
240 Seiten, gebunden, Euro 19,90

Erscheint am 15. September 2004

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Mehr Informationen beim Haymon Verlag
Lesereise des Autors vom 3. bis 7. Oktober und Frankurter Buchmesse 8. und 9. Oktober


Klappentext:
Was veranlasst junge Araber, für den Islam in den Kampf zu ziehen? Habib Tengour erzählt die Geschichte dreier junger Algerier, die in Afghanistan gegen die Sowjets gekämpft haben und nach deren Abzug getrennte Wege gehen.
Die drei stehen stellvertretend für völlig unterschiedliche Motive, als Mudschaheddin in den Kampf zu ziehen. Bei Kadirou ist es Abenteuerlust, er will in Zukunft nur noch gut leben, kommt jedoch nicht lebend aus Afghanistan heraus. Hasni, genannt "der Afghane", war in Paris von Islamisten indoktriniert worden, sein Einsatz in Afghanistan war Heiliger Krieg. Jetzt will er in Algerien mithelfen, einen totalitären Gottesstaat zu gründen und scheut vor keiner Intrige, keiner Bluttat zurück. Der dritte ist Mourad, aus bürgerlichen Verhältnissen stammend und Doktor der Physik; ihn trieb unheilbarer Weltschmerz in den Krieg. Koranmeditationen bestimmen genauso sein Leben wie Träume von einem besseren Leben in Australien. - Ein Jahr später kommt Mourad nach Paris und sucht Hasni, weil der sein Geld hat, das er zum Einschiffen braucht. Doch statt eines glücklichen Endes des afghanischen Abenteuers wird er in einen irrwitzigen Strudel aus Elend, Erpressung, Gewalt und Mord hineingezogen.

Zum Autor:
Habib Tengour
geboren 1947 in Mostaganem/Algerien, lebt als Schriftsteller in Paris. In seinen Publikationen thematisiert er vor allem Fragen der kulturellen Identität Algeriens im Fadenkreuz west-östlicher Einflüsse. Ausgezeichnet u.a. mit dem Prix Afrique mediterraneenne/Maghreb 1997. Zahlreiche Bücher, auf deutsch erschienen: "Die Bogenprobe" Roman (1993).
Foto: (c) Haymon Verlag

Zur Übersetzerin: Regina Keil-Sagawe, geboren 1957 in Bochum, lebt in Heidelberg. Sie hat Romanistik, Germanistik und Orientalistik studiert und an den Universitäten von Heidelberg, Brüssel und Rabat gelehrt. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Literatur des Maghreb sowie Übersetzungen aus dem Französischen (u.a. Azouz Begag, Yasmina Khadra, Leila Marouane).

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