Heute in den Feuilletons

"Überlebenskampf in den Megacitys"

Die kommentierte Kulturpresseschau. Wochentags um 9 Uhr, sonnabends um 10 Uhr.
07.11.2007. In der Welt hätte Hans Stimmann nichts gegen den einen oder anderen Abriss von Monumenten der Nachkriegsmoderne einzuwenden. Der Tagesspiegel erlitt beim Filmfestival von Pusan den Clash der Mystik mit dem Materialismus. Die FAZ erklärt die vertrackte Dialektik der allerneuesten chinesischen Kunst. Die SZ setzt sich mit dem zwiespältigen "Dojczland"-Verhältnis der Polen auseinander. In der taz rät Ilija Trojanow den Afrikanern, sich auf ihre Tradition zu besinnen. Außerdem begeht die taz den Jahrestag der russischen Revolution.

FR, 07.11.2007

Christian Schlüter würdigt das "Skandalinterview", das Michel Friedman mit dem rechtsradikalen Anwalt Horst Mahler für Vanity Fair führte, als keineswegs bloß "eitles Gehabe". Mahler verkünde seine Vision "in einem wahnwitzigen, geradezu irrsinnigen, dabei geschichtsphilosophisch verbrämten, auch an Hegel und Marx geschulten Vokabular. Das ist in der Tat ein anderes Kaliber als der Hermansche Nonsens. Michel Friedman hat sich dem gestellt, und zwar auf eine Weise, die nicht anders als riskant sein und also auch scheitern kann. Nicht zuletzt dieser Zumutung hat sich ein demokratisch verfasstes Gemeinwesen zu stellen. Das öffentliche Beschweigen wiegt dagegen in einer trügerischen Sicherheit."

In Times mager deutet Ina Hartwig die kritische Dankesrede von Ingo Schulze für den Thüringer Literaturpreis, der, so seine Kritik, nicht vom Staat, sondern von einem Konzern finanziert wird, als "Gegenrede" zu Martin Mosebachs Darmstädter Intervention bei der Büchner-Preisverleihung. "Schulze will den Staat herausfordern, weil er an ihn glaubt; Mosebach wollte - realistischer - nur das Feuilleton herausfordern."

Weitere Artikel: Hans-Jürgen Linke sieht in den "Gärungsprozessen" um die Bayreuth-Nachfolge Anzeichen für das "Ende der Dynastie". Arno Widmann stellt den an der Berliner Humboldt-Universität lehrenden Kunsthistoriker Horst Bredekamp vor, der im Rahmen der Frankfurter Adorno-Vorlesungen heute, morgen und übermorgen Abend seine "Theorie des Bildakts" vorstellt. Maximilian Kuball informiert über die Hintergründe stärkerer Kontrollen durch die Künstlersozialkasse (KSK). Im Interview schwärmt der britische Choreograf Christopher Bruce von der Mehrdeutigkeit des Tanzens. Auf der Medienseite informiert uns eine Meldung, der ARD-Vorsitzende Fritz Raff habe angekündigt, dass "die ARD werde ihr Internetangebot weiter ausbauen - trotz aller Kritik von Privatsendern und Zeitungsverlegern".

Besprochen werden eine Neuinszenierung von Othmar Schoecks Oper "Penthesilea" durch Hans Neuenfels am Theater Basel und Bücher, darunter die Erzählung "Der Papst, den ich gekannt habe" von Hans-Ulrich Treichel (siehe hierzu unsere Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

NZZ, 07.11.2007

In den höchsten Tönen rühmt Marianne Zelger-Vogt das Programm des Aalto-Musiktheaters Essen, wo Generalmusikdirektor Stefan Soltesz derzeit neben Paul Burkhards "Feuerwerk" auch Puccinis "Turandot" aufführen lässt: "Nicht nur die Brutalität des Stückes wird hier auf die Spitze getrieben - es wimmelt von blutverschmierten lebendigen Toten und schwerbewaffneten Unformierten -, auch die Rauschhaftigkeit der Musik bricht sich Bahn. Soltesz spitzt die Klangschärfe und Lautstärke zur Schmerzgrenze zu, hält aber den Apparat jederzeit straff im Griff."

