Magazinrundschau
Die Magazinrundschau
Ein Blick in internationale Magazine. Jeden Dienstag ab 10 Uhr.
30.01.2007. In Prospect fragt Francis Fukuyama die postmodernen europäischen Eliten, was sie muslimischen Einwanderern denn an Werten für eine Identität anzubieten hätten. In Al Hayat fragt Yassin Al-Haj Salih, warum die USA in Osteuropa die Dissidenten unterstützt haben, in der arabischen Welt dagegen die Despoten. In Le Monde erzählt ein Gynäkologe von seinen Erfahrungen bei der Entbindung muslimischer Frauen. Der Spectator blickt neidisch auf Tabu brechende linke Intellektuelle. Tygodnik Powszechny sieht Byzanz an Brüssel heranrücken. In der New York Review of Books bespricht J. M. Coetzee Norman Mailers Roman über Hitler. Im Espresso erinnert Andrzej Stasiuk an den polnischen Hochzeitstanz Oberek. Im Figaro kritisiert Paul Bocuse die Nouvelle Cuisine. Die New York Times fordert: Lebensmittel statt Nährstoffe, please.
Prospect | Outlook India | Foglio | Merkur | Figaro | Elet es Irodalom | Espresso | Groene Amsterdammer | Al Hayat | Economist | Weltwoche | New York Times | Magyar Hirlap | Le Monde | Spectator | Tygodnik Powszechny | New York Review of Books | Spiegel | New Yorker
Prospect (UK), 01.02.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q22/A16220/prospect.jpg)
Timothy Garton Ash legt der EU nahe, an einem neuen, glaubwürdigen und tragfähigen Europa-Mythos zu arbeiten, sieht aber auch die Schwierigkeiten eines solchen Unterfangens: "Der Historiker Ernest Renan hat die Nation auf brillante Weise als eine Gemeinschaft des geteilten Gedenkens und des geteilten Vergessens beschrieben. Doch was die eine Nation vergessen will, will die andere in Erinnerung behalten. Je mehr Nationen also der EU angehören, desto bunter wird die Familie der nationalen Erinnerungen und desto schwieriger wird es, Mythen über eine gemeinsame Vergangenheit zu bilden, die von allen geteilt werden."
Prospect hat sein Internet-Angebot weiter eingeschränkt. Die folgenden Artikel sind daher nur ansatzweise zu lesen: Der Bibliotheken-Narr Jonathan Ree fragt sich, ob Googles digitalisierte Bibliothek ("Google Books") ein Segen ist oder ein Fluch. Und James Crabtree porträtiert den politischen Shootingstar Barack Obama.
Al Hayat (Libanon), 28.01.2007
Das Verhältnis der arabischen Welt zu den USA steht im Mittelpunkt der Sonntagsbeilage. Warum genießen die USA in Osteuropa breite Sympathien, während sie in den arabischen Ländern auf Ablehnung stoßen, fragt der von 1980 bis 1996 in Syrien inhaftierte Dissident Yassin al-Haj Salih: "Während die USA in Osteuropa die Liberalen gegen das sowjetische Lager förderten, unterstützten sie im Nahen Osten die konservativen und radikalen islamischen Regime und Strömungen. Damit halfen die USA erst jenen 'Terror' zu säen, für dessen Bekämpfung im nun schon fünf Jahre andauernden amerikanischen Krieg die arabische Welt mehr zahlt als alle anderen. Während der Kalte Krieg überall auf der Welt Ende der 1980er Jahre zu Ende ging, währten die sicherheitspolitischen, gedanklichen und politischen 'Regime' dieser Epoche in unserer Region noch bis zum September 2001 fort. Um dann von einer quasi-imperialistischen Politik abgelöst zu werden. Es ist nicht ohne Bedeutung, dass sich die neue amerikanische Politik gegenüber dem Nahen Osten um den Kampf gegen den Terror dreht, mit allem, was dies an militärischen und sicherheitspolitischen Prioritäten mit sich bringt. Dagegen steht die Globalisierung im Mittelpunkt der amerikanischen Politik gegenüber Asien und Europa."
