Vorgeblättert

Siegfried Jägendorf: Das Wunder von Moghilev

20.08.2009. Siegfried Jägendorf gehörte zu mehr als Hunderttausend rumänischen Juden, die von den Nazis nach Transnistrien deportiert wurden. In seinem Buch "Das Wunder von Moghilev" berichtet er, wie es ihm gelang, im Ghetto von Moghilev über zehntausend Juden vor der Vernichtung zu bewahren. Lesen Sie hier einen Auszug.
Siegfried Jägendorf: Das Wunder von Moghilev
Die Rettung von zehntausend Juden vor dem rumänischen Holocaust
Herausgegeben und kommentiert von Aron Hirt-Manheimer
Aus dem Amerikanischen von Ulrike Döpfer

Transit Buchverlag, Berlin 2009
220 Seiten, gebunden, Euro 18,80


Erscheint am 27. August 2009

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Klappentext: Zu den über Hunderttausenden nach Transnistrien verschleppten rumänischen Juden gehörte auch der Elektroingenieur und ehemalige Siemens-Direktor Siegfried Jägendorf. Als der Lagerkommandant (der wie Jägendorf im Ersten Weltkrieg österreichischer Offizier gewesen war) schimpfte, nicht einmal elektrisches Licht gäbe es im kriegszerstörten Moghilev, antwortete der Gefangene Jägendorf, das könne er ändern. Dokumente in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem belegen, dass im Ghetto von Moghilev über zehntausend Juden durch die von Jägendorf gegründete und geleitete Fabrik vor der Vernichtung bewahrt wurden. Im Unterschied zu anderen Rettern wie Raul Wallenberg in Budapest oder Oskar Schindler in Krakau war Siegfried Jägendorf selbst Jude, ein Deportierter und den Mördern ausgelieferter Häftling, dessen gefährlicher Balanceakt zwischen Anpassung und Widerstand nur auf der eigenen Persönlichkeit und den eigenen Fähigkeiten basierte.

Zum Autor: Schmiel Jägendorf (nach dem Studium nannte er sich Siegfried) wurde 1885 in der Bukowina der Habsburger Monarchie geboren. Er studierte Elektrotechnik in Mittweida bei Dresden, war in Czernowitz Direktor der Siemensniederlassung und gründete später in Wien eine Fabrik. Das mondäne Leben zwischen Wien und Budapest war ihm vertraut. 1938 entkam er in Wien der Gestapo, flüchtete nach Rumänien und leitete, zurück in Czernowitz, eine eigene Firma, bevor er dann 1941 deportiert wurde. 1946 konnte er mit seiner Frau in die USA ausreisen, wohin seine beiden Töchter schon 1938 von Wien aus entkommen waren. Hier starb er 1970 und hinterließ ein Manuskript, das erst später entdeckt und 1991 in New York bei Harper Collins erstmals veröffentlicht wurde.

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