Weiteres: Manfred Schneider erinnert an Paul Scheerbarts 1913 erschienenen phantastischen Roman 'Lesabendio'. Christoph Egger schreibt einen Nachruf auf den kürzlich verstorbenen Drehbuchautor Peter Viertel. Auf der Kinderbuchseite analysiert Sieglinde Geisel die Kunst des letzten Bandes anhand von J.K. Rowlings "Harry Potter", Cornelia Funkes "Tintentod" und Jonathan Strouds "Barthimäus".

Besprochen werden Robert Redfords Film "Lions for Lambs" und Joachim Castans Studie "Der Rote Baron" (siehe zu letzterer die Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).

TAZ, 07.11.2007

Die taz hat sich heute dem 90. Jahrestag der Oktoberrevolution verschrieben. Klaus-Helge Donath beschreibt auf den Tagesthemenseiten, wie der Putinismus an den Kommunismus anschließt, unter Entsorgung der antikapitalistischen Ideologie. "Da wäre zunächst der sowjetische Patriotismus. Er entstand in den Schützengräben des Großen Vaterländischen Krieges im Kampf gegen den Nazismus. Es war die eigentliche Geburtsstunde der UdSSR. Mit dem Sieg des Generalissimus Stalin über Hitler konnte die traumatische Vergangenheit des Großen Terrors in den 30er-Jahren übertüncht werden. Der Tag des Sieges am 9. Mai gilt inzwischen als der wichtigste Feiertag. Das ist kein Zufall. Die UdSSR ging als zweite Supermacht aus dem Zweiten Weltkrieg hervor. Keinem anderen war dies zu verdanken als Josef Stalin, der als Schöpfer der Supermacht und universeller Befreier in jüngster Zeit wieder in die Schulbücher aufgenommen wurde. Glaube an Russlands Größe, imperiale Mission und russischer Messianismus sind ideologische Versatzstücke, die den Diskurs des Putinismus beherrschen. Nach einem Schwächeanfall in den 90er-Jahren, so präsentiert sich der Kreml, ist es gelungen, die Linie der historischen Kontinuität wieder aufzunehmen. Der Staat ist wieder stark."

Im Kulturteil plaudert der Schauspieler, Sänger und nun auch Schriftsteller Ulrich Tukur in einem recht unterhaltsamen Interview über die Entstehung seines Erzählbands "Die Seerose im Speisesaal" und bekennt einen unerfüllten Lebenstraum: "Ich möchte zwei Esel und einen Uhu haben." Alexander Camman sichtet die Zeitschriften Aus Politik und Zeitgeschichte und Osteuropa; die sich mit der russischen Revolution beziehungsweise mit dem 18 Jahre lang inhaftierten Schriftsteller Warlam Schalamov und der Gulag-Literatur beschäftigen. Dorothea Hahn stellt das neu eröffnete Tomi Ungerer Museum vor. Besprochen wird Sebastian Baumgartens Inszenierung von Lars von Triers "Europa" am Düsseldorfer Schauspielhaus.

Auf der Meinungsseite erklärt Ilija Trojanow, warum sich Afrika auf eigene Traditionen besinnen muss, um für die Zukunft gewappnet zu sein: "Leider sind gerade die afrikanischen Eliten im Großen und Ganzen von ihrem eigenen kulturellen Vermächtnis entfremdet." Auf den Tagesthemenseiten studiert Johannes Gernert das jugendliche Pornorap-Publikum. Und in tazzwei berichtet der Regisseur des TV-Zweiteilers "Contergan" Adolf Winkelmann im Interview über den Widerstand gegen seinen Film (die Besprechung findet man auf der Medienseite: hier).

Und Tom.

Welt, 07.11.2007

Hans Stimmann, lange Zeit Hüter der Berliner Traufhöhe, macht Denkmalschützer, denen es allzusehr um die Nachkriegsmoderne geht, auf den geschichtszerstörerischen Charakter dieser Architektur aufmerksam und findet darum nicht mal das Berliner Hansaviertel heilig, für das ein ganzes Altbauquartier geschleift worden war: "Warum soll es eigentlich nicht erlaubt sein, in den als Denkmalbereich geschützten Stadtquartieren des Nachkriegsstädtebaus wie im Hansaviertel, am Ernst-Reuter-Platz, auf der Fischerinsel oder an der Stalinallee Gebäude zu verändern, anzubauen, aufzustocken und dabei auch einzelne Gebäude abzureißen? Warum soll hier nicht möglich sein, was sonst zur Selbstverständlichkeit europäischer Stadtbaukultur gehört und die Voraussetzung bildet für die oft berauschende Schönheit und Lebendigkeit der Städte?"