Wahid 'Abd al-Majid sieht die gemäßigten Strömungen in der arabischen Welt in einer Zwickmühle zwischen zwei wenig attraktiven Alternativen: dem Projekt eines "neuen Nahen Ostens" der USA auf der einen Seite und dem "islamischen Nahen Osten" des Irans auf der anderen: "Es scheint, als seien die Staaten und Völker der Region der große Preis in diesem Ringen."
Weiteres: Muhammad al-Haddad fragt anlässlich des Besuches von Ahmadinedschad in Venezuela, Nicaragua und Ecuador nach dem Stand der revolutionären Bewegungen in Südamerika. Die bürgerkriegsähnlichen Zustände im Libanon, Palästina und Irak sind für Muhammad Abu Rumman Anlass, an die Notwendigkeit einer Trennung von Religion und Politik zu erinnern.
Wahid 'Abd al-Majid sieht die gemäßigten Strömungen in der arabischen Welt in einer Zwickmühle zwischen zwei wenig attraktiven Alternativen: dem Projekt eines "neuen Nahen Ostens" der USA auf der einen Seite und dem "islamischen Nahen Osten" des Irans auf der anderen: "Es scheint, als seien die Staaten und Völker der Region der große Preis in diesem Ringen."
Weiteres: Muhammad al-Haddad fragt anlässlich des Besuches von Ahmadinedschad in Venezuela, Nicaragua und Ecuador nach dem Stand der revolutionären Bewegungen in Südamerika. Die bürgerkriegsähnlichen Zustände im Libanon, Palästina und Irak sind für Muhammad Abu Rumman Anlass, an die Notwendigkeit einer Trennung von Religion und Politik zu erinnern.
Magyar Hirlap (Ungarn), 26.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q87/A16222/magyar.jpg)
Die Autorin Erzsebet Toth denkt über die Folgen des Klimawandels in Mitteleuropa nach: "Mir gefällt es eigentlich, dass das Karpatenbecken, und unser kleines Land mitten drin, allmählich mediterran wird. Ich sehe schon die Palmen am Budapester Donau-Ufer, die verzückten Gesichter unserer Nachfahren, die endlich an einem Meer leben dürfen, denn irgendeines der Meere wird ja schon in der Puszta beginnen. (...) Infolge von Klonen und Genmanipulationen entwickeln bestimmte Tierarten vielleicht ein Bewusstsein und können plötzlich nicht mehr akzeptieren, dass ausgerechnet der Mensch über sie herrscht. Die Tiere waren ja früher da als wir. Ein Stamm von Frettchen verguckt sich vielleicht in unser Dorf Nagykovacsi, vertreibt die Bewohner und besetzt unsere Wohnungen."
Le Monde (Frankreich), 29.01.2007
In einer Reportage berichtet Annick Cojean über den Widerstreit von Laizismus und Fundamentalismus in französischen Krankenhäusern, das heißt die religiösen, kulturellen und ethischen Konflikte, die sich bei der Behandlung Angehöriger unterschiedlicher Religionen in Krankenhäusern ergeben und bis hin zu Handgreiflichkeiten führen können. Nach Auskünften betroffener Ärzte ist es demnach gelegentlich schwierig bis unmöglich, eine muslimische Frau überhaupt untersuchen zu können, andere Ärzte wiederum haben Probleme damit, zur Aufrechterhaltung der "Familienehre" vor einer Heirat die Jungfernhäutchen junger Frauen wiederherzustellen. Ein Gynäkologe berichtet: "Im Entbindungssaal hat mir einmal ein Mann gesagt: 'Rühren Sie meine Frau nicht an.' Und ich habe geantwortet: 'Halten Sie die Klappe! Hier bin ich der Chef! Ich werde ihre Frau respektieren, ihr nicht in die Augen sehen und Ihr Baby sicher auf die Welt bringen. Aber keine Diskussionen!' So. Anschließend habe ich den Vater, nachdem die Nabelschnur durchtrennt war, ein Gebet ins Ohr seines Kindes sprechen lassen."