Weitere Artikel: Uwe Schmitt hat schon Ridley Scotts Film "American Gangsters" gesehen, der in Amerika mit großem Erfolg läuft und die Geschichte eines schwarzen Drogendealers erzählt, der das Heroin in den heimgesandten Leichen von Vietnamkriegssoldaten versteckte. Josef Engels sieht nach dem Jazzfest und trotz der neuen Platte der Ärzte ("Jazz ist anders") noch Hoffnung für das Genre. Ulrich Baron erinnert an Mohammed Ali Jinnah, den Gründer Pakistans, auf den auch die historische Rolle des Militärs in diesem Lande zurückgeht ("Wie es scheint, besteht der Preis, den Pakistan bis heute dafür zahlen muss, zugleich ein muslimischer und säkularer Staat sein zu sollen, darin, dass seine Armee als stabilisierender Faktor und graue Eminenz, wenn nicht im Präsidentenamt selbst, mitregiert.") Peter Dittmar erklärt, "warum Krefeld die renommierte Kunstsammlung Lauffs verliert". Jeannette Neustadt stellt das neue "Tanz Theater München" vor, eine Truppe unter dem Choregrafen Hans Henning Paar, die aus Braunschweig an den Gärtnerplatz zog und nun mit einer Produktion über das Leben Jean Genets reüssiert.

Besprochen werden Othmar Schoecks wiederentdeckte Oper "Penthesilea" in der Regie Hans Neuenfels' in Basel, Maria Schraders Verfilmung von Zeruya Shalevs Bestseller "Liebesleben" und der nun endlich nach zahlreichen Rechtstreitigkeiten laufende ARD-Zweiteiler über den "Contergan"-Skandal.

Auf der Magazinseite steht Wolf Biermanns Laudatio auf Angela Merkel, die gestern Abend den Leo-Baeck-Preis bekommen hat. Er lobt ihre klare außenpolitische Haltung: "Ihre Reden zum Nahostkonflikt, verehrte Bundeskanzlerin, hören sich in meinem Ohr nicht so sophisticated an wie die Ihres Vorgängers im Amte." (Was den Iran angeht, auf den Biermann auch zu sprechen kommt, sei auch auf die lesenswerte Kolumne Timothy Garton Ashs im Guardian hingewiesen, der die deutsche Haltung recht lau findet.)

Berliner Zeitung, 07.11.2007

Katja Tichomirowa beobachtet, wie in Russland zum neunzigsten Jahrestag des bolschewistischen Putsches die Folgen des Kommunismus diskutiert werden: "Gestritten wird vor allem darüber, ob die Folgen der Oktoberrevolution für den Fortgang der russischen Geschichte im 20. Jahrhundert nun ausschließlich kritisch oder auch wohlwollend zu betrachten seien. Keiner der erwähnten Kommentatoren unterlässt es, das Leiden der Zivilbevölkerung im Bürgerkrieg, die stalinistischen Repressionen und die Opfer des Gulag zu erwähnen. Im gleichzeitigen Bemühen, der sowjetischen Vergangenheit auch positive Seiten abzugewinnen, geraten sie indes ins Stolpern. Sergej Mironow etwa erklärt in seinem Beitrag, nicht das totalitäre Regime sei 'Quelle der Errungenschaften der sowjetischen Epoche' gewesen, auf die Russland auch heute 'stolz sein könne und müsse', sondern 'die Energie einer Volkserhebung' für ein 'würdiges und gerechteres Leben'. Die Verheerungen des Stalinismus, die Opfer des Gulag, sind am Ende doch wieder 'der Preis, der für all dies gezahlt wurde'."

Tagesspiegel, 07.11.2007

Christiane Peitz schickt einen Bericht vom Filmfestival im südkoreanischen Pusan, dem wichtigsten fürs asiatische Kino: "Zumindest im Kino ist die disparate Region längst vereint, in Filmen voller Sinnbilder für die überbordende Energie und den elenden Überlebenskampf in den Megacitys wie in den verarmten Provinzen. Berührendstes Beispiel: die zarte, tragische Liebesgeschichte in 'A Wonderful Town' aus Thailand - Stillleben einer Katastrophe in einer vom Tsunami zerstörten, schockstarren Küstenstadt. In 'God Man Dog' aus Taiwan kümmert sich ein einbeiniger Alter um streunende Hunde und obdachlose Buddha-Statuen, während ein bettelarmer Obsthändler seine Trunksucht mit christlicher Frömmigkeit zu bekämpfen versucht. Noch die Geschichten von der Fundamentalisierung der Religionen, vom Clash der Mystik mit dem Materialismus ähneln einander. Magischer Realismus, Actionkino, Allegorie, Komödie und die schnelle DV-Kamera, die die Zensur unterläuft: Auch den Mut zur Stil- und Genremischung teilen die jungen Asiaten."

Gregor Dotzauer berichtet von der Antrittsvorlesung Edmund Runggaldiers an der Berliner Humboldt-Uni, in der der analytische Philosoph erklärte, unter welchen Umständen sich Unsterblichkeit denken lässt. Gerrit Bartels bespricht die 9/11-Romane von Don DeLillo und Jay McInerney.

Perlentaucher, 07.11.2007

Robin Meyer-Lucht setzt sich im Virtualienmarkt mit Frank Schirrmachers Internetrede auseinander: "Das Internet identifiziert er gleich zweimal mit Krankheit: Die Gewalt der Bilder verbreite sich über das Netz wie eine 'Infektion'. Gegen solche Körperverletzungen könne man sich 'nicht immunisieren'. Das Internet in die Nähe eines Virus, eines Eindringlings, einer Seuche gerückt. Es zersetzt sozusagen den vorhandenen gesunden moralischen Körper. Das bleibt als Subtext haften. Für die Vorzüge des textbasierten Qualitätsjournalismus bietet Schirrmacher keine vergleichbar kraftvolle Metapher."

FAZ, 07.11.2007

Mark Siemons versucht zu erklären, warum der Westen die chinesische Kunst haargenau so missversteht, wie diese gerne missverstanden würde: "Der westliche Betrieb vermutet, die chinesische Kunst füge sich organisch der von ihm geprägten Weltkunst ein, weil er bei ihr so viele vertraute Zeichen und Motive entdeckt. Und große Teile der jetzt so teuer gehandelten Szene versuchen diesem Eindruck nach Kräften zu entsprechen, indem sie so tun als ob und die gleichen Muster, Theorien und Strategien verwenden, wie sie auch sonst überall üblich sind. Der Haken ist nur: Sie verwenden diese Muster bloß als verkaufsfördernde Zitate und lassen dabei die kulturellen und politischen Bedingungen, unter denen sie in der Volksrepublik China leben, außer Acht."

Weitere Artikel: In einem wahnsinnig gelehrten und dem Laien leider komplett unverständlichen Artikel nimmt Patrick Bahners einen seiner Ansicht nach zu begriffsanalysefixierten und von daher realitätsblinden Vortrag des Verfassungsrichters und Jura-Professors Winfried Hassemer auseinander, in dem dieser darzulegen versuchte, warum am Vorwurf, das Verfassungsgericht spreche politische Urteile, nichts sein könne. In der Glosse belehrt Dieter Bartetzko den Abbe Cicculo eines besseren, der ein Evangelisten-Fresko in seiner Kirche zerstörte, auch weil er irrtümlich glaubte, dass der Maler mit seiner drastischen Darstellung von Engelsbrüsten und Stierhoden in der Geschichte sakraler Kunst keine Präzedenzfälle fände. Abgedruckt wird Günter Rühles Dankesrede bei Verleihung des Johann-Heinrich-Merck-Preises für literarische Kritik und Essay, der der bescheidenen Meinung des Ausgezeichneten nach durchaus den Rechten getroffen hat.