Spectator (UK), 27.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q62/A16229/spectator.jpg)
Tygodnik Powszechny (Polen), 22.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q98/A16223/tygodnik.jpg)
Anlässlich einer Ausstellung im Krakauer "Internationalen Zentrum für Kultur" stellt Agnieszka Sabor den "slawischen Gaudi" vor: Joze Plecnik. Der slowenische Architekt war seinerzeit in vielen Städten der k.u.k.-Monarchie aktiv, und wurde vor gut zwanzig Jahren in Frankreich wiederentdeckt. "Der Vergleich trifft den Kern der Sache - beide, Gaudi und Plecnik, verbindet ein ähnlicher Individualismus, der es erlaubt, unorthodox, aber harmonisch Gegensätze zu verbinden: Tradition und Modernismus, Regionalismus und Internationalismus, Nord und Süd, Dekoration und Schlichtheit." Sabor unterstreicht, dass polnische Städte - dominiert von "primitiven" sakralen Neubauten - auch einen Plecnik gebrauchen könnten, der die Kirchenarchitektur erneuert.
New York Review of Books (USA), 15.02.2007
In einer gemeinsamen Erklärung "verurteilen" mehr als hundert iranische Autoren und Intellektuelle "aufs schärfste die von der Regierung der Islamischen Republik Iran in Teheran vom 11. bis 12. Dezember 2006 unterstützte Holocaust-Konferenz, und ihren Versuch, die Geschichte zu verfälschen. Wir ehren die Erinnerung an die Millionen jüdischer und nichtjüdischer Opfer des Holocaust und bekunden unser Mitgefühl für die Überlebenden dieser ungeheuren Tragödie ebenso wie für alle anderen Opfer von Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der ganzen Welt."
Die poetische Wahrheit ist eine andere als die historische, dabei nicht weniger wertvoll, bestätigt J.M. Coetzee und heißt Norman Mailers Versuch, in seinem Roman "The Castle in the Forest" (Leseprobe) zu klären, wie Adolf Hitler böse wurde, durchaus gut. Mailers Antwort ist eindeutig. Das Böse war von Anfang an in ihm - seit seiner Empfängnis. "Er war ein böses Kind, bevor er ein böser Mann wurde, und er war ein böser Säugling, bevor er ein böses Kind wurde. Alois und Klara Hitler sind überzeugende Porträts von Menschen, die als Eltern ihr Bestes versuchen, sie sind schließlich nur Menschen und die menschliche Natur ist schwach. Und es haben sich übermenschliche Kräfte gegen sie gestellt. Adolf ist genauso überzeugend als gruseliges, widerwärtiges Kind. Doch trotz der übernatürlichen Interventionen, hat sich Mailer nicht dazu herabgelassen, eine Schauergeschichte zu erzählen. Dunkle Mächte mögen von seiner Seele Besitz ergriffen haben, doch Adolf bleibt unerschütterlich menschlich, einer von uns."
Weiteres: William Pfaff sucht nach einer neuen Rolle für Amerika in der Welt. Joseph Lelyveld fragt, wann eigentlich in einem endlosen Krieg wie dem im Irak die irregulären Kombattanten freigelassen werden. Paul Krugmann stellt die drei Milton Friedmans vor. Michael Chabon bespricht Cormac McCarthys Roman "The Road", und Ian Buruma bespricht Clint Eastwoods zwei Pazifikkriegsfilme "Flags of Our Fathers" und "Letters from Iwo Jima".
Die poetische Wahrheit ist eine andere als die historische, dabei nicht weniger wertvoll, bestätigt J.M. Coetzee und heißt Norman Mailers Versuch, in seinem Roman "The Castle in the Forest" (Leseprobe) zu klären, wie Adolf Hitler böse wurde, durchaus gut. Mailers Antwort ist eindeutig. Das Böse war von Anfang an in ihm - seit seiner Empfängnis. "Er war ein böses Kind, bevor er ein böser Mann wurde, und er war ein böser Säugling, bevor er ein böses Kind wurde. Alois und Klara Hitler sind überzeugende Porträts von Menschen, die als Eltern ihr Bestes versuchen, sie sind schließlich nur Menschen und die menschliche Natur ist schwach. Und es haben sich übermenschliche Kräfte gegen sie gestellt. Adolf ist genauso überzeugend als gruseliges, widerwärtiges Kind. Doch trotz der übernatürlichen Interventionen, hat sich Mailer nicht dazu herabgelassen, eine Schauergeschichte zu erzählen. Dunkle Mächte mögen von seiner Seele Besitz ergriffen haben, doch Adolf bleibt unerschütterlich menschlich, einer von uns."
Weiteres: William Pfaff sucht nach einer neuen Rolle für Amerika in der Welt. Joseph Lelyveld fragt, wann eigentlich in einem endlosen Krieg wie dem im Irak die irregulären Kombattanten freigelassen werden. Paul Krugmann stellt die drei Milton Friedmans vor. Michael Chabon bespricht Cormac McCarthys Roman "The Road", und Ian Buruma bespricht Clint Eastwoods zwei Pazifikkriegsfilme "Flags of Our Fathers" und "Letters from Iwo Jima".
Spiegel (Deutschland), 29.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q13/A16230/spiegel.jpg)
New Yorker (USA), 05.02.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q19/A16218/ny.jpg)
Weiteres: Zu lesen ist der Bericht des kürzlich verstorbenen Journalisten und Autors Ryszard Kapuscinski über seine erste Westreise im Jahr 1956, die ihn nach Indien führte. Außerdem die Erzählung "Good People" von David Foster Wallace.
Peter Schjeldahl bespricht ein Buch über eine Reise Gaugins zu van Gogh in Arles "The Yellow House: Van Gogh, Gauguin, and Nine Turbulent Weeks in Arles" (Little, Brown). Die Kurzbesprechung handelt in erstaunlicher Beiläufigkeit Norman Mailers Hitlerroman "The Castle in the Forest" ab. Alex Ross porträtiert den japanischen Komponisten Toru Takemitsu. Paul Goldberger empfiehlt für gegenwärtige Diskussionen über die Gestaltung des öffentlichen Raums eine Neubewertung und Rückbesinnung auf den amerikanischen Stadtplaner Robert Moses. Und Anthony Lane sah im Kino "The Situation" von Philip Haas, ein weiterer Spielfilm über die amerikanische Präsenz im Irak.
Nur im Print: eine Reportage über die wirtschaftlich angespannte Lage von Wyoming, ein Porträt des irakischen Staatspräsidenten Jalal Talabani und Lyrik.
Outlook India (Indien), 05.02.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q15/A16215/outlook.jpg)
Außerdem: Das Titeldossier (hier, hier und hier) befasst sich mit der zunehmenden Stigmatisierung von Rauchern in Indien. Meenakshi Reddy Madhavan berichtet über den florierenden Komparsentourismus mit "weißen" Urlaubern. Und im Interview spricht die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall über die "dunkle Seite" von Schimpansen.
Foglio (Italien), 27.01.2007
Nach 64 Jahren dreht Carlo Lizzani nun einen Film über das Massaker von Meina, den Beginn des Holocaust in Italien, berichtet Paola Bacchiddu. SS-Einheiten töten am 22. September 1943 sechzehn Menschen am Lago Maggiore. "Während der gesamten Nacht, und während des darauf folgenden Tages, verschmolz das Dröhnen der Pritschenwagen der SS, die immer zwei Gefangene abholten, mit dem Lärm im Erdgeschoss. Die nationalsozialistischen Soldaten schrieen, sangen und betranken sich. Die anderen Gäste des Hotels saßen an ihren Tischen, wie jeden Tag. Als wäre nichts geschehen. Danach kam alles zur Ruhe: in der Herberge wurde es still, das Grammofon schwieg, das Radio verstummte, das Zimmer oben im vierten Stock leerte sich. Etwas tauchte aber auf, aus dem Wasser des Sees. Bei Pontecchio, vor dem Straßenwärterhäuschen trieben die weißen und aufgedunsenen Körper der vor ein Tagen mit Eisendraht Erdrosselten."
Merkur (Deutschland), 01.02.2007
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Weiteres: Der Biologe und frühere Präsident der Max-Planck-Gesellschaft Hubert Markl schreibt gegen einige seiner Kollegen an, die dem Menschen ein Gottesgen andichten wollen. Und der Philosoph Rudolf Burger widmet sich der nihilistischen Ethik. In seiner Politikkolumne warnt Christoph von Marschall, dass die Lage in Afghanistan genauso außer Kontrolle zu geraten droht wie im Irak. Außerdem zu lesen sind die sieben besten Beiträge zum Nachwuchs-Essaywettbewerb des Merkurs.