Hubert Spiegel will dem Schriftsteller Ingo Schulze nicht widersprechen, der, weil der Sponsor EON im Umfeld des an Schulze verliehenen Thüringer Kulturpreises omnipräsent war, in seiner Dankesrede die "Kommerzialisierung" des Kulturbetriebs beklagte. Schuld daran, meint Spiegel freilich, seien weniger die Konzerne als der nach Sponsoring gierende Kulturbetrieb selbst. Gestern erst bedauerte Arnold Bartetzky das Verschwinden von Leipziger Gründerzeitbauten - heute nun beklagt er den Abriss von Leipziger Exempeln der DDR-Moderne, aus deren Ruinen ausgerechnet eine Shopping-Mall auferstehen wird. Den Wundergeiger und "furiosen Wiedergänger Vivaldis" Fabio Biondi, der nun an "La Fenice" eine künstlerische Heimat findet, porträtiert Dirk Schümer. Nina Rehfeld schreibt über die New Yorker Schriftstellerin Judith Levine, die in ihrem Buch "No Shopping" über das Jahr, in dem sie Konsumverzicht übte, berichtet. Thomas Wagner gratuliert dem Künstler Thomas Bayrle zum Siebzigsten. Andreas Rossmann schreibt zum Tod des Mäzens Karl-Heinrich Müller.

Besprochen werden Joe Wrights Ian McEwan-Verfilmung "Abbitte", ein Berliner Konzert der Kaiser Chiefs, ein Elliot-Sharp-Konzert beim "enjoy jazz"-Festival in Heidelberg, Hans Neuenfels' Baseler Inszenierung von Ottmar Schoecks Oper "Penthesilea" und Bücher, darunter Ann Cottens Gedichte "Fremdwörterbuchsonette" (mehr dazu in der Bücherschau ab 14 Uhr).

SZ, 07.11.2007

Thomas Urban berichtet, wie Andrzej Stasiuk in seinem neuen Buch "Dojczland" den Polen von Deutschland erzählt und mit seinem "selbstironischen" und "gleichzeitig provozierenden" Ansatz wieder einmal die polnische Kritik spaltet. "Einige Kritiker halten Stasiuk auch vor, dass sich Hinweise auf seinen eigenen Alkoholgenuss wie ein roter Faden durch das Buch zögen. Seine ständigen Verweise auf eine amerikanische Bourbon-Marke und seine angeblichen Rauschzustände mit folgendem Kater würden das Ansehen der Polen im Ausland schädigen und seien eine intellektuelle Anbiederung an die arroganten Deutschen."

Weitere Artikel: Alexander Menden porträtiert die erfolgreichen Londoner Bühnen im Westend, die kommerziell überaus erfolgreich sind, deren künstlerische Vielfalt aber leide. Thomas Meyer schreibt in der Rubrik Aufsatz darüber, wie Gershom Sholem 1946 nach Deutschland reiste. Stefan Koldehoff informiert über den Abzug der Sammlung Lauffs aus Krefeld und fragt sich, was mit dem Beuys-Block geschieht. Außerdem würdigt er in einem Nachruf Karl-Heinrich Müller, Gründer der Insel Hombroich bei Neuss. Helmut Mauro berichtet über die drohende Insolvenz beim Klassiklabel Capriccio. Jörg Heiser gratuliert dem Künstler und Lehrer an der Frankfurter Städelschule Thomas Bayrle zum 70. Geburtstag.

Auf der Schallplattenseite porträtiert Julian Weber die Band Os Mutantes, die ein Brasilien jenseits von Bossa Nova und Carnaval erschließe. Vorgestellt werden neue CDs von Neil Young, East of Underground, den Einstürzenden Neubauten, Alvin Lee, dem Standards Trio (Jarret, Peacock, DeJohnette) sowie diverser anderer Interpreten des Northern Soul.

Außerdem besprochen werden Robert Redfords Film "Von Löwen und Lämmern", eine Ausstellung über den Architekten Hans Poelzig in der Berliner Akademie der Künste und Bücher, darunter Donal McCaigs Fortschreibung von "Vom Winde verweht", "Rhett" (mehr dazu in unserer Bücherschau des Tages ab 14 Uhr).