Figaro (Frankreich), 28.01.2007
In einem kurzen, aber sehr unterhaltsamen Interview kritisiert der Wegbereiter der "Nouvelle Cuisine" Paul Bocuse deren Auswüchse ("Nichts auf dem Teller, dafür alles auf der Rechnung") und zieht über moderne Kochtechniken her. Auf die Frage, was an der modernen Küche am stärksten ablehne, antwortet er: "Den Stickstoff. Der interessiert mich überhaupt nicht. Und übrigens auch diese Küche nicht, wo man erklären muss, was auf dem Teller liegt, und die einem vorschreibt, in welcher Reihenfolge man etwas zu probieren habe. Das ist überhaupt nicht mein Ding. Ein Thermometer für die richtige Fleischtemperatur? Ich ziehe jene Zeit vor, in der man die Garzeit noch gerochen und erspürt hat, und an der Ofenhitze merkte, ob man noch Kohle nachlegen musste oder nicht. Der Handgriff und der Instinkt, das sind doch die schönen Dimensionen unseres Berufs."
Und in einem weiteren Interview bekennt der österreichische Dirigent und Bachexperte Nikolaus Harnoncourt, dass er gerne einmal Gershwins "Porgy and Bess" dirigieren würde. "Aber Simon Rattle, mit dem ich darüber gesprochen habe, hat mir erklärt, dafür hätte ich nicht den richtigen Pass?"
Und in einem weiteren Interview bekennt der österreichische Dirigent und Bachexperte Nikolaus Harnoncourt, dass er gerne einmal Gershwins "Porgy and Bess" dirigieren würde. "Aber Simon Rattle, mit dem ich darüber gesprochen habe, hat mir erklärt, dafür hätte ich nicht den richtigen Pass?"
Elet es Irodalom (Ungarn), 27.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q88/A16221/es.jpg)
Der Schriftsteller und Essayist Andras Cserna-Szabo findet, dass der liebe Gott den Gebeten der Ungarn zur Abwechslung mal zuhören könnte. Das bekannteste ist die ungarische Nationalhymne, deren Text Ferenc Kölcsey 1823 dichtete. Knapp zweihundert Jahre später zieht Cserna-Szabo eine negative Bilanz: "Wir baten den Herrn damals um gute Laune und Wohlstand. Damit hat es leider nicht geklappt. Wenn wir ehrlich sind: auch damals waren wir eine pessimistische, melancholische, zum Selbstmord neigende, heulend feiernde, neidische und selbstherrliche Nation und so sind wir geblieben. Das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts ausgenommen, haben wir auch vom Wohlstand nicht viel gesehen. Dann baten wir den lieben Gott, uns vor Feinden zu schützen. Davon haben wir nun reichlich bekommen, Feinde, meine ich."
Espresso (Italien), 01.02.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q17/A16213/espresso.jpg)
Umberto Eco argumentiert in seiner Bustina di Minerva gegen die Todesstrafe. Der Staat "tötet, um die anderen zu erziehen, weil man lernen soll, dass man stirbt, wenn man tötet: das Töten ist somit eine Botschaft, das Mittel und nicht der Zweck. Deshalb ist die Todesstrafe selbst ein Delikt."
Groene Amsterdammer (Niederlande), 26.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q141/A16226/groenex.jpg)
Economist (UK), 26.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q14/A16219/economist.jpg)
Weitere Artikel: Amüsiert berichtet der Economist über den jüngsten Coup in der deutschen Presselandschaft: Nach einer Straßenumbenennung residiert Axel Springers Bild-Zeitung nun wohl oder übel in der Rudi-Dutschke-Straße. Der Schadenfreude der benachbarten taz verpasst der Economist allerdings einen Dämpfer: Um langfristig zu überleben, braucht diese in die Jahre gekommene Institution etwas mehr als nur eine schmucke Adresse. Und schließlich: Den Vorschlag der deutschen Justizministerin Brigitte Zypries, die Leugnung des Holocaust EU-weit unter Strafe zu stellen, hält der Economist für falsch und gefährlich.
Weltwoche (Schweiz), 25.01.2007
![](https://www.perlentaucher.de/cdata/fliess/B2/Q26/A16233/weltwoche.jpg)
Außerdem online zu lesen: im Interview erklärt der Klimatologe Heinz Wanner, warum es immer wärmer wird, obwohl es eigentlich immer kälter werden müsste.
New York Times (USA), 28.01.2007
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